KernelCI: Der Linux-Kernel bekommt einheitliche Test-Umgebung
Zum automatisierten Auffinden von Fehlern im Linux-Kernel und zum Testen des Codes nutzen einige Firmen bisher verschiedene, teils proprietäre Werkzeuge. Diese Anstrengungen sollen nun im KernelCI-Projekt gebündelt werden.

Auf der Webseite des Projekts KernelCI heißt es: "Unser Ziel ist es, alle Testbemühungen am Upstream-Linux-Kernel zu vereinheitlichen". Und diesem Ziel ist die Initiative nun deutlich näher gerückt, denn das Projekt wird künftig als einheitliches Kollaborationsprojekt der Linux Foundation betreut, wie die Organisation auf der diesjährigen Konferenz Open Source Summit Europe in Lyon bekanntgibt.
Unterstützt wird die Initiative zum Start von den Unternehmen Baylibre, Collabora, Foundries.io, Google, Microsoft und Red Hat. Hinzu kommt das Civil Infrastructure Platform (CIP) Projekt, das unter anderem eine extreme Langzeitpflege für den Linux-Kernel anstrebt, um diesen etwa in Kraftwerken einsetzen zu können.
Neben dem KernelCI-Projekt gab es bisher einige ähnliche Initiativen zum automatisierten Auffinden von Fehlern im Linux-Kernel und zum Testen des Codes. Oft handelt es sich dabei jedoch um interne und damit proprietäre Projekte von Unternehmen. Diese Initiativen haben zwar auch sehr viele Bugs aufgefunden und möglicherweise auch noch Binärcode erstellt, um die Bugs zu reproduzieren. Der Code und die Infrastruktur zum Auffinden der Fehler selbst war aber nicht offen.
Gemeinsame Anstrengung zum Fehler-finden
Die Neuausrichtung des KernelCI-Projekts soll das ändern. Wie der Mitbegründer des Projekts, Kevin Hilman, auf der Keynote der Konferenz im Gespräch mit Kernel-Maintainer Greg Kroah-Hartman sagte, soll das KernelCI-Projekt ein Ort zum Teilen der Arbeiten und des Codes werden.
Die Ansiedlung des Projekts in der Linux Foundation sorgt dabei für den notwendigen regulatorischen Rahmen. Darüber hinaus haben die bisher beteiligten Unternehmen sowie eventuell künftig weitere Unterstützer große Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Organisation.
Für die Zukunft des Projekts wünscht sich Hilman, dass mit der nun formalisierten neuen Struktur endlich bestimmte Ideen umgesetzt werden können, die er und seine Mitstreiter schon länger planen. Dazu gehört etwa, dass die von dem System erzeugten Fehlerberichte ausführlicher und vor allem besser verständlich werden. Ebenso wünscht sich Hilman eine Art Visualisierung und Aufarbeitung der bisher erlangten Daten, was wiederum sinnvolle Erkenntnisse für künftigen Arbeiten liefern könne.
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