KI-Bildbearbeitung im Test: Mit künstlicher Intelligenz zum hübscheren Bild?

Mit KI-Tools zur Bildbearbeitung lassen sich Fotos schöner machen – und manipulieren. Wir haben die drei bekanntesten eingehend getestet: Adobe Lightroom, Luminar und Topaz.

Ein Test von veröffentlicht am
Links die Originalaufnahme, rechts die Bearbeitung mit Luminar Neo von Skylum
Links die Originalaufnahme, rechts die Bearbeitung mit Luminar Neo von Skylum (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Das Thema künstliche Intelligenz ist spätestens seit der Einführung von KI-Chatbots im Mainstream angekommen. KI wird aber schon länger in zahlreichen Bereichen verwendet, unter anderem bei der Bearbeitung von Fotos. Künstliche Intelligenz soll auf verschiedenen Ebenen bei der Bildbearbeitung helfen: Zum einen soll sie bei grundlegenden Funktion wie dem Beseitigen von Bildrauschen oder dem Schärfen helfen – also bereits bestehende Funktionen besser machen.

Zum anderen sollen Bilder mithilfe von künstlicher Intelligenz einfacher abgewandelt werden können. Das schließt unter anderem die Bearbeitung und Veränderung von Inhalten ein, wie etwa dem Gesichtsausdruck bei Porträts. Am Markt gibt es verschiedene KI-Bildbearbeitungsprogramme – Golem.de hat sich eine Reihe von ihnen angeschaut und sie miteinander verglichen. Das jüngste Update für Adobe Photoshop und Lightroom hat das Testergebnis dabei ordentlich durcheinandergewirbelt.

Drei Bildbearbeitungsprogramme mit KI im Test

Neben Adobe Lightroom Classic haben wir uns Luminar Neo von Skylum und Topaz Photo AI angeschaut. Luminar Neo ist eine komplette Bildbearbeitungssoftware wie Lightroom, Topaz Photo AI hingegen konzentriert sich auf das Entfernen von Bildrauschen und das Nachschärfen. Damit ist das Programm eher Teil einer Bildbearbeitungsroutine in Verbindung mit anderen Anwendungen; Bildbearbeitungsoptionen wie bei Luminar Neo oder Lightroom Classic gibt es dort nicht.

  • Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • An dieser Stelle kommt Luminar Neo mit der Himmelbearbeitung zur Rettung: Wir haben den ursprünglichen Himmel komplett gegen einen neuen ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Auch bei diesem Bild fanden wir den Himmel etwas langweilig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Mit Luminar Neo haben wir mit wenigen Klicks einen neuen eingebaut - die Äste im oberen Bereich sind allerdings für die KI schwierig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.
  • Mit Luminar Neo haben wir nicht nur generell das Bild bearbeitet, sondern auch den Himmel ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Dieses JPG-Bild aus Japan stammt aus dem Jahr 2004 und wurde mit einer Olympus C720UZ aufgenommen, einer 3-Megapixel-Kamera - und ist offensichtlich verwackelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Luminar Neos Superscharf-Filter schafft es, erstaunlich viel aus dem Bild herauszuholen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Eine Strelitzie, aufgenommen mit der Sony RX100 IV. Das RAW-Bild wurde mit Luminar Neo entrauscht und anschließend als JPEG exportiert. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Topaz Photo AI (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Lightroom Classic (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Luminar Neo entfernt das Grundrauschen bereits ganz gut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Topaz Photo AI beseitigt noch mehr Rauschen, allerdings leiden die Details darunter. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Lightroom zeigt in der Vergrößerung sehr gutes Entrauschen, zudem bleiben die Details und die Farben erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Eine mit der Sony RX100 IV gemachte Aufnahme; mit Luminar wurde das RAW-Bild bearbeitet, unter anderem wurde der Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Mit Topaz Photo AI können wir nur entrauschen und schärfen, eine weitere Bildbearbeitung ist nicht möglich. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das mit Lightroom bearbeitete RAW-Bild: Wir haben den Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Der Ausschnitt der Luminar-Bearbeitung zeigt nach dem Entrauschen gute Details, das Rauschen ist aber nicht grundsätzlich weg. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Topaz Photo AI schafft es nicht, die Details der Mütze zu erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das beste Ergebnis liefert für unseren Geschmack wieder Lightroom. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Luminar Neo ordnet die Bearbeitungsoptionen in zahlreichen Unterpunkten an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die Menüs lassen sich ausklappen. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Luminar Neo verfügt zudem über eine Bibliotheksverwaltung. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Darüber hinaus gibt es zahlreiche Presets. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Topaz Photo AI zeigt standardmäßig einen Vergleich zwischen dem Original und dem bearbeiteten Bild an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die Bearbeitungsoptionen werden automatisch gewählt, Nutzer können die Parameter aber noch ändern. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Lightroom zeigt alle Bearbeitungsoptionen im Entwicklungsmodus am rechten Rand an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die einzelnen Punkte können ausgeklappt werden. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)

Wir haben Lightroom Classic anstelle des cloudbasierten Lightroom für den Vergleich gewählt, da wir diese Version für besser halten und sie häufiger verwenden. Sowohl bei Lightroom Classic als auch bei Luminar Neo haben wir keine der vorhandenen Presets verwendet – uns geht es um die Möglichkeiten, die wir mit der manuellen Bearbeitung haben. Bearbeitet haben wir hauptsächlich RAW-Dateien, die anschließend als JPEGs exportiert wurden.

Konzentrieren wir uns zunächst auf Lightroom Classic und Luminar Neo, da beide vollwertige Bildbearbeitungsprogramme sind. Skylum bewirbt Luminar Neo als "modernen und dennoch einfach zu bedienenden Fotoeditor für jedermann", der komplett auf KI-Algorithmen basieren soll. Die Grundidee ist, dass die Bearbeitungsfunktionen einfach zu bedienen und vor allem leicht verständlich sein sollen. In der Praxis ist das so eine Sache: Es gibt eine sehr große Anzahl an Bearbeitungsoptionen mit teilweise überlappendem Funktionsumfang.

Wie bei Lightroom kontrollieren wir bei Luminar Neo viele Funktionen mit Schiebereglern. Die Funktionen sind mal verständlicher, mal weniger verständlich beschriftet – grundsätzlich gilt bei Luminar Neo wie bei Lightroom, dass man sich mit dem Programm beschäftigen muss, um gute Ergebnisse zu bekommen. Eine Wundersoftware, die ein Bild mit dem Verschieben eines Reglers perfekt bearbeitet, ist auch Luminar Neo nicht.

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Manhattan Julius 28. Apr 2023 / Themenstart

In deinem Zitat von mir steht ja schon: "falscher sind als sie das Gehirn je fälschen...

unbuntu 28. Apr 2023 / Themenstart

Man muss halt gucken wofür ein Bild gedacht ist und was Motiv und was Beiwerk ist. Ein...

luckyfreddy 28. Apr 2023 / Themenstart

Die Möglichkeiten Verwackelungen zu reduzieren oder gar zu entfernen sind ja genial...

tk (Golem.de) 27. Apr 2023 / Themenstart

Ah, die Bildergalerie ist mir durchgerutscht. Da stimmt es jetzt auch, danke für den Hinweis!

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