Katharina Borchert: Mozilla holt sich Verstärkung aus dem Medienbetrieb
Die Geschäftsführerin von Spiegel Online, Katharina Borchert, wechselt zu Mozilla und soll dort die Innovationen vorantreiben. Diese Wahl passt zum Firefox-Hersteller, der sich für bestimmte Werbung im Netz sowie gegen einige Adblock-Anbieter ausspricht - und damit der Presse entgegenkommen will.

Ab Januar 2016 wird Katharina Borchert Chief Innovation Officer im Vorstand von Mozilla. Borchert ist bereits seit Anfang 2014 Mitglied im Aufsichtsrat des Firefox-Herstellers und bisher Geschäftsführerin von Spiegel Online. Zuvor war Borchert Geschäftsführerin und Chefredakteurin bei der WAZ-Mediengruppe. Mozilla stärkt damit seine Ausrichtung zur Zusammenarbeit mit Medienschaffenden.
Borchert soll bei Mozilla die "Kultur der offenen Innovation vorantreiben und weiter anreichern" und zudem "den Prozess zum Auffinden neuer Möglichkeiten steuern, dabei Schwerpunkte vorgeben" und "Erforschungen in der globalen Mozilla-Community finanzieren". Mozilla-Chef Chris Beard beschreibt Borchert in der Ankündigung als "strategische Verbündete", die für "Privatsphäre, Online-Sicherheit und Transparenz" einstehe.
Starke Partnerschaft mit Medienschaffenden
Der Wechsel von Borchert in den Vorstand von Mozilla passt zu der in letzter Zeit durchgeführten Unternehmensausrichtung, bei der ein Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Nutzer und den Anbietern im Netz, die ihre Dienste meist durch das Einblenden von Werbung finanzieren, gefunden werden soll.
So betreibt Mozilla ein eigenes Werbeprogramm, das in der Kachelübersicht des neuen Tabs für die Nutzer relevante Inhalte anzeigt, die teils gesponsert sind. Das Verfolgen der Nutzer durch die Werbeindustrie soll dabei verhindert werden, da die Werbung teilanonymisiert und über Server von Mozilla ausgeliefert wird. Ebenso findet die Personalisierung der Werbung im Browser selbst statt und nicht auf fremden Servern.
Darüber hinaus zeigt die Rechtschefin von Mozilla, Denelle Dixon-Thayer, in einem Blogeintrag von vergangener Woche zwar Verständnis für den Einsatz von "Inhalteblockern", diese sollten aber Nutzern mehr Leistung, Sicherheit und Privatsphäre geben, statt spezielle Inhaltsarten wie Werbung zu blockieren. Außerdem sollten "Verleger und Inhalteanbieter" im Web-Ökosystem teilnehmen können und nicht "ständig dafür auf die Strafbank gesetzt werden", dass sie ihre Produkte und Dienste im Web anbieten.
Mit ihrer Erfahrung im Journalismus und Medienbetrieb wird Borchert diese Strategie von Mozilla wahrscheinlich weiter ausbauen.
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ich gebe keine gefaehrlichen empfehlungen, 90% aller Android telephone sind nicht...
Ist bei golem und heise leider auch nicht so gut, wie es sein könnte. Hier gibt's...
der war gut :-) respekt