Kernfusion: MIT-Forscher konzipieren neuen Fusionsreaktor

Haben MIT-Wissenschaftler gerade unser Energieproblem gelöst? Sie wollen einen Fusionsreaktor mit neuen Supraleitern bauen. Der Reaktor könnte halb so groß ausfallen wie der europäische Iter, aber die gleiche Leistung liefern.

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MIT-Fusionreaktor Arc: Anlagen von vergleichbarer Komplexität und Größe in fünf Jahren gebaut
MIT-Fusionreaktor Arc: Anlagen von vergleichbarer Komplexität und Größe in fünf Jahren gebaut (Bild: MIT ARC Team)

Ist das der Durchbruch? Eine Entwicklung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) soll den Bau eines Kernfusionsreaktors ermöglichen. Er könnte in etwa zehn Jahren bereitstehen.

Die MIT-Forscher wollen supraleitende Bänder aus Rebco als Magneten einsetzen - Rebco steht für Rare-Earth Barium Copper oxide, also ein Element der Seltenen Erden, Barium und Kupferoxid. Diese supraleitenden Bänder sollen das Magnetfeld produzieren, in dem das Plasma eingeschlossen ist. Diese Entwicklung ermögliche ein ganz neues Design eines Fusionsreaktors, sagt Dennis Whyte, Leiter des Plasma Science and Fusion Center am MIT.

Das Magnetfeld wird verstärkt

Durch die neuen Supraleiter werde die Fusionsenergie im Vergleich zu herkömmlichen Supraleitern etwa um den Faktor 10 gesteigert. Das Magnetfeld zu verstärken, steigere die Energieausbeute immens, sagt Brandon Sorbom, Hauptautor des Aufsatzes in der Fachzeitschrift Fusion Engineering and Design. Eine Verstärkung des Magnetfeldes steigert die Energieausbeute mit der vierten Potenz - eine Verdoppelung des Magnetfeldes würde das 16fache an Energie bedeuten.

Diese neue Technik ermögliche den Bau eines deutlich kleineren Tokamak-Fusionsreaktors. Das ist der gleiche Typ wie der europäische Forschungsreaktor International Thermonuclear Experimental Reactor (Iter). Er entsteht in Cadarache in Südfrankreich und soll 2022 fertig sein.

Arc kann halb so groß sein wie Iter

Arc-Reaktor nennen die MIT-Forscher ihren Reaktor - das ist eine Abkürzung für affordable, robust, compact - erschwinglich, robust, kompakt. Er könne bei gleicher Leistung halb so groß ausfallen wie der Iter, sagen sie. Das bedeute auch, er könne schneller und für geringere Kosten errichtet werden. Es seien schon Anlagen von vergleichbarer Komplexität und Größe in fünf Jahren gebaut worden.

Das Design des Reaktors, das die MIT-Forscher ersonnen haben, sollte es ermöglichen, drei Mal mehr Energie auszustoßen als für den Betrieb des Reaktors aufgewendet werden muss, sagt Sorbom. Er glaubt aber, es sei möglich, die Konstruktion so zu verbessern, dass das Fünf- oder Sechsfache möglich sei.

Die Fusion - die Verschmelzung von Wasserstoffatomen zu Helium - soll sehr große Mengen an Energie freisetzen. Auf diese Weise soll der Energiebedarf der Zukunft gedeckt werden. Um eine solche Reaktion anzustoßen, muss jedoch sehr viel Energie aufgewendet werden. Es gibt eine Anzahl von Forschungsfusionsreaktoren. Bisher ist es aber an noch keinem gelungen, eine positive Energiebilanz zu erzielen - also mehr Energie herauszubekommen als aufzuwenden.

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MichaelMK 15. Aug 2015

Dein erster Punkt spiegelt sich (Wortspiel) ja genau im Desertec-Projekt wieder, was...

Ovaron 13. Aug 2015

Wenn der Energiewandel aber bereits jetzt stattfinden muss und Fusionskraftwerke...

Ovaron 13. Aug 2015

Auch wenn die Fusion zum Erliegen kommt kann eine Störung sehr wohl noch zum Unfall...

Rubbelbubbel 13. Aug 2015

Wird aber nie passieren weil die Welt waffenfähiges Spaltmaterial haben will.



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