Kabelfernsehen: Telekom will Vodafone-Schwarzseher als Magenta-TV-Kunden

Die hohe Zahl an Kabelnetz-TV-Kunden, die Vodafone derzeit verliert, schlägt sich nicht bei den Wettbewerbern nieder. Deutsche-Telekom-Finanzchef Christian Illek sagte am 14. November 2024 nach Bekanntgabe der Quartalszahlen(öffnet im neuen Fenster) : "Vodafone verliert mehr, als am Markt ankommt."
Man müsse herausfinden, wie viele Schwarzseher es noch gebe, also Kunden, die nicht mehr an Vodafone zahlten, aber noch nicht abgeschaltet seien.
Für den TV-Dienst Magenta TV gewann die Telekom 76.000 neue Kunden hinzu. Insgesamt hat das Unternehmen hier 4,7 Millionen Kunden. Hier halfen die Fußball-EM, die dort live zu sehen war, sowie das Ende des Nebenkostenprivilegs.
Lineares Fernsehen verliert Zuschauer
Rund 12,5 Millionen Haushalte in Deutschland erhielten Fernsehen über das Kabelnetz bisher als Teil der Wohnungsmiete über das in den 1980er Jahren eingeführte Nebenkostenprivileg. Das änderte sich mit der Novelle des Telekommunikationsgesetzes (TKG), nach der seit Juni 2024 die Kabelnetzgebühren nicht mehr auf die Mietnebenkosten umgelegt werden dürfen. Ein hoher Anteil der Haushalte zahlte für das TV-Angebot aber nur, ohne es zu nutzen.
Fast eine Million Mieter sehen ohne einen gültigen Vertrag weiter Kabelfernsehen. Das geht aus einer Umfrage von Yougov im Auftrag des TV-Streaminganbieters Zattoo hervor, die am 5. September 2024 vorgelegt wurde.
Rund jeder sechste Haushalt (17 Prozent) wechselte demnach die Empfangsart beziehungsweise den Anbieter. Ein beinahe gleich großer Anteil gab an, gar kein klassisches lineares Fernsehen mehr zu nutzen, was in den USA Cord-Cutting genannt wird.



