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Kampfdrohne: Lauernder Red Dragon sieht, navigiert und zielt ohne GPS

Aerovironment hat die Angriffsdrohne Red Dragon vorgestellt, die mittels KI vorher definierte Ziele erkennen kann und auch ohne GPS ihren Kurs fliegen soll.
/ Andreas Donath
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Aerovironment  Red Dragon (Bild: AeroVironment)
Aerovironment Red Dragon Bild: AeroVironment

Das US-Rüstungsunternehmen Aerovironment hat mit Red Dragon eine Lauerdrohne vorgestellt(öffnet im neuen Fenster) , die mit minimalem menschlichen Eingriff operieren kann. Die rund 20 kg schwere Einheit kombiniert visuelle Navigationsfähigkeiten mit optischen Zielmechanismen.

Laut Informationen, die laut The War Zone (TWZ)(öffnet im neuen Fenster) auf der Konferenz SOF Week(öffnet im neuen Fenster) bekanntgegeben wurden, nutzt die Red-Dragon-Drohne eine proprietäre, visuelle Navigationstechnologie, die die Abhängigkeit von GPS-Systemen reduziert und sie widerstandsfähiger gegen elektronische Gegenmaßnahmen macht. GPS sei zwar an Bord, müsse aber nicht benutzt werden. Das System kann dem Bericht zufolge potenzielle Ziele mithilfe einer integrierten Erkennungssoftware identifizieren und kategorisieren.

Die Drohne benötige während der Missionen nur begrenzte Benutzerinteraktion, teilte der Hersteller mit. Der menschliche Bediener könne den Kurs und Angriff aber jederzeit ändern oder ein anders aufgeklärtes Ziel auswählen.

Die elektrisch angetriebene Drohne erreiche eine Reisegeschwindigkeit von etwa 90 Kilometer pro Stunde und könne bei der Endannäherung an Ziele bis zu 160 km/h erreichen. Damit könne sie Entfernungen von bis zu 400 km mit einer Flugdauer von bis zu sechs Stunden zurücklegen. Der Start erfolge durch ein Katapult vom Boden aus.

Aerovironment gibt an, dass die Red Dragon bereits bei mindestens einem nicht näher bezeichneten Kunden im Kampfeinsatz gewesen sei; Details zu diesen Einsätzen wurden jedoch nicht genannt. Der modulare Aufbau der Drohne ermögliche verschiedene Nutzlastoptionen, wobei die Standardkonfiguration mit 2,5 kg Sprengstoff ausgestattet sei.

Ziele werden mit KI identifiziert

"Wir legen einen Zielbereich fest, in dem sich das erwartete Ziel befinden soll. Das kann ein kleiner oder ein großer Bereich sein" , erklärte Michael Bigney, Projektkoordinator bei Aerovironment, nach Angaben von TWZ. Sobald ein Ziel innerhalb des festgelegten Bereichs lokalisiert werde, leite das System die Endanflugsequenz ein. Eine Funkverbindung zu den Bedienern sei vorhanden. Wenn Ziele identifiziert werden, übermittelt das System vor dem Angriff eine visuelle Bestätigung, so dass die Bediener den Angriff genehmigen oder abbrechen können.

Die Entwicklung des Red Dragon basiert nach Angaben des Unternehmens auf den Erfahrungen, die Aerovironment mit seiner Switchblade-Serie von Loitering Munitions, die in der Ukraine und anderen Konfliktgebieten eingesetzt werden, gesammelt hat.


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