Viele Wege führen zum Ziel

In der grundlegenden Bearbeitung können wir mit Lightroom und Luminar Neo die gleichen Ergebnisse erzielen – wenngleich auf mitunter etwas anderen Wegen. Interessant finden wir bei Luminar Neo beispielsweise die getrennte Nachbelichtung von Vorder- und Hintergrund, für die wir bei Lightroom eine Maske anlegen müssten. Auch die Struktur-Einstellung von Luminar gefällt uns gut, mit der wir Bildern eine gewisse Knackigkeit verleihen können.

Luminar Neo wirbt recht aktiv mit KI-Funktionen. Eine Reihe der Bildbearbeitungsfunktionen verwendet künstliche Intelligenz, um beispielsweise zu bearbeitende Inhalte zu erkennen. Verwenden wir den allgemeinen Enhance-Regler, wird ohne weitere Einstellungen das Bild verbessert. Für unseren Geschmack reicht das in der Praxis aber nicht aus – wir bearbeiten die Bilder anschließend mit weiteren Optionen nach.

Luminar Neo verwendet auch für die Maskenerstellung künstliche Intelligenz. Die meisten Funktionen können wir nur auf Teile des Bildes anwenden, was vor allem beim Schärfen praktisch ist. Bei einem Porträt mit unscharfem Hintergrund beispielsweise braucht dieser nicht geschärft zu werden.

Luminar Neo erkennt mehr Objekte als Lightroom

Wir können die KI das Bild analysieren lassen, anschließend werden uns verschiedene Elemente angezeigt – das funktioniert in der Praxis sehr gut. Die Auswahl lässt sich dann auch anpassen. Allerdings erstellt auch Lightroom automatisch mithilfe von KI Masken, was ebenfalls gut funktioniert. Jedoch kann Adobes Programm nicht so gut zwischen vielen Objekten im Bild unterscheiden wie Luminar Neo.

  • Das mit einer Sony RX100 IV gemachte Originalbild ist alles andere als HDR - der Himmel ist auch bei Belichtungskorrektur nicht zu retten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • An dieser Stelle kommt Luminar Neo mit der Himmelbearbeitung zur Rettung: Wir haben den ursprünglichen Himmel komplett gegen einen neuen ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Auch bei diesem Bild fanden wir den Himmel etwas langweilig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Mit Luminar Neo haben wir mit wenigen Klicks einen neuen eingebaut - die Äste im oberen Bereich sind allerdings für die KI schwierig. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.
  • Mit Luminar Neo haben wir nicht nur generell das Bild bearbeitet, sondern auch den Himmel ausgetauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Dieses JPG-Bild aus Japan stammt aus dem Jahr 2004 und wurde mit einer Olympus C720UZ aufgenommen, einer 3-Megapixel-Kamera - und ist offensichtlich verwackelt. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Luminar Neos Superscharf-Filter schafft es, erstaunlich viel aus dem Bild herauszuholen. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Eine Strelitzie, aufgenommen mit der Sony RX100 IV. Das RAW-Bild wurde mit Luminar Neo entrauscht und anschließend als JPEG exportiert. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Topaz Photo AI (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das RAW-Bild, entrauscht und nachgeschärft mit Lightroom Classic (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Luminar Neo entfernt das Grundrauschen bereits ganz gut. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Topaz Photo AI beseitigt noch mehr Rauschen, allerdings leiden die Details darunter. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Lightroom zeigt in der Vergrößerung sehr gutes Entrauschen, zudem bleiben die Details und die Farben erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Eine mit der Sony RX100 IV gemachte Aufnahme; mit Luminar wurde das RAW-Bild bearbeitet, unter anderem wurde der Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Mit Topaz Photo AI können wir nur entrauschen und schärfen, eine weitere Bildbearbeitung ist nicht möglich. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das mit Lightroom bearbeitete RAW-Bild: Wir haben den Hintergrund unscharf gemacht und das Bild entrauscht. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Der Ausschnitt der Luminar-Bearbeitung zeigt nach dem Entrauschen gute Details, das Rauschen ist aber nicht grundsätzlich weg. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Topaz Photo AI schafft es nicht, die Details der Mütze zu erhalten. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Das beste Ergebnis liefert für unseren Geschmack wieder Lightroom. (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Luminar Neo ordnet die Bearbeitungsoptionen in zahlreichen Unterpunkten an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die Menüs lassen sich ausklappen. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Luminar Neo verfügt zudem über eine Bibliotheksverwaltung. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Darüber hinaus gibt es zahlreiche Presets. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Topaz Photo AI zeigt standardmäßig einen Vergleich zwischen dem Original und dem bearbeiteten Bild an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die Bearbeitungsoptionen werden automatisch gewählt, Nutzer können die Parameter aber noch ändern. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Lightroom zeigt alle Bearbeitungsoptionen im Entwicklungsmodus am rechten Rand an. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
  • Die einzelnen Punkte können ausgeklappt werden. (Screenshot: Tobias Költzsch/Golem.de)
Dieses Bild im JPG-Format wurde vor 18 Jahren mit einer Panasonic DMC-FZ10 in Japan aufgenommen - der Himmel ist nicht sonderlich spannend.

Lightroom finden wir von der Benutzung etwas intuitiver. Das liegt zum einen sicherlich daran, dass wir das Programm seit Jahren mehrmals die Woche verwenden. Zum anderen ist die Beschriftung der Funktionen aber auch klarer und im Entwicklungsmodus besser am Rand gruppiert. Viele der Funktionen sind bei Luminar Neo in der Bearbeitungsoption Entwickeln enthalten, einige aber auch nicht.

Zudem gibt es zahlreiche weitere Funktionen, die zwar spezialisiert sind, aber im Grunde auch in Lightroom durchgeführt werden können. Die bereits erwähnte Nachbelichtung ist ein Beispiel. Laden wir ein RAW-Bild in das Programm, können wir es mit einigen Bearbeitungsoptionen (u.a. Entwickeln) im RAW-Format bearbeiten. Die entsprechenden Optionen sind gekennzeichnet. Verwenden wir zum ersten Mal eine Bearbeitung, die keinen RAW-Modus hat, wird das Bild in ein JPEG konvertiert.

Einige Operationen sind mit Luminar Neo aufgrund der Aufteilung in die vielen unterschiedlichen Menüoptionen einfacher durchzuführen. So können wir beispielsweise bei einem Porträt über ein separates Menü mit einem Klick einen unscharfen Hintergrund erzeugen, der in der automatischen Einstellung meist bereits gut aussieht. Bei Lightroom müssen wir zunächst den Hintergrund über eine automatische Maske auswählen, um dann manuell die Schärfe reduzieren zu können.

Hintergrund unscharf machen geht bei Lightroom nicht per Knopfdruck

Die automatische Maskenauswahl bei Lightroom ist unkompliziert, bei der Bearbeitung des Hintergrundes müssen wir aber wissen, was zu tun ist. Luminar Neo ist tatsächlich einfacher zu bedienen und führt schneller zu guten Ergebnissen. Außerdem passt Luminar Neo die Hintergrundunschärfe an die Entfernungen im Bild an, was realistischer aussieht.

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 KI-Bildbearbeitung im Test: Mit künstlicher Intelligenz zum hübscheren Bild?Lightroom Classic - ein funktionaler Klassiker 
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Manhattan Julius 28. Apr 2023 / Themenstart

In deinem Zitat von mir steht ja schon: "falscher sind als sie das Gehirn je fälschen...

unbuntu 28. Apr 2023 / Themenstart

Man muss halt gucken wofür ein Bild gedacht ist und was Motiv und was Beiwerk ist. Ein...

luckyfreddy 28. Apr 2023 / Themenstart

Die Möglichkeiten Verwackelungen zu reduzieren oder gar zu entfernen sind ja genial...

tk (Golem.de) 27. Apr 2023 / Themenstart

Ah, die Bildergalerie ist mir durchgerutscht. Da stimmt es jetzt auch, danke für den Hinweis!

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