Kabelmodems: Nutzer bleiben trotz Routerfreiheit ihren Geräten treu
Wer nach dem Ende des Routerzwangs einen Ansturm auf freie Endgeräte erwartet hat, hat sich geirrt. Nur wenige Nutzer schließen ein eigenes Modem an. Zudem funktioniert das nicht immer reibungslos.

Einen Monat nach der Abschaffung des Routerzwangs nutzen erst sehr wenige Kunden von Kabelnetzbetreibern die freie Wahl ihres Endgerätes. Das ergab ein Umfrage von Golem.de bei den großen Providern Unitymedia, Vodafone und Primacom/Tele Columbus. Von deren mehr als 6,5 Millionen Breitband-Kunden haben demnach erst einige tausend einen eigenen Router angemeldet. Allerdings ist das Angebot der zur Verfügung stehenden Endgeräte immer noch sehr klein - es beschränkt sich im Grunde auf die Fritzbox 6490 Cable von AVM. Nach jahrelangen Diskussionen hatte die große Koalition den Routerzwang zum 1. August 2016 abgeschafft.
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- Auch neue Geräte funktionieren nicht immer
Nach Angaben von Vodafone liegt die Zahl der Kabelkunden mit eigenem Router "im niedrigen vierstelligen Bereich". Bei rund drei Millionen Breitbandanschlüssen entspricht das einem Anteil von rund einem Promille. Nicht anders sieht es bei Tele Columbus/Primacom aus. Von den rund 475.000 Kabelanschlüssen verfügen derzeit etwa 250 über ein eigenes Endgerät, was nur einem halben Promille entspricht. Von den 3,2 Millionen Unitymedia-Kunden haben ebenfalls nur etwa 3.000, also ein Promille, einen eigenen Router angeschlossen. Zudem sei ein Teil von ihnen "nach kurzer Zeit wieder zu einem von Unitymedia gestellten Kabelmodem zurückgekehrt".
Anbieter warnen vor Anschluss gebrauchter Geräte
Über die Gründe für das bislang geringe Interesse lässt sich nur spekulieren. Möglicherweise hatte in der Urlaubszeit für viele Nutzer ein Wechsel keine Priorität. Zudem lässt sich durch den Verzicht auf die Anbietergeräte häufig kein Geld sparen, oder es muss auf bestimmte Funktionen verzichtet werden. Am Anmeldeprozedere bei den Anbietern sollte der Umstieg aber nicht scheitern. So ist bei Vodafone oder Tele Columbus kein Anruf bei der Hotline erforderlich. Zwar mussten wir bei einem Test an einem Vodafone-Anschluss zunächst per Post einen Aktivierungscode anfordern. Doch dann funktionierte die Anmeldung problemlos. Nervig bleibt hingegen die anschließende Registrierung aller Telefonnummern in der von uns getesteten Fritzbox 6490 Cable.
Größere technische Probleme sind bei den drei Anbietern bislang nicht aufgetreten. Laut Vodafone ist die Fritzbox zurzeit das einzige Kabelmodem im Fachhandel, das für den Betrieb am Kabelanschluss geeignet ist und demnach der Schnittstellenbeschreibung entspricht. Allerdings nutzten Kunden auch gebrauchte Geräte von anderen Nutzern, die sie beispielsweise über Ebay kauften. Hier kann es offenbar zu Problemen kommen, wenn die Geräte mit den entsprechenden Voreinstellungen an einem neuen Anschluss eingesetzt werden sollen.
So teilte Unitymedia mit: "Eine 'saubere' Freischaltung können wir bei solchen Geräten nicht gewährleisten, da die Geräte nicht dem vom Hersteller vorgesehenen Gebrauch entsprechen. Dies gilt auch dann, wenn ehemalige Mietgeräte von anderen Kabelnetzbetreibern - wie beispielsweise Kabel Deutschland/Vodafone oder Tele Columbus - angemeldet werden." Vodafone und Unitymedia empfehlen den Kunden daher, entweder auf die Hardware der Anbieter zurückzugreifen oder eigene Geräte im Fachhandel zu kaufen.
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tellerrand??? was für A mit wenig Anforderung an irgendwas ist, muss nicht zwingend B...
Ich bin auch Single, habe einen Gaming-PC (Wassergekühlt, wird jeden Tag benutzt...
Wenn du das Zeug vonanchen anbietern als funktionierend bezeichnest.
Also ich kann nur für mich sprechen. Ich habe die 6490 von VF/KD und hier kann ich ohne...