Spielanalyse zum Abgewöhnen

Mit einem "Hint"-Button kann sich der Spieler innerhalb von einigen Sekunden einen Vorschlag für den nächsten Zug geben lassen, mehr aber auch nicht. Nie konnte das Gefühl des Protagonisten im japanischen Manga und Anime "Hikaru no Go" so gut nachvollzogen werden. Dort trifft ein Schuljunge auf den Geist aus einem Go-Brett, der teilweise das Spiel für ihn übernimmt. Anders als der Geist aus dem Brett ist der Geist aus dem Computer aber wenig auskunftsfreudig. Ein einziger Zug reicht oft nicht, um dessen Wert zu erkennen. Erst aus einer Sequenz heraus lässt sich ohne weitere Erklärungen verstehen, wieso ausgerechnet dieser Zug besser ist als die eigene Idee.

Wer den Hinweisen des Computers folgt, der kann unterhalb der höchsten Spielstufen auch noch einen großen Rückstand wieder aufholen, gibt damit aber das Spiel aus der Hand. Immerhin ist der Computer nicht eingeschnappt, wenn er ignoriert wird oder immer wieder Züge zurückgenommen werden, um andere Varianten durchzuspielen. Werkzeuge zum Vergleichen verschiedener Varianten gibt es nicht.

Spielanalyse mit dem Charme einer Excel-Tabelle

Der Analyse-Modus ist auch wenig erhellend. Damit kann das aktuelle Spiel oder eine Spieldatei im gebräuchlichen Sgf-Format analysiert werden. Das Ergebnis ist eine Tabelle, die in keiner Weise in die graphische Oberfläche integriert ist. Sie zeigt für jeden Zug die Siegwahrscheinlichkeit, den geschätzten Punktevorsprung, die Unsicherheit der Schätzung und die Veränderung der Siegwahrscheinlichkeit im Vergleich zum letzten Zug an. Das ermöglicht es immerhin, besonders kritische Züge zu finden. Wenn die Wahrscheinlichkeit plötzlich stark sinkt, dann ist wahrscheinlich ein schwerer Fehler passiert.

Außerdem werden in jeder Zeile der tatsächlich gespielte Zug, der beste Vorschlag des Computers und die Zahl der dafür ausgewerteten Simulationen angezeigt. Ein markierter Zug wird noch weiter ausgewertet, wobei die Zahl der ausgewerteten Simulationen ständig wächst und sich auch die Spieleinschätzung und der beste Zug des Computers noch ändern können.

  • Ein Spiel gegen den Computer auf der zweithöchsten Stufe mit 6 Handicapsteinen. Nach dem Tod der Gruppe im Zentrum gewinnt der Computer.
  • Ein Spiel auf der höchsten Stufe mit 9 Handicapsteinen. Gegen den großen Vorsprung fand der Computer keinen Weg, ausreichend Punkte zu gewinnen.
  • Das Analysetool von Crazy Stone. Hakelig zu bedienen, nicht in die Benutzeroberfläche integriert und kaum für echte Spielanalysen benutzbar.
  • Crazy Stone kann Portäts der Spieler darstellen. Je nach Spielstand mit passendem Ausdruck. Der rote Spieler oben links liegt in Führung.
  • Crazy Stones Werkzeug zur Territoriumsanalyse. Territorien werden weiß oder schwarz markiert. Tote Steine erhalten Markierungen in der Farbe des Gegners.
Das Analysetool von Crazy Stone. Hakelig zu bedienen, nicht in die Benutzeroberfläche integriert und kaum für echte Spielanalysen benutzbar.

Zweifellos hat der Analysemodus bei der Entwicklung des Programms wertvolle Dienste geleistet. Von einem benutzerfreundlichen Werkzeug zur Spielauswertung könnte es aber kaum weiter entfernt sein. Einige Benutzer sagen sogar, es wirke so, als solle es eine vernünftige Spielauswertung verhindern. Werkzeuge zur Markierung und Kommentierung von Zügen sind in Menüs versteckt und jeder Umgang mit alternativen Zugfolgen fehlt dem Programm völlig. Ein Zustand, den sich nicht einmal kostenlose Benutzeroberflächen erlauben.

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