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Es sind die Investitionen in neue Kernfusionstechniken und modulare Kernreaktoren, auch durch Mineralölkonzerne, die dann an anderer Stelle fehlen. Gleichzeitig wird der Blick auf Lösungen verstellt, die bereits funktionieren und sofort Strom ins Netz einspeisen.

Stattdessen warnt der Bericht des MIT vor der ernstzunehmenden Gefahr, Geld und Zeit in Technologien zu stecken, die vielleicht in zehn Jahren und im Falle der Kernfusion vielleicht sogar nie einen Energieertrag liefern. Auch Iter, das globale Kernfusionsprojekt in Südfrankreich, wird noch keinen Strom ins Netz einspeisen können und frühestens in 20 Jahren zeigen, wie ein möglicher Kernfusionsreaktor für eine Nettostromerzeugung aussehen könnte. Mit viel Optimismus dürfte ein solcher im Jahr 2070 fertiggestellt sein.

Nationaler Alleingang gegen Kooperation

Womit sich das zweite große Problem des Aktionsplans zeigt, das weitere Parallelen zur amtierenden US-Regierung offenbart: Es gibt bereits ein Projekt, an dem neben der EU im Grunde sämtliche wirtschaftlich starken Länder der Welt beteiligt sind.

Dort arbeiten 2.000 Menschen an der derzeit vielversprechendsten Technik zur Kernfusion, was mutmaßlich 50 Milliarden Euro oder noch mehr kosten dürfte. Immerhin taucht das Bekenntnis zu dem Projekt in einem dürren Satz ganz am Ende des Aktionsplans auf.

Wie aber nun ein nationaler Alleingang mit einer nicht näher bekannten Technologie, noch auszubildenden Wissenschaftlern und Fusionsingenieurinnen und zu gründenden Firmen an der globalen Anstrengung vorbeiziehen soll, ist mindestens so schwer vorstellbar wie eine Laserfusionsanlage in Brandenburg.


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