Kabelfernsehen: Betreiber wollen nichtzahlende Kunden konsequent abschalten

Kunden, die für Kabelfernsehen nicht bezahlen, werden konsequent abgeschaltet. Das sagte Maik Heile, Technischer Leiter bei RFT Kabel Brandenburg am 12. September 2024 auf dem FRK Breitbandkongress in Leipzig(öffnet im neuen Fenster) . "Ich bin absolut dabei, Schalten und Filtern ist ein absolutes Thema. Haben wir von Anfang an gemacht. Das bringt die Zahlen deutlich in die Höhe. Der Kunde muss merken, er kann nur das bekommen, wofür er auch zahlt."
Dem Abschalten von Schwarzsehern stimmte auf dem Podium auch Rehnig Group-Firmenchef Uwe Rehnig eindeutig zu. Die Rehnig Group ist schwerpunktmäßig in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen mit rund 500.000 verkabelten Wohneinheiten aktiv. Vorsichtiger war dagegen Lotenik Geschäftsführer Detlef Wendling. Für den Ebene-4-Netzanbieter erklärte er: "Wir müssen die Drohgebärde Klemmen und Filtern irgendwann mal spielen."
Bundesnetzagentur will in Baumstruktur abschalten lassen
Seit Juli 2024 dürfen Kabel-TV-Gebühren nicht mehr über die Mietnebenkosten abgerechnet werden, wodurch die Branche im Umbruch ist, und auf Einzelinkasso umstellen muss.
"Wir sind zu einem Drittel mit dem Abklemmen durch" , sagte Rehnig. Jetzt müsse man sich mit Baumnetzen beschäftigen. "Das wird das große Thema zukünftig sein: Wie gehen wir zukünftig mit Baumnetzen um." Von der Bundesnetzagentur sei in der vergangenen Woche gesagt worden, dass auch einem einzelnen Haushalt in einer Eigentümergemeinschaft ermöglicht werden müsse, nicht für Kabelfernsehen zu bezahlen. Doch das sei technisch praktisch nicht möglich, erklärte Rehnig.
In vielen Gebäuden sind die Kabelanschlüsse in einer Baumstruktur angelegt, das heißt, dass das TV-Signal von der ersten bis zur letzten Wohnung durchgeschliffen wird. Man kann Aufsatzfilter bauen lassen, doch das hat keinen Bestand, weil die Mieter die Aufsätze entfernen können.
Heile von RFT Kabel sagte, dass man in solchen Fällen die Verkabelung auf Glasfaser umgestellt habe. Damit habe man ein neues Netz und könne das Problem lösen.



