Die Zeit drängt
Denn die Laser, die Focused Energy zusammen mit Partnern entwickelt, können nicht nur Wasserstoffisotope zum Fusionieren bringen. Mit einem anderen Target lässt sich damit zum Beispiel in einer extrem kleinen Quelle sehr harte Röntgenstrahlung erzeugen, die auch Stahlbeton von einem halben Meter Dicke durchdringt.
Damit ist es möglich, Bauwerke wie Brücken besser als heute zu inspizieren. Allein hier sieht Roth einen weltweiten Markt von über 100 Millionen US-Dollar in den nächsten Jahren. Mit einer solchen Sekundärstrahlungsquelle lassen sich auch Container durchleuchten. Ein Kampfmittelräumdienst interessiert sich dafür, weil er mit einem solchen Gerät erkennen könnte, ob das Metall, das das Bodenradar im Erdreich geortet hat, ein Stück Rohr oder eine Bombe ist. Angesichts des aktuellen Kriegs in der Ukraine dürfte diese Anwendung in Zukunft auch ein großer Markt sein.
"Dieses Konzept der Sekundärstrahlungsquellen ist ein zusätzliches Standbein und hat den Charme, dass es auf unserer Technologie basiert", sagt Roth. "Es wird zurzeit von uns mit einer Reihe von Industriepartnern vorangetrieben. Dort wollen wir schon in zwei Jahren die ersten Produkte auf dem Markt haben."
Mehr Kraftwerke werden benötigt
Von den Einnahmen wiederum kann die Fusionsforschung weiter betrieben werden. Die Zeit drängt nämlich: "Wir haben keine 50 Jahre mehr, um die Kernfusion an den Start zu bekommen", sagt Roth. "Um den weltweiten Energiebedarf zu decken, brauchen wir bis zum Jahr 2050 weltweit 41.000 Gigawatt-Kraftwerke - und die bitte alle CO2-frei", rechnet er vor. "Um das zu schaffen, müssten wir jedes Jahr 1.300 Kraftwerke bauen. Wir bauen zurzeit aber nur 260 weltweit pro Jahr."
Deshalb sieht er auch Magnetfusionskraftwerke wie den Iter, der in Cadarache in Südfrankreich gebaut wird, oder das Startup Commonwealth Fusion nicht als Konkurrenten. Mit Trägheitseinschlussfusion allein lässt sich der Energiebedarf nicht decken.
Da müssen alle Fusionsinitiativen ebenso beitragen wie Windräder, Wasserkraftwerke und Solaranlagen. "Es wird nur mit einem diversifizierten Ansatz gehen, zu dem alle beitragen", sagt Roth. "Wir werden es nur schaffen, wenn wir alle diese sinnvollen grünen Technologien zusammennehmen, um dem Klimawandel zu begegnen. Wir allein werden die Welt nicht retten, auch wenn wir immer spaßeshalber sagen: 'Das haben wir vor.'"
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Laserfusion funktioniert |
werden wir immer brauchen, sei es im weltraum, abgelegene ecken der welt, schwere...
Die Antwort geht nicht nur am Thema vorbei, sie ist auch noch in sich völlig falsch...
Die Fusionsforschung auch in China findet international statt, heißt, zwischen den...
Also ich bin mir absolut sicher, dass wir in der Praxis zuerst einen funktionierenden...