Hohe Bandbreiten sind in EAN-Systemen möglich
Auch die Bandbreiten sollen per EAN hoch sein. 70 MBit/s sind wohl zu erwarten. Allerdings ist das die Datenrate je LTE-Zelle, die auf einem Mobilfunkturm installiert ist - und durch das Funkgebiet einer Zelle fliegt nicht nur ein Flugzeug. Immerhin lässt sich die Zellendichte noch erhöhen.
Die Reichweiten der Zellen sind dabei erstaunlich hoch. 50 Kilometer werden seitens Inmarsat für das Angebot garantiert. Doch die Reichweiten sind in der Praxis erheblich höher: Bis zu 150 Kilometer wurden schon erreicht. Relevant sind die höheren Werte aber nur in Küstennähe. Auf dem Boden würde beim Flug eine andere Bodenstation früher übernehmen, das sogenannte Handover. Bewegt sich das Flugzeug jedoch auf das offene Meer zu, heißt das, dass der schnelle Internetzugang vielleicht doch länger aufrechterhalten werden kann, als es das Datenblatt verspricht.
EAN braucht nicht immer Festland
In der Regel ist Europa sehr weitreichend mit EAN-Türmen ausgestattet. Der Ärmelkanal zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland existiert aus Funksicht beispielsweise nicht. Das gilt auch für Irland, was aus Sicht der Antennen zur europäischen Kontinentalmasse gehört. Zudem wird die Baltische See durch die Türme vom Festland und einige Insel-Installationen garantiert abgedeckt. Ein paar Ausnahmen gibt es dennoch. Der Flug zwischen Edinburgh in Schottland und Oslo wird nur auf der halben Strecke per EAN abgedeckt. Island ist auf den Abdeckungskarten gar nicht mehr verzeichnet. Da reichen selbst die S-Band-Satelliten nicht mehr. Auch der hohe Norden Skandinaviens wird weder per EAN noch per S-Band-Satellit erreicht.
Erst wenn die LTE-Türme nicht mehr erreichbar sind, greift das redundante S-Band-Satelliten-Netzwerk. Abgedeckt werden so große Bereiche des Mittelmeers wie auch die Türkei oder Mazedonien, Albanien und Serbien. Im Ostbereich Europas werden per Satellit unter anderem Weißrussland und die Ukraine abgedeckt.
Technisch ist der Aufbau für EAN/S-Band vergleichsweise unauffällig. Unten braucht es zwei etwa handflächengroße LTE-Antennen und oben eine ebenfalls sehr kleine S-Band-Antenne, letztere allerdings wirklich nur zur Aufrechterhaltung der Verbindung. Das S-Band hat vermutlich weniger garantierte Bandbreiten und natürlich die erheblich höhere Latenz. Zu dem Thema geben sich die Partner allerdings erstaunlich zugeknöpft; wir hatten auf der AIX insgesamt das Gefühl, dass insbesondere Inmarsat sehr ungern über Bandbreiten spricht und so bleibt unklar, wie stark sich der Wechsel im Flug auf das S-Band in der Praxis auswirkt.
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Ka-, Ku- und EAN/S-Band: Das schnelle Flugzeug-Internet wird Realität | Die Alternative fürs Meer: Ka-Band statt EAN/S-Band |
Videodienste sind eigentlich immer ausgeschlossen, sogar VOIP. Zum App-daddeln, surfen...
das wäre sogar total ok... ich hab auch grade noch mal nachgesehen für die fluglinien...
Bisher fand ich es eigentlich recht angenehm gezwungen zu sein das Internet nicht zu...
... Jetzt auch im Flugzeug. Nur über Deutschland wird gedrosselt. XD