Die Alternative fürs Meer: Ka-Band statt EAN/S-Band
Das gilt auch für die andere Technik, bei der Inmarsat involviert ist: den Internetzugang via Ka-Band. Das GX Aviation genannte System ist ausschließlich für den Empfang von Daten über Satelliten vorgesehen und wird bei der Lufthansa Group verbaut. Bandbreiten liegen bei 50 bis 30 MBit/s, je nachdem, ob die Antenne in einem Radom auf der Oberseite des Flugzeugrumpfes oder im Heck verbaut ist.
Das sind aber theoretische Datenraten. Inmarsat erklärte Golem.de, dass mit den Fluggesellschaften individuell eine garantierte Bandbreite vereinbart wird. Wie hoch die ist, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Nachteile sieht Inmarsat interessanterweise nicht bei GX Aviation. So behauptete das Unternehmen im Gespräch, dass die Latenzzeit verglichen mit EAN nur geringfügig schlechter wäre. Das ist allerdings reines Marketing, andere nennen Werte, die eher dem Faktor 10 entsprechen: 500 bis 700 ms sollen es wohl sein. Das merkt der Anwender schon beim normalen Surfen.
GX Aviation ist schon fertig
Es gibt aber einen großen Vorteil von GX Aviation. Im Unterschied zu EAN ist es schon semi-produktiv im Einsatz. Die Maschinen, die damit ausgestattet sind, stehen dem Passagier teilweise in einem öffentlichen Betatest zur Verfügung. Mitte 2017 soll es dann mit dem kostenpflichtigen, sprich kommerziellen Einsatz bei der Lufthansa Group losgehen.
Laut Inmarsat liegt der Entwicklungsvorsprung verglichen mit EAN bei 12 bis 18 Monaten. Wer also jetzt ein schnelles Internet haben möchte, kann noch nicht auf EAN setzen, denn die ersten Maschinen damit müssen erst noch abheben. Derzeit werden dem Vernehmen nach erste Flugzeuge von British Airways umgebaut.
Der zweite Vorteil ist die hohe Abdeckung. Es gibt zwar nur wenige Ka-Band-Satelliten, doch die haben keine Probleme mit Ozeanen. Derzeit sind drei Satelliten mit jeweils 89 sogenannten Spot-Beams im Einsatz; die Abdeckung soll bereits weltweit gewährleistet sein. Ein vierter soll bald in den Orbit geschossen werden, um gezielt mehr Bandbreite zu ermöglichen. Bis 2020 sollen es sechs Satelliten werden.
Ein Nachteil ist der große Antenneaufbau auf dem Flugzeugrumpf. Immerhin: Laut Inmarsat wäre es kein Problem, Ka-Band und S-Band-Antenne in dem Radom zu kombinieren und gleichzeitig unten am Rumpf die beiden EAN-Antennen zu montieren.
Das würde sich vor allem bei Langstreckenmaschinen lohnen. Damit könnte eine Maschine über dem europäischen Luftraum eine schnelle Verbindung mit geringer Verzögerung und vor allem auch bei niedrigen Höhen verwenden. Beim Flug über den Atlantik oder Asien könnte dann auf das Ka-Band gewechselt werden. Noch hat Inmarsat allerdings keine Interessenten für eine Kombination der Technik.
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Videodienste sind eigentlich immer ausgeschlossen, sogar VOIP. Zum App-daddeln, surfen...
das wäre sogar total ok... ich hab auch grade noch mal nachgesehen für die fluglinien...
Bisher fand ich es eigentlich recht angenehm gezwungen zu sein das Internet nicht zu...
... Jetzt auch im Flugzeug. Nur über Deutschland wird gedrosselt. XD