Hohe Bandbreiten sind in EAN-Systemen möglich

Auch die Bandbreiten sollen per EAN hoch sein. 70 MBit/s sind wohl zu erwarten. Allerdings ist das die Datenrate je LTE-Zelle, die auf einem Mobilfunkturm installiert ist - und durch das Funkgebiet einer Zelle fliegt nicht nur ein Flugzeug. Immerhin lässt sich die Zellendichte noch erhöhen.

Die Reichweiten der Zellen sind dabei erstaunlich hoch. 50 Kilometer werden seitens Inmarsat für das Angebot garantiert. Doch die Reichweiten sind in der Praxis erheblich höher: Bis zu 150 Kilometer wurden schon erreicht. Relevant sind die höheren Werte aber nur in Küstennähe. Auf dem Boden würde beim Flug eine andere Bodenstation früher übernehmen, das sogenannte Handover. Bewegt sich das Flugzeug jedoch auf das offene Meer zu, heißt das, dass der schnelle Internetzugang vielleicht doch länger aufrechterhalten werden kann, als es das Datenblatt verspricht.

EAN braucht nicht immer Festland

In der Regel ist Europa sehr weitreichend mit EAN-Türmen ausgestattet. Der Ärmelkanal zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland existiert aus Funksicht beispielsweise nicht. Das gilt auch für Irland, was aus Sicht der Antennen zur europäischen Kontinentalmasse gehört. Zudem wird die Baltische See durch die Türme vom Festland und einige Insel-Installationen garantiert abgedeckt. Ein paar Ausnahmen gibt es dennoch. Der Flug zwischen Edinburgh in Schottland und Oslo wird nur auf der halben Strecke per EAN abgedeckt. Island ist auf den Abdeckungskarten gar nicht mehr verzeichnet. Da reichen selbst die S-Band-Satelliten nicht mehr. Auch der hohe Norden Skandinaviens wird weder per EAN noch per S-Band-Satellit erreicht.

  • Gut zu erkennen: der Buckel hinten am A350-Flugzeugrumpf beinhaltet die Antennen. (Foto: Andreas Sebayang)
  • Bei größeren Maschinen fällt der Internetzugang kaum auf. Nur der A380 (links, Lufthansa) hat eine Antenne. Die B747-8i (rechts, Air China) hat keine. (Foto: Andreas Sebayang)
  • Antenne bei Cathays neuem A350. (Foto: Andreas Sebayang)
  • Die von Inmarsat vorgestellte GX Aviation-Antenne. (Foto: Andreas Sebayang)
  • Abdeckungsbereich von EAN (Magenta) und dem S-Band (Gelb).(Foto: Andreas Sebayang)
  • Die CGC-Antenne für das EAN-Netzwerk. (Foto: Andreas Sebayang)
  • Die S-Band-Antenne ist etwas größer. (Foto: Andreas Sebayang)
  • Die 2Ku-Antenne braucht weniger Mechanik ... (Foto: Andreas Sebayang)
  • ... und ist deswegen flacher. (Foto: Andreas Sebayang)
  • Grafik der beiden Radome von Gogo Wireless. (Foto: Andreas Sebayang)
  • Spätere Generationen sollen durch Modem- und Satellitentausch bis zu 200 MBit/s erreichen. (Foto: Andreas Sebayang)
Abdeckungsbereich von EAN (Magenta) und dem S-Band (Gelb).(Foto: Andreas Sebayang)

Erst wenn die LTE-Türme nicht mehr erreichbar sind, greift das redundante S-Band-Satelliten-Netzwerk. Abgedeckt werden so große Bereiche des Mittelmeers wie auch die Türkei oder Mazedonien, Albanien und Serbien. Im Ostbereich Europas werden per Satellit unter anderem Weißrussland und die Ukraine abgedeckt.

Technisch ist der Aufbau für EAN/S-Band vergleichsweise unauffällig. Unten braucht es zwei etwa handflächengroße LTE-Antennen und oben eine ebenfalls sehr kleine S-Band-Antenne, letztere allerdings wirklich nur zur Aufrechterhaltung der Verbindung. Das S-Band hat vermutlich weniger garantierte Bandbreiten und natürlich die erheblich höhere Latenz. Zu dem Thema geben sich die Partner allerdings erstaunlich zugeknöpft; wir hatten auf der AIX insgesamt das Gefühl, dass insbesondere Inmarsat sehr ungern über Bandbreiten spricht und so bleibt unklar, wie stark sich der Wechsel im Flug auf das S-Band in der Praxis auswirkt.

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 Ka-, Ku- und EAN/S-Band: Das schnelle Flugzeug-Internet wird RealitätDie Alternative fürs Meer: Ka-Band statt EAN/S-Band 
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melaw 09. Mai 2017

Videodienste sind eigentlich immer ausgeschlossen, sogar VOIP. Zum App-daddeln, surfen...

narfomat 08. Mai 2017

das wäre sogar total ok... ich hab auch grade noch mal nachgesehen für die fluglinien...

mrgenie 04. Mai 2017

Bisher fand ich es eigentlich recht angenehm gezwungen zu sein das Internet nicht zu...

superdachs 03. Mai 2017

... Jetzt auch im Flugzeug. Nur über Deutschland wird gedrosselt. XD



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