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KDE: Plasma Mobile verzichtet auf Android-Abstraktion

Alternative Smartphone-Systeme haben bisher auf Binärteile aus Android gesetzt. Das KDE hört damit nun auf und setzt auf komplett freie Geräte.
/ Sebastian Grüner
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Plasma Mobile läuft künftig nur noch auf freien Geräten wie dem Pinephone. (Bild: KDE)
Plasma Mobile läuft künftig nur noch auf freien Geräten wie dem Pinephone. Bild: KDE

Zwar arbeiten viele Communitys seit Jahren daran, Smartphone-Betriebsysteme als Alternative zu Android zu erstellen, die auf klassischer Linux-Technik basieren. Bisher hatte diese aber vor allem Probleme damit, eine sinnvolle Hardware-Unterstützung umzusetzen. Auf die dafür genutzten Abstraktionsschichten will das KDE-Team für Plasma Mobile künftig aber verzichten, wie die Beteiligten mitteilen(öffnet im neuen Fenster) .

Diese Ankündigung muss auch als Erfolgsmeldung für Hardware-Projekte der Linux-Community gewertet werden. Immerhin existieren mit dem Pinephone und dem Librem 5 von Purism nun zwei Smartphones, die sich komplett ohne die bisher sonst notwendige Hardware-Abstraktion nutzen lassen. Darüber hinaus arbeitet das PostmarketOS-Projekt daran, für weitere Geräte einen Upstream-Support zu erstellen, was die Verwendung der bisherigen Abstraktionsschichten ebenfalls unnötig macht.

Das zugrundeliegende Problem plagt die alternativen Smartphone-Projekte seit langem und betraf neben KDE Plasma Mobile auch schon Jolla mit seinem Sailfish OS oder Ubuntu Touch. Zwar basiert Android auch auf Linux, mit den klassischen Desktop-Distributionen hat das System jedoch so gut wie nichts gemein. Hardware-Support erstellen die Hersteller jedoch ausschließlich für Android.

Um die eigenen Systeme dennoch auf den Chips und Geräten zu verwenden, mussten also Kompatibilitätsschichten geschaffen werden. Zwar haben die unterschiedlichen Teams hier miteinander kooperiert . Die Abstraktionen selbst haben jedoch für einige Probleme und einen vergleichsweise hohen Support-Aufwand gesorgt. Diesen kann und will das Plasma-Mobile-Projekt nun nicht mehr leisten, sondern sich nur noch auf die Geräte konzentrieren, die sich mit dem üblichen Linux-Software-Stapel der Desktop-Distributionen ansprechen lassen.


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