Kanzler-Handy: Simko 3 gefällt den Ministerien offenbar nicht
Die Telekom kann mit ihrem abhörsicheren Handy die Regierung offenbar nicht überzeugen. Es fehlten wichtige Funktionen, monierten die Ministerien.

Das neue abhörsichere Telekom-Handy Simko 3 schneidet bei regierungsinternen Tests schlechter ab als die Konkurrenz. "Bei den Tests ist die sehr geringe Akkulaufzeit besonders negativ aufgefallen", heißt es in einer Entscheidungsvorlage des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ), aus der das Magazin Focus laut Vorabbericht zitiert. "Ebenso fehlen wichtige Funktionen wie W-LAN, Kamera, Bluetooth und es bestand Speicherplatzmangel", heiße es weiter. Das Konkurrenzgerät von Secusmart steche dagegen hervor. Auch andere Ressorts wie Auswärtiges Amt, Innen- und Wirtschaftsministerium kämen "zu denselben Ergebnissen", schreibt das BMZ laut Focus. Laut Secusmart haben bereits 23 Behörden, darunter elf Ministerien, etwa 1.200 Geräte für jeweils 2.500 Euro bestellt.
Die Telekom, die zu 31,9 Prozent dem Bund gehört, erklärte: "Simko 3 erfüllt die Anforderungen für sichere mobile Kommunikation. Es bietet ein 'entkerntes' und mit national entwickelter Software aufgebautes Gerät mit zwei getrennten Betriebssystemen." Das wirke sich auf Komfort-Features aus. WLAN, Bluetooth und Kamera seien keine Grundfunktionen eines abhörsicheren Handys. Die Simko-Geräte basieren auf dem Galaxy S 3, das Secusmart auf dem Blackberry 10. Die Telekom-Handys sind mit 1.700 Euro ein Drittel günstiger als die Konkurrenz, haben aber einen weiteren Nachteil: Das abhörsichere Telefonieren funktioniert noch nicht. Zwar verfügt die Telekom über eine Sprachverschlüsselungsvariante, die beispielsweise Unternehmenskunden nutzen. Aber für die Bundesbehörden verlangt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) den Standard SNS (Sichere Netzübergreifende Sprachverschlüsselung). Dieser soll erst Mitte des kommenden Jahres für die Simko-Geräte verfügbar sein.
Die Telekom hatte ihr abhörsicheres Handy Anfang September vorgestellt. Demnach enthält das Gerät ein L4-Mikrokern-System mit nur wenigen 10.000 Zeilen Programmcode. Durch Virtualisierung der Hardwaretreiber soll die Kommunikation der Einzelprozesse untereinander und der Zugriff auf Hardwareressourcen und Speicher einer strikten Kontrolle unterworfen werden. Mit einem Wischen über den Bildschirm wechselt der Nutzer zwischen den Betriebsarten Secure und Open. Der L4-Kern sorgt dabei dafür, dass zwei separate Betriebssysteme auf dem Gerät laufen, deren Daten getrennt sind.
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Ich tue dir gar nichts erklären tun.
Rechnen wir mal gegen. Wir haben 630 Abgeordnete allein im Bundestag. Dann nochmal 16...
... damit Obama immer noch live mithören kann, was Mutti so zum russischen Zaren (Putin...
Tja, wenn man das wüsste. Hier hat man nur folgende Aussage: "Zwar verfügt die Telekom...