KI-Bildbearbeitung im Test:Mit künstlicher Intelligenz zum hübscheren Bild?
Mit KI-Tools zur Bildbearbeitung lassen sich Fotos schöner machen - und manipulieren. Wir haben die drei bekanntesten eingehend getestet: Adobe Lightroom, Luminar und Topaz.
Links die Originalaufnahme, rechts die Bearbeitung mit Luminar Neo von SkylumBild:
Tobias Költzsch/Golem.de
Das Thema künstliche Intelligenz ist spätestens seit der Einführung von KI-Chatbots im Mainstream angekommen. KI wird aber schon länger in zahlreichen Bereichen verwendet, unter anderem bei der Bearbeitung von Fotos. Künstliche Intelligenz soll auf verschiedenen Ebenen bei der Bildbearbeitung helfen: Zum einen soll sie bei grundlegenden Funktion wie dem Beseitigen von Bildrauschen oder dem Schärfen helfen - also bereits bestehende Funktionen besser machen.
Zum anderen sollen Bilder mithilfe von künstlicher Intelligenz einfacher abgewandelt werden können. Das schließt unter anderem die Bearbeitung und Veränderung von Inhalten ein, wie etwa dem Gesichtsausdruck bei Porträts. Am Markt gibt es verschiedene KI-Bildbearbeitungsprogramme - Golem.de hat sich eine Reihe von ihnen angeschaut und sie miteinander verglichen. Das jüngste Update für Adobe Photoshop und Lightroom hat das Testergebnis dabei ordentlich durcheinandergewirbelt.
Bild 1/28: Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 2/28: An dieser Stelle kommt Luminar Neo mit der Himmelbearbeitung zur Rettung: Wir haben den ursprünglichen Himmel komplett gegen einen neuen ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 3/28: Auch bei diesem Bild fanden wir den Himmel etwas langweilig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 4/28: Mit Luminar Neo haben wir mit wenigen Klicks einen neuen eingebaut - die Äste im oberen Bereich sind allerdings für die KI schwierig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 5/28: Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.
Bild 6/28: Mit Luminar Neo haben wir nicht nur generell das Bild bearbeitet, sondern auch den Himmel ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 7/28: Dieses JPG-Bild aus Japan stammt aus dem Jahr 2004 und wurde mit einer Olympus C720UZ aufgenommen, einer 3-Megapixel-Kamera - und ist offensichtlich verwackelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 8/28: Luminar Neos Superscharf-Filter schafft es, erstaunlich viel aus dem Bild herauszuholen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 9/28: Eine Strelitzie, aufgenommen mit der Sony RX100 IV. Das RAW-Bild wurde mit Luminar Neo entrauscht und anschließend als JPEG exportiert. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 10/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Topaz Photo AI (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 11/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Lightroom Classic (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 12/28: Luminar Neo entfernt das Grundrauschen bereits ganz gut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 13/28: Topaz Photo AI beseitigt noch mehr Rauschen, allerdings leiden die Details darunter. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 14/28: Lightroom zeigt in der Vergrößerung sehr gutes Entrauschen, zudem bleiben die Details und die Farben erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 15/28: Eine mit der Sony RX100 IV gemachte Aufnahme; mit Luminar wurde das RAW-Bild bearbeitet, unter anderem wurde der Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 16/28: Mit Topaz Photo AI können wir nur entrauschen und schärfen, eine weitere Bildbearbeitung ist nicht möglich. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 17/28: Das mit Lightroom bearbeitete RAW-Bild: Wir haben den Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 18/28: Der Ausschnitt der Luminar-Bearbeitung zeigt nach dem Entrauschen gute Details, das Rauschen ist aber nicht grundsätzlich weg. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 19/28: Topaz Photo AI schafft es nicht, die Details der Mütze zu erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 20/28: Das beste Ergebnis liefert für unseren Geschmack wieder Lightroom. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 21/28: Luminar Neo ordnet die Bearbeitungsoptionen in zahlreichen Unterpunkten an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 22/28: Die Menüs lassen sich ausklappen. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 23/28: Luminar Neo verfügt zudem über eine Bibliotheksverwaltung. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 24/28: Darüber hinaus gibt es zahlreiche Presets. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 25/28: Topaz Photo AI zeigt standardmäßig einen Vergleich zwischen dem Original und dem bearbeiteten Bild an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 26/28: Die Bearbeitungsoptionen werden automatisch gewählt, Nutzer können die Parameter aber noch ändern. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 27/28: Lightroom zeigt alle Bearbeitungsoptionen im Entwicklungsmodus am rechten Rand an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 28/28: Die einzelnen Punkte können ausgeklappt werden. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Wir haben Lightroom Classic anstelle des cloudbasierten Lightroom für den Vergleich gewählt, da wir diese Version für besser halten und sie häufiger verwenden. Sowohl bei Lightroom Classic als auch bei Luminar Neo haben wir keine der vorhandenen Presets verwendet - uns geht es um die Möglichkeiten, die wir mit der manuellen Bearbeitung haben. Bearbeitet haben wir hauptsächlich RAW-Dateien, die anschließend als JPEGs exportiert wurden.
Konzentrieren wir uns zunächst auf Lightroom Classic und Luminar Neo, da beide vollwertige Bildbearbeitungsprogramme sind. Skylum bewirbt Luminar Neo als "modernen und dennoch einfach zu bedienenden Fotoeditor für jedermann" , der komplett auf KI-Algorithmen basieren soll. Die Grundidee ist, dass die Bearbeitungsfunktionen einfach zu bedienen und vor allem leicht verständlich sein sollen. In der Praxis ist das so eine Sache: Es gibt eine sehr große Anzahl an Bearbeitungsoptionen mit teilweise überlappendem Funktionsumfang.
Wie bei Lightroom kontrollieren wir bei Luminar Neo viele Funktionen mit Schiebereglern. Die Funktionen sind mal verständlicher, mal weniger verständlich beschriftet - grundsätzlich gilt bei Luminar Neo wie bei Lightroom, dass man sich mit dem Programm beschäftigen muss, um gute Ergebnisse zu bekommen. Eine Wundersoftware, die ein Bild mit dem Verschieben eines Reglers perfekt bearbeitet, ist auch Luminar Neo nicht.
Viele Wege führen zum Ziel
In der grundlegenden Bearbeitung können wir mit Lightroom und Luminar Neo die gleichen Ergebnisse erzielen - wenngleich auf mitunter etwas anderen Wegen. Interessant finden wir bei Luminar Neo beispielsweise die getrennte Nachbelichtung von Vorder- und Hintergrund, für die wir bei Lightroom eine Maske anlegen müssten. Auch die Struktur-Einstellung von Luminar gefällt uns gut, mit der wir Bildern eine gewisse Knackigkeit verleihen können.
Luminar Neo wirbt recht aktiv mit KI-Funktionen. Eine Reihe der Bildbearbeitungsfunktionen verwendet künstliche Intelligenz, um beispielsweise zu bearbeitende Inhalte zu erkennen. Verwenden wir den allgemeinen Enhance-Regler, wird ohne weitere Einstellungen das Bild verbessert. Für unseren Geschmack reicht das in der Praxis aber nicht aus - wir bearbeiten die Bilder anschließend mit weiteren Optionen nach.
Luminar Neo verwendet auch für die Maskenerstellung künstliche Intelligenz. Die meisten Funktionen können wir nur auf Teile des Bildes anwenden, was vor allem beim Schärfen praktisch ist. Bei einem Porträt mit unscharfem Hintergrund beispielsweise braucht dieser nicht geschärft zu werden.
Luminar Neo erkennt mehr Objekte als Lightroom
Wir können die KI das Bild analysieren lassen, anschließend werden uns verschiedene Elemente angezeigt - das funktioniert in der Praxis sehr gut. Die Auswahl lässt sich dann auch anpassen. Allerdings erstellt auch Lightroom automatisch mithilfe von KI Masken, was ebenfalls gut funktioniert. Jedoch kann Adobes Programm nicht so gut zwischen vielen Objekten im Bild unterscheiden wie Luminar Neo.
Bild 1/28: Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 2/28: An dieser Stelle kommt Luminar Neo mit der Himmelbearbeitung zur Rettung: Wir haben den ursprünglichen Himmel komplett gegen einen neuen ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 3/28: Auch bei diesem Bild fanden wir den Himmel etwas langweilig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 4/28: Mit Luminar Neo haben wir mit wenigen Klicks einen neuen eingebaut - die Äste im oberen Bereich sind allerdings für die KI schwierig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 5/28: Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.
Bild 6/28: Mit Luminar Neo haben wir nicht nur generell das Bild bearbeitet, sondern auch den Himmel ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 7/28: Dieses JPG-Bild aus Japan stammt aus dem Jahr 2004 und wurde mit einer Olympus C720UZ aufgenommen, einer 3-Megapixel-Kamera - und ist offensichtlich verwackelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 8/28: Luminar Neos Superscharf-Filter schafft es, erstaunlich viel aus dem Bild herauszuholen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 9/28: Eine Strelitzie, aufgenommen mit der Sony RX100 IV. Das RAW-Bild wurde mit Luminar Neo entrauscht und anschließend als JPEG exportiert. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 10/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Topaz Photo AI (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 11/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Lightroom Classic (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 12/28: Luminar Neo entfernt das Grundrauschen bereits ganz gut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 13/28: Topaz Photo AI beseitigt noch mehr Rauschen, allerdings leiden die Details darunter. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 14/28: Lightroom zeigt in der Vergrößerung sehr gutes Entrauschen, zudem bleiben die Details und die Farben erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 15/28: Eine mit der Sony RX100 IV gemachte Aufnahme; mit Luminar wurde das RAW-Bild bearbeitet, unter anderem wurde der Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 16/28: Mit Topaz Photo AI können wir nur entrauschen und schärfen, eine weitere Bildbearbeitung ist nicht möglich. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 17/28: Das mit Lightroom bearbeitete RAW-Bild: Wir haben den Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 18/28: Der Ausschnitt der Luminar-Bearbeitung zeigt nach dem Entrauschen gute Details, das Rauschen ist aber nicht grundsätzlich weg. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 19/28: Topaz Photo AI schafft es nicht, die Details der Mütze zu erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 20/28: Das beste Ergebnis liefert für unseren Geschmack wieder Lightroom. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 21/28: Luminar Neo ordnet die Bearbeitungsoptionen in zahlreichen Unterpunkten an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 22/28: Die Menüs lassen sich ausklappen. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 23/28: Luminar Neo verfügt zudem über eine Bibliotheksverwaltung. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 24/28: Darüber hinaus gibt es zahlreiche Presets. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 25/28: Topaz Photo AI zeigt standardmäßig einen Vergleich zwischen dem Original und dem bearbeiteten Bild an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 26/28: Die Bearbeitungsoptionen werden automatisch gewählt, Nutzer können die Parameter aber noch ändern. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 27/28: Lightroom zeigt alle Bearbeitungsoptionen im Entwicklungsmodus am rechten Rand an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 28/28: Die einzelnen Punkte können ausgeklappt werden. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Lightroom finden wir von der Benutzung etwas intuitiver. Das liegt zum einen sicherlich daran, dass wir das Programm seit Jahren mehrmals die Woche verwenden. Zum anderen ist die Beschriftung der Funktionen aber auch klarer und im Entwicklungsmodus besser am Rand gruppiert. Viele der Funktionen sind bei Luminar Neo in der Bearbeitungsoption Entwickeln enthalten, einige aber auch nicht.
Zudem gibt es zahlreiche weitere Funktionen, die zwar spezialisiert sind, aber im Grunde auch in Lightroom durchgeführt werden können. Die bereits erwähnte Nachbelichtung ist ein Beispiel. Laden wir ein RAW-Bild in das Programm, können wir es mit einigen Bearbeitungsoptionen (u.a. Entwickeln) im RAW-Format bearbeiten. Die entsprechenden Optionen sind gekennzeichnet. Verwenden wir zum ersten Mal eine Bearbeitung, die keinen RAW-Modus hat, wird das Bild in ein JPEG konvertiert.
Einige Operationen sind mit Luminar Neo aufgrund der Aufteilung in die vielen unterschiedlichen Menüoptionen einfacher durchzuführen. So können wir beispielsweise bei einem Porträt über ein separates Menü mit einem Klick einen unscharfen Hintergrund erzeugen, der in der automatischen Einstellung meist bereits gut aussieht. Bei Lightroom müssen wir zunächst den Hintergrund über eine automatische Maske auswählen, um dann manuell die Schärfe reduzieren zu können.
Hintergrund unscharf machen geht bei Lightroom nicht per Knopfdruck
Die automatische Maskenauswahl bei Lightroom ist unkompliziert, bei der Bearbeitung des Hintergrundes müssen wir aber wissen, was zu tun ist. Luminar Neo ist tatsächlich einfacher zu bedienen und führt schneller zu guten Ergebnissen. Außerdem passt Luminar Neo die Hintergrundunschärfe an die Entfernungen im Bild an, was realistischer aussieht.
Lightroom Classic - ein funktionaler Klassiker
Lightroom Classic hingegen verwendet die seit Jahren bekannte Bearbeitungsstruktur, die sich in verschiedene Kategorien aufteilt. Neben den Grundeinstellungen zur Belichtung, dem Kontrast und den Tonwerten gibt es Bearbeitungsoptionen für die Gradation, die Farben, die Details (Schärfen und Entrauschen) oder für Effekte. Alle Bearbeitungen erfolgen im RAW-Format, wenn wir ein RAW-Bild laden. Eine Konvertierung findet erst beim Export statt.
Die Maskensteuerung befindet sich bei Lightroom Classic in einem separaten Menü und ist nicht in die einzelnen Bearbeitungsoptionen integriert wie bei Luminar Neo. Wir können radiale oder lineare Verläufe erstellen, Pinsel verwenden oder auch einzelne Bildteile automatisch auswählen lassen - mithilfe von KI wie bei Luminar Neo und auch bei Topaz Photo AI. Anschließend stehen verschiedene Bearbeitungsoptionen für die maskierten Bereiche zur Verfügung.
Luminar Neo erfordert weniger Vorkenntnisse
Im direkten Vergleich bekommen wir sowohl mit Luminar Neo als auch mit Lightroom vergleichbar gute Bildbearbeitungsergebnisse. Luminar Neo macht es uns an bestimmten Stellen etwas einfacher, während Lightroom die Bearbeitungsfunktionen für unseren Geschmack besser zusammenfasst. Für beide Programme gilt: Je mehr Zeit man investiert, desto bessere Ergebnisse erhält man. Ein Wunderprogramm, bei dem wir einen Regler bewegen und anschließend ein perfekt bearbeitetes Bild haben, ist Luminar Neo nicht - ebenso wenig wie der Auto-Modus bei Lightroom automatisch ein super Bild produziert, eher im Gegenteil.
Bild 1/28: Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 2/28: An dieser Stelle kommt Luminar Neo mit der Himmelbearbeitung zur Rettung: Wir haben den ursprünglichen Himmel komplett gegen einen neuen ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 3/28: Auch bei diesem Bild fanden wir den Himmel etwas langweilig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 4/28: Mit Luminar Neo haben wir mit wenigen Klicks einen neuen eingebaut - die Äste im oberen Bereich sind allerdings für die KI schwierig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 5/28: Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.
Bild 6/28: Mit Luminar Neo haben wir nicht nur generell das Bild bearbeitet, sondern auch den Himmel ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 7/28: Dieses JPG-Bild aus Japan stammt aus dem Jahr 2004 und wurde mit einer Olympus C720UZ aufgenommen, einer 3-Megapixel-Kamera - und ist offensichtlich verwackelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 8/28: Luminar Neos Superscharf-Filter schafft es, erstaunlich viel aus dem Bild herauszuholen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 9/28: Eine Strelitzie, aufgenommen mit der Sony RX100 IV. Das RAW-Bild wurde mit Luminar Neo entrauscht und anschließend als JPEG exportiert. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 10/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Topaz Photo AI (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 11/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Lightroom Classic (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 12/28: Luminar Neo entfernt das Grundrauschen bereits ganz gut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 13/28: Topaz Photo AI beseitigt noch mehr Rauschen, allerdings leiden die Details darunter. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 14/28: Lightroom zeigt in der Vergrößerung sehr gutes Entrauschen, zudem bleiben die Details und die Farben erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 15/28: Eine mit der Sony RX100 IV gemachte Aufnahme; mit Luminar wurde das RAW-Bild bearbeitet, unter anderem wurde der Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 16/28: Mit Topaz Photo AI können wir nur entrauschen und schärfen, eine weitere Bildbearbeitung ist nicht möglich. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 17/28: Das mit Lightroom bearbeitete RAW-Bild: Wir haben den Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 18/28: Der Ausschnitt der Luminar-Bearbeitung zeigt nach dem Entrauschen gute Details, das Rauschen ist aber nicht grundsätzlich weg. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 19/28: Topaz Photo AI schafft es nicht, die Details der Mütze zu erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 20/28: Das beste Ergebnis liefert für unseren Geschmack wieder Lightroom. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 21/28: Luminar Neo ordnet die Bearbeitungsoptionen in zahlreichen Unterpunkten an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 22/28: Die Menüs lassen sich ausklappen. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 23/28: Luminar Neo verfügt zudem über eine Bibliotheksverwaltung. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 24/28: Darüber hinaus gibt es zahlreiche Presets. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 25/28: Topaz Photo AI zeigt standardmäßig einen Vergleich zwischen dem Original und dem bearbeiteten Bild an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 26/28: Die Bearbeitungsoptionen werden automatisch gewählt, Nutzer können die Parameter aber noch ändern. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 27/28: Lightroom zeigt alle Bearbeitungsoptionen im Entwicklungsmodus am rechten Rand an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 28/28: Die einzelnen Punkte können ausgeklappt werden. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Fotobearbeitung muss sich allerdings nicht nur auf die Bearbeitung von Tonwerten oder der Sättigung beschränken. Interessant wird Luminar Neo vor allem, wenn wir über die Standardbearbeitung hinausgehen und im Falle von Adobe-Produkten normalerweise von Lightroom auf Photoshop wechseln würden - etwa um einen Himmel auszutauschen. Luminar Neo hat eine dedizierte Himmelbearbeitung, die den Originalhimmel automatisch erkennt und ihn gegen einen aus dem Archiv austauschen kann.
Die Frage, wie weit Bildbearbeitung gehen sollte, muss jeder für sich individuell klären - wir wollen sie an dieser Stelle nicht beantworten. Fakt ist, dass wir mit wenigen Klicks mit Luminar Neo einen Himmel mühelos austauschen können. Dabei maskiert das Programm den ursprünglichen Himmel fast immer perfekt, nach dem Austausch wird zudem die Beleuchtungssituation der Szene angepasst. Diese Bearbeitungen lassen sich verändern, ebenso der Ausschnitt - bei Ästen vor dieser Art Hintergrund ist manchmal eine leichte Verfeinerung der Maske notwendig.
Das Ergebnis wirkt, wenn man es nicht übertreibt und einen passenden Himmel wählt, überraschend realistisch. Luminar Neo bietet eine Reihe von verschiedenen Vorlagen an, weitere können gekauft werden (zum Preismodell kommen wir später noch). Auch Himmel von eigenen Fotos lassen sich verwenden. Sonnenstrahlen lassen sich mit Luminar Neo mit wenigen Klicks ebenfalls in ein Bild einbauen. Beim Thema Bildmanipulation schlägt das Programm Lightroom und liefert einfacher und schneller Ergebnisse als Photoshop - wenngleich Photoshop insgesamt das umfangreichere Programm ist, das Nutzern mehr Möglichkeiten bietet, wenn sie sich auskennen.
Auch Gesichter und Körper lassen sich bearbeiten
Neben dem unscharfen Hintergrund lassen sich in Luminar Neo auch Gesichter und Körper leichter schlanker machen als in Lightroom. Würden wir Adobe-Produkte verwenden, wäre dies einer der Punkte, bei dem wir zu Photoshop wechseln würden. Die KI-Porträtfilter von Photoshop halten wir übrigens zum jetzigen Zeitpunkt noch für relativ nutzlos, da sie Gesichter viel zu stark verfremden. Eine Gesichtskorrektur, die das Aussehen komplett ändert und unecht wirken lässt, können wir nicht gebrauchen.
Einmal entrauschen, bitte
Bis zum eingangs angesprochenen Update für Lightroom und Photoshop beherrschten Luminar Neo und Topaz Photo AI eine KI-unterstützte Rauschunterdrückung, die Adobe-Produkte hingegen nicht. Dort mussten wir auf die bisherigen Rauschfilter zurückgreifen, die im Vergleich schlechtere Ergebnisse geliefert haben. Seit der Aktualisierung von Mitte April 2023 können aber auch Lightroom und Photoshop Bilder mittels KI-Berechnung entrauschen - und das sehr gut.
Im direkten Vergleich finden wir Lightrooms Ergebnisse beim KI-Entrauschen besser als die, die wir mit Luminar Neo und Topaz Photo AI erhalten - was vor dem Update genau umgekehrt war. Grundsätzlich schaffen es alle drei Programme, Bilder besser von Rauschen zu befreien, als es ohne künstliche Intelligenz möglich ist. Wir haben unsere Testbilder mit einer Sony RX100 IV gemacht, die bei 400 ISO bereits ein deutliches Rauschen entwickelt.
Topaz Photo AI erkennt bei der Entrauschung Objekte wie Gesichter, Personen oder auch Landschaften automatisch und schärft diese gegebenenfalls separat nach. Bei Gesichtern kann das Programm mittels KI eine Rekonstruktion vornehmen, die oft aber etwas künstlich aussieht. Topaz Photo AI bietet beim Entrauschen mehr Einstellungsmöglichkeiten als Lightroom und Luminar Neo, was nicht verwundert: Das Programm ist auf die Rauschbeseitigung spezialisiert, bietet aber zusätzlich auch Nachschärfen und Upscaling an (ohne Zusatzkosten).
Verschiedene Eingriffsmöglichkeiten beim Entrauschen
Luminar Neo schlägt vor, welche der drei vorhandenen Intensitäten wir für das vorliegende Bild anwenden sollten. Bei Skylums Programm können wir zudem die Stärke der Entrauschung im gewählten Bereich einstellen sowie Details und Schärfe regeln. Lightroom bietet uns die wenigsten Einstellungen an: Wir können lediglich die Stärke des Entrauschens einstellen, ein Filter für die Beseitigung von RAW-Artefakten wird automatisch aktiviert. In der Praxis haben wir sehr gute Ergebnisse bei voll gezogenem Stärkeregler bekommen - hier sollten Nutzer aber ein wenig herumprobieren.
Bild 1/28: Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 2/28: An dieser Stelle kommt Luminar Neo mit der Himmelbearbeitung zur Rettung: Wir haben den ursprünglichen Himmel komplett gegen einen neuen ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 3/28: Auch bei diesem Bild fanden wir den Himmel etwas langweilig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 4/28: Mit Luminar Neo haben wir mit wenigen Klicks einen neuen eingebaut - die Äste im oberen Bereich sind allerdings für die KI schwierig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 5/28: Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.
Bild 6/28: Mit Luminar Neo haben wir nicht nur generell das Bild bearbeitet, sondern auch den Himmel ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 7/28: Dieses JPG-Bild aus Japan stammt aus dem Jahr 2004 und wurde mit einer Olympus C720UZ aufgenommen, einer 3-Megapixel-Kamera - und ist offensichtlich verwackelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 8/28: Luminar Neos Superscharf-Filter schafft es, erstaunlich viel aus dem Bild herauszuholen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 9/28: Eine Strelitzie, aufgenommen mit der Sony RX100 IV. Das RAW-Bild wurde mit Luminar Neo entrauscht und anschließend als JPEG exportiert. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 10/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Topaz Photo AI (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 11/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Lightroom Classic (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 12/28: Luminar Neo entfernt das Grundrauschen bereits ganz gut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 13/28: Topaz Photo AI beseitigt noch mehr Rauschen, allerdings leiden die Details darunter. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 14/28: Lightroom zeigt in der Vergrößerung sehr gutes Entrauschen, zudem bleiben die Details und die Farben erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 15/28: Eine mit der Sony RX100 IV gemachte Aufnahme; mit Luminar wurde das RAW-Bild bearbeitet, unter anderem wurde der Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 16/28: Mit Topaz Photo AI können wir nur entrauschen und schärfen, eine weitere Bildbearbeitung ist nicht möglich. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 17/28: Das mit Lightroom bearbeitete RAW-Bild: Wir haben den Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 18/28: Der Ausschnitt der Luminar-Bearbeitung zeigt nach dem Entrauschen gute Details, das Rauschen ist aber nicht grundsätzlich weg. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 19/28: Topaz Photo AI schafft es nicht, die Details der Mütze zu erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 20/28: Das beste Ergebnis liefert für unseren Geschmack wieder Lightroom. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 21/28: Luminar Neo ordnet die Bearbeitungsoptionen in zahlreichen Unterpunkten an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 22/28: Die Menüs lassen sich ausklappen. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 23/28: Luminar Neo verfügt zudem über eine Bibliotheksverwaltung. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 24/28: Darüber hinaus gibt es zahlreiche Presets. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 25/28: Topaz Photo AI zeigt standardmäßig einen Vergleich zwischen dem Original und dem bearbeiteten Bild an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 26/28: Die Bearbeitungsoptionen werden automatisch gewählt, Nutzer können die Parameter aber noch ändern. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 27/28: Lightroom zeigt alle Bearbeitungsoptionen im Entwicklungsmodus am rechten Rand an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 28/28: Die einzelnen Punkte können ausgeklappt werden. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Auch bei Lightroom können wir die Auflösung mithilfe von KI nach oben skalieren - allerdings nur in einem separaten Schritt, nicht zusammen mit dem Entrauschen. Einstellmöglichkeiten gibt es hier nicht, anders als bei Topaz Photo AI und bei Luminar Neo. Bei Luminar Neo ist das Upscaling allerdings wie das KI-Entrauschen und weitere Funktionen nur als kostenpflichtiges Add-on erhältlich. Ein wichtiger Unterschied der Entrauschfunktion von Lightroom gegenüber den anderen beiden Programmen: Wir können damit nur RAW-Aufnahmen bearbeiten, Bilder in anderen Formaten lassen sich nicht entrauschen.
Beim KI-Entrauschen bekommen wir mit Topaz Photo AI die schwächsten Ergebnisse in unserem Testfeld. Zwar ist die Rauschbeseitigung besser als bei Luminar Neo, Details verschluckt das Programm dabei aber stark. Luminar Neo bekommt das besser hin, an das Ergebnis von Lightroom kommt Skylums Programm aber nicht heran. Adobe hat seine Nutzer lange auf die Entrauschfunktion mittels KI warten lassen, dann aber geliefert: Die mit Lightroom bearbeiteten Bilder enthalten weniger Artefakte und weniger Rauschen und sind zudem noch schärfer und detailreicher.
Zu den für Luminar AI erhältlichen Add-ons gehört auch Superscharf, ein KI-basierter Schärfealgorithmus, der Bewegungsunschärfe und Verwacklungen beseitigen kann. Wir haben die Funktion mit einem sehr verwackelten, relativ gering aufgelösten Foto auf die Probe gestellt, das wir vor fast 20 Jahren mit einer alten Olympus-Digitalkamera in Japan aufgenommen haben.
Luminar Neo holt am meisten aus verwackelten Bildern heraus
Das Ergebnis ist angesichts des mehr als bescheidenen Ausgangsmaterials ziemlich beeindruckend und besser als das, was Topaz Photo AI und Lightroom hinbekommen. Zwar sieht man dem Bild an, dass es stark bearbeitet wurde - es sind aber Einzelheiten zu erkennen, die vorher nur zu erahnen waren.
Bei allen von uns getesteten Programmen ist es übrigens hilfreich, über eine nicht allzu alte, dedizierte GPU zu verfügen. Die Berechnungszeit der Bearbeitungen reduziert sich dann mitunter auf Sekunden anstelle von Minuten.
Preismodelle sind sehr unterschiedlich
Zur Beurteilung der drei Bildbearbeitungstools gehört natürlich auch der Preis. Hierbei wird es vor allem bei Luminar Neo(öffnet im neuen Fenster) etwas kompliziert, da Skylum seine Software in verschiedenen Abo-Plänen mit unterschiedlichen Add-ons, aber auch als Komplettpaket mit einmaliger Zahlung anbietet. Fangen wir mit dem einfachsten Fall an: Topaz Photo AI(öffnet im neuen Fenster) kostet 200 Euro, es gibt kein Abo, sondern nur diese einmalige Zahlung.
Allerdings gibt es eine Einschränkung: Käufern gehört dann zwar Topaz Photo AI, allerdings beinhaltet der Kaufpreis lediglich eine einjährige Updateversorgung. Danach bekommen Nutzer etwa keine neuen KI-Modelle mehr, sollten diese entwickelt werden. Der Preis enthält allerdings zwei Arbeitsplätze, Topaz Photo AI lässt sich also gleichzeitig von zwei Anwendern nutzen.
Luminar Neo kostet aktuell im preiswertesten Abo 100 Euro im Jahr. Der Standardpreis liegt bei 120 Euro, Skylum bietet aber immer mal wieder Sonderangebote an. Darin enthalten sind der Fotoeditor selbst, die Retuschehimmel, Updates und Upgrades, allerdings keine aktuellen sowie künftige Erweiterungen. Zu den aktuellen Erweiterungen zählen unter anderem das KI-Entrauschen, die Schärfefunktion, aber auch eine Hochskalierungsfunktion und ein HDR-Modus.
Skylum bietet immer wieder Rabatte an
Daneben gibt es das Proabo für momentan 120 Euro anstelle von 150 Euro im Jahr. Es beinhaltet auch alle aktuellen und zukünftige Erweiterungen und lässt sich auf zwei Computern gleichzeitig verwenden - anders als die Einsteigervariante. Wer Abomodelle nicht mag, kann Luminar Neo auch direkt kaufen: Dann kostet das Programm aktuell einmalig 150 Euro statt standardmäßig 200 Euro.
Bild 1/28: Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 2/28: An dieser Stelle kommt Luminar Neo mit der Himmelbearbeitung zur Rettung: Wir haben den ursprünglichen Himmel komplett gegen einen neuen ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 3/28: Auch bei diesem Bild fanden wir den Himmel etwas langweilig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 4/28: Mit Luminar Neo haben wir mit wenigen Klicks einen neuen eingebaut - die Äste im oberen Bereich sind allerdings für die KI schwierig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 5/28: Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.
Bild 6/28: Mit Luminar Neo haben wir nicht nur generell das Bild bearbeitet, sondern auch den Himmel ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 7/28: Dieses JPG-Bild aus Japan stammt aus dem Jahr 2004 und wurde mit einer Olympus C720UZ aufgenommen, einer 3-Megapixel-Kamera - und ist offensichtlich verwackelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 8/28: Luminar Neos Superscharf-Filter schafft es, erstaunlich viel aus dem Bild herauszuholen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 9/28: Eine Strelitzie, aufgenommen mit der Sony RX100 IV. Das RAW-Bild wurde mit Luminar Neo entrauscht und anschließend als JPEG exportiert. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 10/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Topaz Photo AI (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 11/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Lightroom Classic (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 12/28: Luminar Neo entfernt das Grundrauschen bereits ganz gut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 13/28: Topaz Photo AI beseitigt noch mehr Rauschen, allerdings leiden die Details darunter. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 14/28: Lightroom zeigt in der Vergrößerung sehr gutes Entrauschen, zudem bleiben die Details und die Farben erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 15/28: Eine mit der Sony RX100 IV gemachte Aufnahme; mit Luminar wurde das RAW-Bild bearbeitet, unter anderem wurde der Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 16/28: Mit Topaz Photo AI können wir nur entrauschen und schärfen, eine weitere Bildbearbeitung ist nicht möglich. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 17/28: Das mit Lightroom bearbeitete RAW-Bild: Wir haben den Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 18/28: Der Ausschnitt der Luminar-Bearbeitung zeigt nach dem Entrauschen gute Details, das Rauschen ist aber nicht grundsätzlich weg. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 19/28: Topaz Photo AI schafft es nicht, die Details der Mütze zu erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 20/28: Das beste Ergebnis liefert für unseren Geschmack wieder Lightroom. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 21/28: Luminar Neo ordnet die Bearbeitungsoptionen in zahlreichen Unterpunkten an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 22/28: Die Menüs lassen sich ausklappen. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 23/28: Luminar Neo verfügt zudem über eine Bibliotheksverwaltung. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 24/28: Darüber hinaus gibt es zahlreiche Presets. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 25/28: Topaz Photo AI zeigt standardmäßig einen Vergleich zwischen dem Original und dem bearbeiteten Bild an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 26/28: Die Bearbeitungsoptionen werden automatisch gewählt, Nutzer können die Parameter aber noch ändern. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 27/28: Lightroom zeigt alle Bearbeitungsoptionen im Entwicklungsmodus am rechten Rand an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 28/28: Die einzelnen Punkte können ausgeklappt werden. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Die Kaufversion beinhaltet nicht das Erweiterungspaket und auch keine Himmel. Käufer bekommen zwar Updates, allerdings keine Upgrades. Die Erweiterungen können separat gekauft werden, aktuell kosten sie 300 statt 383 Euro. Zusammen mit dem Grundprogramm wären das 450 Euro, regulär sogar über 580 Euro.
Adobe Lightroom(öffnet im neuen Fenster) ist ausschließlich als Abo erhältlich. Die günstigste Variante kostet knapp 12 Euro im Monat, dann gibt es das Programm zusammen mit Photoshop und 20 GByte Cloudspeicher im Foto-Abo. Lightroom ist auch einzeln für den gleichen Preis erhältlich, dann mit 1 TByte Speicher, allerdings ohne die gute Classic-Version.
Das Foto-Abo mit Lightroom und Photoshop ist auch für knapp 24 Euro pro Monat erhältlich, dann ebenfalls mit 1 TByte Speicher. Die Adobe-Abos beinhalten Updates und Upgrades wie etwa KI-Filter und die jüngst vorgestellte Rauschbeseitigung. Abonnenten müssen dafür nichts extra zahlen.
KI-Bildbearbeitung: Fazit
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Bildbearbeitungsbereich ist interessant, vor allem, wenn es um Manipulationen wie das Einfügen neuer Inhalte geht. Aber auch beim Entrauschen und Schärfen bieten KI-gestützte Programme gegenüber konventionellen Qualitätsvorteile.
Auf dem Markt gibt es Komplettlösungen wie Luminar Neo und Lightroom sowie spezialisierte Programme wie Topaz Photo AI. Angesichts unserer Testergebnisse sehen wir ehrlich gesagt keinen Grund, Topaz Photo AI den anderen beiden Anwendungen vorzuziehen: Im Vergleich erzielten wir damit die schwächsten Ergebnisse, zudem kann das Programm deutlich weniger als die anderen beiden Testteilnehmer.
Luminar Neo ist eine interessante Anwendung, bei der die Bearbeitungsschritte so aufgeteilt sind, dass sie für manche leichter zu finden sein könnten. Der Nachteil daran ist, dass es wirklich sehr viele Optionen gibt.
Lightroom Classic bietet etwas mehr Übersicht
Bei Lightroom Classic sind die Bearbeitungsschritte in wenigen Unterpunkten gruppiert, zudem ist die Maskenerstellung von den eigentlichen Bearbeitungsoptionen separiert. Ein Nachteil davon ist, dass wir nicht alle Funktionen, die uns Lightroom bietet, mit den Masken kombinieren können. Bei Luminar Neo lassen sich mehr Optionen mithilfe von Masken steuern.
Bild 1/28: Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 2/28: An dieser Stelle kommt Luminar Neo mit der Himmelbearbeitung zur Rettung: Wir haben den ursprünglichen Himmel komplett gegen einen neuen ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 3/28: Auch bei diesem Bild fanden wir den Himmel etwas langweilig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 4/28: Mit Luminar Neo haben wir mit wenigen Klicks einen neuen eingebaut - die Äste im oberen Bereich sind allerdings für die KI schwierig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 5/28: Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.
Bild 6/28: Mit Luminar Neo haben wir nicht nur generell das Bild bearbeitet, sondern auch den Himmel ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 7/28: Dieses JPG-Bild aus Japan stammt aus dem Jahr 2004 und wurde mit einer Olympus C720UZ aufgenommen, einer 3-Megapixel-Kamera - und ist offensichtlich verwackelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 8/28: Luminar Neos Superscharf-Filter schafft es, erstaunlich viel aus dem Bild herauszuholen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 9/28: Eine Strelitzie, aufgenommen mit der Sony RX100 IV. Das RAW-Bild wurde mit Luminar Neo entrauscht und anschließend als JPEG exportiert. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 10/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Topaz Photo AI (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 11/28: Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Lightroom Classic (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 12/28: Luminar Neo entfernt das Grundrauschen bereits ganz gut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 13/28: Topaz Photo AI beseitigt noch mehr Rauschen, allerdings leiden die Details darunter. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 14/28: Lightroom zeigt in der Vergrößerung sehr gutes Entrauschen, zudem bleiben die Details und die Farben erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 15/28: Eine mit der Sony RX100 IV gemachte Aufnahme; mit Luminar wurde das RAW-Bild bearbeitet, unter anderem wurde der Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 16/28: Mit Topaz Photo AI können wir nur entrauschen und schärfen, eine weitere Bildbearbeitung ist nicht möglich. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 17/28: Das mit Lightroom bearbeitete RAW-Bild: Wir haben den Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 18/28: Der Ausschnitt der Luminar-Bearbeitung zeigt nach dem Entrauschen gute Details, das Rauschen ist aber nicht grundsätzlich weg. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 19/28: Topaz Photo AI schafft es nicht, die Details der Mütze zu erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 20/28: Das beste Ergebnis liefert für unseren Geschmack wieder Lightroom. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 21/28: Luminar Neo ordnet die Bearbeitungsoptionen in zahlreichen Unterpunkten an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 22/28: Die Menüs lassen sich ausklappen. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 23/28: Luminar Neo verfügt zudem über eine Bibliotheksverwaltung. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 24/28: Darüber hinaus gibt es zahlreiche Presets. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 25/28: Topaz Photo AI zeigt standardmäßig einen Vergleich zwischen dem Original und dem bearbeiteten Bild an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 26/28: Die Bearbeitungsoptionen werden automatisch gewählt, Nutzer können die Parameter aber noch ändern. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 27/28: Lightroom zeigt alle Bearbeitungsoptionen im Entwicklungsmodus am rechten Rand an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Bild 28/28: Die einzelnen Punkte können ausgeklappt werden. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Was die grundsätzliche Bildbearbeitung betrifft, führt uns Luminar Neo oft etwas einfacher zum Ziel als Lightroom Classic, bei dem es nicht schadet, etwas Vorwissen mitzubringen. Die Ergebnisse sind aber recht ähnlich. Lightroom hat für unseren Geschmack eine etwas intuitivere Maskensteuerung, dafür können wir dort nicht so einfach Hintergründe unscharf machen oder den Himmel komplett austauschen.
Was das KI-Entrauschen betrifft, liefert Lightroom in unserem Test das beste Ergebnis. Das kommt für uns zugegebenermaßen etwas überraschend, hatte Adobe doch lange Zeit gar keine derartige Option angeboten. Entsprechend fiel unser Fazit bis Mitte April auch noch anders aus - bis zu Adobes Update hätten wir Luminar Neo die beste Rauschreduzierung bescheinigt. Adobe hat aber eine sehr gute Lösung abgeliefert, die die von uns getestete Konkurrenz in den Schatten stellt - auch das spezialisierte Topaz Photo AI.
Insgesamt sind die KI-Bildbearbeitungen aber kein Wundermittel. Sie helfen bei der Bearbeitung, die man als Nutzer aber immer noch am besten selber macht. Nur dann kommen wir zu Ergebnissen, die wirklich unserem Geschmack entsprechen. Hilfreich ist künstliche Intelligenz auf dem Weg zum Ergebnis aber in jedem Fall.