KDE Visual Design Group: Open-Source-Prinzipien gelten auch für Design
Die Visual-Design-Gruppe von KDE räumt mit dem Mythos des allein arbeitenden Design-Genies auf. Offene Diskussionen und sehr viel Interaktion mit Entwicklern sind aber nicht immer einfach, wie die Mitglieder auf der Akademy verraten.

Eine kaputte Windows-Installation mit nicht mehr benutzbarem Photoshop war der Grund, warum Jens Reuterberg auf Linux wechselte. Ein Freund wies ihn auf das freie System hin. Die Anwendung Krita überzeugte ihn für seine Illustrator-Tätigkeit so sehr, dass er bei der freien Software geblieben ist. Nach einigen Design-Studien für Icons und Logos haben KDE-Hacker ihn im Januar zu einem Sprint eingeladen, er blieb in der Community und hat die Visual-Design-Gruppe (VDG) in KDE gegründet.
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"Es waren alle schon da, aber Jens verknüpft die Leute und bringt das Projekt voran", sagt einer der Beteiligten über Reuterberg. Dabei hilft ihm inzwischen die Firma Blue Systems, die seine Arbeit in Vollzeit sponsert. Im Gespräch mit Golem.de sagte Reuterberg er mache nur noch "ein paar Illustrator-Jobs, um damit vertraut zu bleiben".
Inzwischen ist der sehr aktive Kern der VDG auf etwa 10 Personen angewachsen, der Psychologen, Entwickler und Designer umfasst. Deren technischer Hintergrund variiert individuell dabei jedoch sehr stark. Das Zentrum und der Organisator ist in den meisten Fällen aber Reuterberg.
Jede Idee ist willkommen
Ein Grund für das schnelle Wachstum ist die einnehmende Art Reuterbergs, der sich selbst als "Wishy-Washy-Artist" beschreibt, eine digitale Uhr als Tatoo auf seinem rechtem Handgelenk trägt und oft sehr schnell über seine Ideen spricht. Diese Art der Kompromisslosigkeit und Kreativität strahlt auf die gesamte Gruppe aus.
So berichtet etwa Andrew Lake, der Boardelektronik entwickelt, in seinem Vortrag das jeder Beitrag, jede Idee offen angenommen werde und anschließend konstruktiv diskutiert werde. Dabei sind die tatsächlichen Fähigkeiten zunächst nicht entscheidend. Wichtig ist allein der Beitrag, egal ob nur ein Icon verbessert wird oder eine gesamte Anwendungen umgestaltet werden soll.
Das wichtiges für alle ist es, eine Athmosphäre zu erzeugen, in der jeder teilhaben möchte. Damit will das Team dem Anspruch von Open Source und nicht zuletzt der KDE-Community selbst gerecht werden. Dazu gehört es mit einem guten Beispiel voran zu gehen und unter keinen Umständen destruktives Verhalten zu tolerieren, sagte Lake.
Dazu gehören insbesondere Kritiken wie "das sieht nicht gut aus", Diskussionsbeiträge müssen immer begründet werden. Bei rein ästhetischen Meinungsverschiedenheiten, etwa einer Farbwahl, wird versucht eine Mehrheitsentscheidung zu treffen, mit der sich die meisten arrangieren können.
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