Kaum 1 GBit/s: Bundesnetzagentur lässt Betreiber bei langsamem 5G gewähren
Vielerorts gibt es schon 5G - aber bisher selten mit 5G-Geschwindigkeit. Für die Bundesnetzagentur ist das kein Grund zum Eingreifen.

Die Bundesnetzagentur sieht es nicht als Problem an, dass die Netzbetreiber den Standard 5G noch kaum in den leistungsfähigen 3,6-GHz-Frequenzen ausbauen. Das sagte Behördensprecher Michael Reifenberg Golem.de auf Anfrage. Alle Frequenzen seien den Mobilfunkbetreibern technologieneutral zugeteilt. "Auch die Auflagen beziehen sich in der Regel nicht auf eine bestimmte Frequenz oder Technologie. Insbesondere die vorgegebenen Datenraten von 100 MBit/s können sowohl mit 4G als auch mit 5G erreicht werden", erklärte Reifenberg.
Derzeit fokussiere sich der 5G-Ausbau auf "niedrigere als die 3,6-GHz-Frequenzen", räumte er ein. Geboten wird also meist 5G durch Spectrum Share ohne echte 5G-Geschwindigkeit. Wenn Smartphone-Nutzer keinen Unterschied zwischen LTE und 5G bemerken, liegt das daran, dass beispielsweise die Deutsche Telekom 5G hauptsächlich im 2,1-GHz-Band ausbaut, mit dem maximal 225 MBit/s möglich sind.
Vodafone setzt beim 5G-Ausbau an den meisten Standorten - vor allem in Städten - auf 5G-Frequenzen aus dem Mid-Band im 1,8 Gigahertz-Bereich und nur an besonders hochfrequentierten Orten auf Frequenzen aus dem High-Band bei 3,5 Gigahertz. Eine Mobilfunkstation, an der 5G im Mid-Band aktiviert wird, versorgt einen Umkreis von bis zu drei Kilometern und bringt momentan Bandbreiten von bis zu 500 MBit/s in der Funkzelle. Ähnliche Datenraten können an diesen Stationen auch mit LTE erreicht werden. Eine 5G-Station im High-Band kann bereits 1 GBit/s erreichen, versorgt aber nur einen Umkreis von maximal einem Kilometer. Zudem nutzt Vodafone an einzelnen Standorten auch Frequenzen im Low-Band bei 700 Megahertz. Diese Frequenzen reichen bis zu acht Kilometer weit und bringen Datenraten von bis zu 200 Megabit pro Sekunde, bei 5G und im LTE-Netz.
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Reifenberg: "Zum Teil werden im Zuge der UMTS-Abschaltung freiwerdende Ressourcen im Bereich 2 GHz sukzessive einer 5G-Nutzung zugeführt. Auch tiefere Frequenzen, wie beispielsweise die 700-MHz-Frequenzen eignen sich besonders. Damit kann eine 5G-Abdeckung in der Fläche mit einem hohen Abdeckungsgrad erreicht werden. Dies dürfte die Anschaffung entsprechender Endgeräte in der Bevölkerung anreizen."
Natürlich ist der Bundesnetzagentur bekannt, dass die 3,6-GHz-Frequenzen aufgrund der verfügbaren Bandbreite besonders hohe Datenraten ermöglichen. "Diese werden zunächst an Hotspots und für spezielle Anwendungen wie Campusnetze, Industrie, etc. bedarfsgerecht eingesetzt. Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Anzahl der 5G-Basisstationen also mit steigender Nachfrage nach 5G-Diensten - insbesondere datenintensiven Anwendungen - weiter steigen wird", erklärte Reifenberg.
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Ich red natürlich von Datenrate (1 GBit/s wie im Artikel genannt) nicht xG .. Aber deine...
Ländlich oft sehr schwer anzubinden, wobei es in den letzten Jahren besser wurde. Vor...
Wenn du sagst, dass es nie eine reine 5G Verbindung geben wird, dann solltest du dich mal...
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