Kein Raumschiff: Oumuamua ist ein Komet und stößt Wasserstoff aus

Ein Forschungsteam hat das Rätsel um die merkwürdige Beschleunigung des Kometen Oumuamua gelöst.

Artikel veröffentlicht am , Patrick Klapetz
Künstlerische Darstellung von ´Oumuamua 1i / 2017 U1.
Künstlerische Darstellung von ´Oumuamua 1i / 2017 U1. (Bild: Interpott.nrw Unser Kosmos, Wikipedia)

Es gab eine Zeit, in der hinter ʻOumuamua ein Raumschiff vermutet wurde. Der Grund war die merkwürdige Beschleunigung, die sich Wissenschaftler nicht erklären konnten. Diese sei für einen Asteroiden sehr untypisch. Mittlerweile bestätigte sich, dass ʻOumuamua ein Komet und kein Asteroid ist.

50 Prozent der beobachteten Beschleunigung sind auf die Sublimation – der unmittelbare Übergang eines Stoffes von fest zu gasförmig – von Wassereis zurückzuführen. Die übrige Beschleunigung kann durch die Freisetzung von molekularem Wasserstoffgas erklärt werden. Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam in seiner am 22. März 2023 veröffentlichten Studie.

Unser Sonnensystem als Beschleunigungsfaktor

Das Team geht davon aus, dass 'Oumuamua als eisiges Planetesimal begann – also als eine Art Babyplanet, der sich in der Entstehung befand und mit einem anderen Objekt kollidierte. Während seiner interstellaren Reise war er zunächst niedrigen Temperaturen ausgesetzt, wurde aber durch die kosmisch-galaktische Strahlung getroffen und während seiner Reise durch unser Sonnensystem erwärmt.

Dadurch entwich das mitgeführte Wasser und beschleunigte den Kometen in Form von molekularem Wasserstoff. Leider gibt es derzeit keine Möglichkeit, diese These zu bestätigen, da ʻOumuamua dafür bereits zu weit weg ist. Jedoch könnte die Beobachtung von zukünftigen Kometen die Begründungen des Forschungsteams untermauern.

Zur Studie

Die Studie erschien am 22. März 2023 unter dem Titel Acceleration of 1I/'Oumuamua from radiolytically produced H2 in H2O ice (engl. Beschleunigung von 1I/'Oumuamua durch radiolytisch erzeugtes H2 in H2O-Eis) im Fachmagazin Nature.

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