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Kelluu: NATO testet busgroßes Luftschiff zur Meeresüberwachung

Ein wasserstoffbetriebenes Luftschiff soll die maritime Sicherheit der NATO stärken. Erste Testflüge wurden bereits absolviert.
/ Andreas Donath
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Luftschiff Kelluu (Bild: kelluu.com)
Luftschiff Kelluu Bild: kelluu.com

Luftschiffe für die Meeresüberwachung könnten wieder in Mode kommen. Die NATO erprobt derzeit ein wasserstoffbetriebenes Luftschiff in Busgröße(öffnet im neuen Fenster) für maritime Überwachungseinsätze. Das unbemannte Fluggerät absolvierte bereits Testflüge über portugiesischen Gewässern.

Die Erprobung findet während der jährlichen NATO-Übung REPMUS 25(öffnet im neuen Fenster) (Robotic Experimentation and Prototyping using Maritime Unmanned Systems) statt. Dieses Demonstrationsprogramm untersucht verschiedene Robotertechnologien, die die Verteidigungsfähigkeiten der Allianz in See-, Luft- und Unterwasserszenarien verbessern könnten.

Das finnische Unternehmen Kelluu produzierte und betreibt das experimentelle Luftschiff. Das Unternehmen unterhält derzeit eine Flotte von etwa zehn ähnlichen Luftfahrzeugen, die Bild- und Sensordienste für kommerzielle und wissenschaftliche Anwendungen bereitstellen.

Zwölf Stunden Flugzeit bei leisem Betrieb

Das Kelluu LTA misst etwa zwölf Meter in der Länge und ist damit relativ kompakt im Vergleich zu herkömmlichen Luftschiffen. Laut Herstellerangaben kann das Luftfahrzeug bis zu zwölf Stunden in der Luft bleiben und dabei in niedrigen Höhen operieren. Sein Wasserstoffantrieb ermöglicht leisen, emissionsfreien Flugbetrieb.

Das Luftschiff trägt mehrere Sensorpakete für Überwachungs- und Aufklärungsaufgaben. Diese Systeme umfassen elektro-optische und Infrarotkameras für detaillierte Bildaufnahmen. Zusätzliche Ausrüstung kann elektromagnetische Emissionen von Schiffen und anderen Quellen erfassen.

Firmenchef Janne Hietala betont, dass das Luftfahrzeug "sehr leise und ohne Emissionen" arbeite und gleichzeitig eine Echtzeitdatenverbindung biete. Die Plattform kann von einfachen Einrichtungen starten, ohne präparierte Landebahnen oder umfangreiche Bodenunterstützung zu benötigen.

Verstärkte Ostsee-Überwachung geplant

Anfang des Jahres startete die NATO die Operation Baltic Sentry nach mehreren Vorfällen von Unterseekabel-Sabotage, die chinesischen und russischen Schiffen zugeschrieben wurden.

Baltic Sentry zielt darauf ab, erweiterte dauerhafte Überwachungsfähigkeiten für die Verfolgung verdächtiger Schiffsaktivitäten bereitzustellen. Luftschiffe könnten durch ihre langen Verweilzeiten in der Luft und vielfältigen Sensoroptionen zu solchen Missionen beitragen.

Das Kelluu-Luftschiff nahm bereits im Juni 2025 an der Übung Atlantic Trident 25(öffnet im neuen Fenster) der finnischen Luftwaffe teil.


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