KI-Bots erhöhen Datenverkehr: Wikipedia verzeichnet Rückgang menschlicher Besucher
Die Wikimedia Foundation hat eine aktuelle Analyse zu den Nutzungstrends von Wikipedia veröffentlicht. In einem zugehörigen Blogbeitrag(öffnet im neuen Fenster) berichtet der leitende Produktdirektor der Wikimedia Foundation, Marshall Miller, dass jedes Jahr Milliarden von Seitenaufrufen aus der ganzen Welt verzeichnet würden.
Diese Seitenaufrufe würden entweder als Mensch oder als Bot kategorisiert, heißt es weiter. Das ermögliche es, den von Menschen ausgehenden Datenverkehr genau zu verstehen und Einschränkungen gegen Bots durchzusetzen, die zum Beispiel von Suchmaschinenbetreibern oder KI-Unternehmen eingesetzt würden.
Viele dieser Bots imitierten aber zunehmend das menschliche Nutzungsverhalten, was eine Anpassung der Metriken für die Klassifizierung des Datenverkehrs nötig gemacht habe, schreibt Miller. Durch derartige Maßnahmen habe man ein ungewöhnlich hohes Aufkommen von Zugriffen, die vorher wie von Menschen verursacht wirkten , auf Bots zurückführen können.
Spürbarer Einfluss von generativer KI und sozialen Medien
Nach der letzten Anpassung der Metriken sei deutlich geworden, dass Wikipedia einen Rückgang der menschengemachten Aufrufe in Höhe von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet habe, so Miller. Er glaubt, dass dies den Einfluss von generativer KI und sozialen Medien auf die Suche nach Informationen widerspiegelt.
Dieser Rückgang komme nicht unerwartet, bedeute aber, dass Nutzer Wikipedia weniger direkt besuchten, sondern ihre Informationen über neue Formen der Wissensverbreitung bezögen , erklärt Miller. Man begrüße zwar die neuen Möglichkeiten für Menschen, Wissen zu erlangen, müsse aber Wege finden, die direkten Besuche von Wikipedia zu fördern.
Mit weniger Besuchern werde es sonst auch weniger Freiwillige geben, die Wikipedia mit ihren Inhalten bereichern und weiter vergrößern. Miller betont, dass Wikipedia die einzige Webseite in dieser Größenordnung sei, die Informationen mit Standards für ihre Überprüfung, Neutralität und Transparenz bereitstelle und für den Informationsbedarf der Menschen unerlässlich sei.