Kabelnetz: Tele Columbus braucht mehr Glasfaser im Netz
Tele Columbus braucht mehr Glasfaser für sein Kabelnetz und mietet 1.370 Kilometer zusätzlich an.

Tele Columbus hat zwei neue Glasfaserringe in Betrieb genommen, die Netzstandorte in vier Bundesländern auf einer Strecke von rund 1.400 Kilometern miteinander verbinden. Das gab der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber Deutschlands am 22. Dezember 2021 bekannt. Damit werden rund 480.000 Haushalte, ein Großteil davon in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, an den Backbone von Tele Columbus angebunden. Mit der Inbetriebnahme wolle Tele Columbus die Anzahl dezentraler Teilnetze verringern. Die neuen Strecken sind angemietet.
Der neue Thüringen-Ring erstreckt sich auf 760 Kilometer und verläuft von Erfurt aus über Arnstadt, Jena, Stadtroda, Saalfeld, Bad Salzungen, Eisenach, Waltershausen und Gotha. Die Netzstandorte in Heiligenstadt über die Landesgrenze hin nach Sangerhausen und Eisleben werden über eine bereits bestehende Trasse ausgehend von Halle (Saale) mit dem neuen Glasfaserring verbunden.
In Sachsen und Brandenburg verläuft der ebenfalls neue 610 Kilometer lange Glasfaserring über Weißwasser, Niesky, Löbau und Bautzen, Dresden, Großenhain und Riesa bis nach Finsterwalde, Lübben, Lübbenau und Cottbus. Niesky und Finsterwalde sind zusätzlich durch eine Trasse über Hoyerswerda und Senftenberg miteinander verbunden.
Zudem werde die redundante zentrale TV-Signaleinspeisung vereinfacht. So könnten Programmänderungen, die an wenigen Großkopfstellen umgesetzt werden, für deutlich mehr Teilnetze wirksam werden. Bei der Aufschaltung neuer Programme könnten Standorte entlang der Ringe schneller von den Aufschaltungen profitieren.
"Durch die Inbetriebnahme von zwei weiteren Glasfaserringen können wir noch einfacher und schneller auf die steigenden Erfordernisse an unser Netz reagieren", erklärt Dietmar Pöltl, Chief Technology Officer von Tele Columbus.
Tele Columbus mit 400 MBit/s
In den Regionen der neuen Glasfaserringe betreibt Tele Columbus verschiedene Kabelnetze, laut den Angaben häufig schon mit FTTB (Fiber To The Building). Dort würden Datenraten von maximal 400 MBit/s zur Verfügung gestellt. Im zweiten Schritt könne die Glasfaser auf Wunsch bis zur Teilnehmeranschlussdose hinein verlängert werden. Damit würden "symmetrische Upload- und Downloadgeschwindigkeiten im Gigabitbereich möglich".
Tele Columbus versorgt unter dem Markennamen Pÿur nach eigenen Angaben über drei Millionen Haushalte mit Fernsehen, Internet und Telefon. Der Kabelnetzbetreiber liegt beim Ausbau von Docsis 3.1 extrem weit zurück. Tele Columbus hatte im August 2019 den Ausbau mit Docsis 3.1 nur in Berlin angekündigt. Danach wurde nur Flensburg als weiterer Ausbauschritt bekanntgegeben.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Geschäfts Geheimnis