Kepler nicht in Sicht: Nvidia leidet unter 28-nm-Problemen bei TSMC

Die Bruttogewinnmarge von Nvidia ist gefallen - und das liegt laut Unternehmenschef Jen-Hsun Huang vor allem daran, dass die Fertigungsausbeute bei TSMC nicht stimmt. Vor allem dank Tegra 3 soll es trotzdem aufwärts gehen.

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Jen-Hsun Huang und sein Blackberry
Jen-Hsun Huang und sein Blackberry (Bild: Nico Ernst/Golem.de)

Nach der Vorstellung der jüngsten Quartalszahlen des Unternehmens hat sich Mitbegründer und Chef Jen-Hsun Huang den Fragen von Analysten in einer Telefonkonferenz gestellt. Die Marktbeobachter wollten vor allem wissen, warum Nvidias Bruttogewinnmarge von 52,2 auf 51,4 Prozent gefallen ist. Dieser Unterschied ergab sich vom dritten auf das vierte Quartal von Nvidias Geschäftsjahr 2012, welches das Unternehmen gerade abgeschlossen hat.

Dabei meldete das Unternehmen einen Umsatz von 953 Millionen US-Dollar, ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Gewinn ging jedoch von 170 auf 116 Millionen US-Dollar zurück. Auch der Ausblick auf das kommende Quartal, bei dem Nvidia 900 bis 930 Millionen US-Dollar umsetzen will, enttäuschte die Analysten. Sie hatten zuvor mit bis zu 940 Millionen US-Dollar Millionen gerechnet.

Die meisten Fragen gab es jedoch zur Marge, eine Antwort von Huang lautete: "Der Rückgang der Bruttomarge ist fast völlig auf die geringer als erwartete Ausbeute von 28-Nanometer-Wafern zurückzuführen." Das Unternehmen TSMC, das diese Wafer für Nvidia - wie auch für AMD - herstellt, nannte der Nvidia-Chef in der Folge häufiger.

Die Ausbeute dieser Wafer, auf denen Nvidia alle GPUs seiner nächsten Architektur Kepler herstellen will, ist Huang zufolge noch zu gering. Man arbeite jetzt sehr eng und mit Hochdruck mit TSMC zusammen, um diese auch "yield" genannte Ausbeute zu erhöhen. "Das ist ein Problem, das wir alleine nicht lösen können", sagte Huang. Nachfragen, warum AMD bereits seit einigen Wochen 28-Nanometer-GPUs liefern kann, gab es nicht. Einen Termin für den Marktstart von Kepler nannte Nvidia nicht, bisher wird dafür das zweite Quartal des Kalenderjahres 2012 angenommen.

Auch auf weitere Fragen gab Huang vor allem die Probleme bei TSMC als Grund für die enttäuschenden Zahlen seines Unternehmens an. Dieser Faktor sei, noch vor der Festplattenkrise, der wichtigste Grund für das aktuelle Geschäftsergebnis. Die Gewinnmarge sei auch deswegen gesunken, weil Nvidia mit TSMC seit kurzem eine neue Vereinbarung unterhält: "Wenn die Ausbeute geringer wird, steigen unsere Kosten", sagte der Mitbegründer des Chipentwicklers. Solche Querelen zwischen den Designern und den Auftragsfertigern gibt es häufig, daher hatte 2011 beispielsweise auch AMD mit Globalfoundries ausgemacht, dass nur noch funktionierende Chips bezahlt werden müssen.

Kepler bald in vielen Notebooks

Trotz allem gab sich Huang zuversichtlich, 2012 gute Geschäfte machen zu können. Man habe für die mobilen Varianten von Kepler "'design wins' mit beinahe jedem Notebookhersteller", sagte der Nvidia-Chef. Die Marge soll sich auch vor allem deswegen steigern können, weil das Unternehmen 50 Prozent mehr Tegra-Chips für Smartphones und Tablets verkaufen will als 2011. Die aktuellen Tegra-3-SoCs sollen dabei teurer verkauft werden als die Familie Tegra 2.

Das beeindruckte die Börse jedoch nicht. Die Nvidia-Aktie verlor an den US-Märkten am Mittwoch über 4 Prozent.

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