Kartendienst: Vodafone und Here kooperieren beim autonomen Fahren
Hochpräzise und aktuelle Karten sind für das autonome Fahren der Zukunft wichtig. Wie diese im 5G-Netz zur Verfügung gestellt werden können, wollen Vodafone und der Kartendienst Here gemeinsam testen.

Vodafone Deutschland und der Kartendienst Here haben am Mittwoch auf der Technikmesse CES in Las Vegas eine umfassende Partnerschaft vereinbart. "Gemeinsam mit Here entwickeln wir den 5G-Atlas fürs autonome Fahren", teilte Vodafone mit. In dem Atlas kämen hochpräzise Karten mit Echtzeit-Vernetzung (HD Live Map) zusammen.
Here-Europachef Stefan Hansen sagte, sein Unternehmen werde gemeinsam mit Vodafone daran arbeiten, "das Potenzial der reichhaltigen Datenmengen, die unsere Städte, Autos und Transportsysteme generieren, zu nutzen und in potente Dienste umzuwandeln, die die Lebensqualität verbessern".
Testnetz bei Köln
Künftig wollen Vodafone und Here die HD Live Map v im 5G Mobility Lab von Vodafone testen. Das Testnetz in Aldenhoven westlich von Köln soll in naher Zukunft schon mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde und Latenzzeiten von weniger als 10 Millisekunden funken. Das 5G Mobility Lab soll einer der ersten Orte werden, an denen 5G in Deutschland zum Einsatz kommt. Die 5G-Allianz der Automobilindustrie (5GAA) will mit dem neuen Standard sogar Teleanwendungen möglich machen, bei denen die Fahrzeuge aus der Ferne gesteuert werden. Vodafone ist ebenfalls Mitglied der 5GAA.
Nach Angaben von Here deckt die hochpräzise Karte für automatisierte und autonome Autos mittlerweile mehr als eine halbe Million Kilometer in Nordamerika und Westeuropa ab. Im Laufe des Jahres werde die Marke von einer Million Kilometer erreicht sein. Dazu gehören ein dezimetergenaues Abbild des Straßennetzes mit Fahr- und Standspuren, Fahrbahnmarkierungen und -mittellinien sowie eine umfassende Datenschicht mit Objekten und Hindernissen am Straßenrand zur Lokalisierung von Fahrzeugen.
Vodafone soll Here-Plattform nutzen
Zudem erfasst Here über die sogenannte Open-Location-Plattform bereits anonymisiert Sensordaten von vernetzten Fahrzeugen unterschiedlicher Hersteller und verarbeitet diese in sicherheitsrelevante Informationen für Autofahrer. Die Zahl der Fahrzeuge, die ihre Sensordaten in Echtzeit an Here liefern, könnte im kommenden Jahr die Zehn-Millionen-Marke überschreiten. Bei der nun angekündigten Kooperation werde nach Möglichkeiten gesucht, die Dienste der Plattform bei Vodafone zu integrieren.
Aktuell arbeite Here zusammen mit dem chinesischen Unternehmen Navinfo und dem japanischen Unternehmen Pioneer auch an der Ausweitung der HD Live Map auf China und Japan. Zusammen mit seinen Partnern wolle Here ein globales Bündnis bilden, um eine weltweite Kartenabdeckung zu gewährleisten.
Hochpräzise digitale Karten sind eine wichtige Voraussetzung für den Betrieb von automatisierten und selbstfahrenden Autos. Die deutschen Automobilhersteller Daimler, BMW und Audi hatten daher den Kartendienst Here im August 2015 von Nokia übernommen, um nicht in Abhängigkeit von anderen Datenanbietern wie Google oder Apple zu geraten. Mittlerweile ist auch Intel bei dem Kartendienst eingestiegen, die deutschen Zulieferer Bosch und Continental gaben im Januar 2018 ihren Einstieg bekannt. Demnach halten derzeit Audi, BMW und Daimler zusammen mehr als 74 Prozent Anteile an Here, Intel 15 Prozent, Bosch und Continental jeweils fünf Prozent und Pioneer durch eine Überkreuzbeteiligung einen geringen Rest.
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