Jupiter: Erster europäischer Exaflops-Supercomputer angekündigt
Jülich erhält ein Exascale-System, gefolgt von München und Stuttgart: Gleich mehrere Exascale-Supercomputer sollen in Deutschland entstehen.

Nachdem China und die USA bereits vorgelegt haben, plant auch Europa multiple Exaflops-Supercomputer: 2023 soll am Jülich Supercomputing Centre (JSC) der Jupiter als erster installiert werden, der Betrieb dürfte 2024 beginnen. In den Folgejahren sollen zudem Exascale-Systeme am Hochleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) und am Leibniz Rechenzentrum (LRZ) in Garching bei München errichtet werden.
Jupiter ist die Abkürzung für Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research, der Exaflops-Supercomputer folgt auf das Juwels-System. Die Kosten belaufen sich auf 500 Millionen Euro, wovon 250 Millionen von der europäischen Supercomputing-Initiative EuroHPC stammen. Jeweils 125 Millionen Euro werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) beigesteuert.
Zur Hardware des Jupiter hat sich das JSC bisher nicht im Detail geäußert, wohl aber grob umrissen: Der Exaflops-Supercomputer soll modular aufgebaut sein und neben einem universalen CPU-Cluster auch ein äußerst leistungsstarkes Booster-Modul umfassen, welches aus GPU-Beschleunigern besteht. Die erwartete mittlere Leistungsaufnahme beträgt bis zu 15 Megawatt. Optionale Module für mehr Performance oder mit in der EU entwickelten Prozessoren können an das Basissystem angedockt werden.
EuroHPC baut Rechenleistung in Europa aus
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sagt dazu: "Ich freue mich sehr, dass der erst Exascale-Supercomputer in Europa nach Deutschland kommt. Der Rechner wird dazu beitragen, komplexe wissenschaftliche Fragen zu lösen und die Analyse riesiger Datenmengen zu ermöglichen. Das hilft uns etwa beim Klimaschutz, der Pandemiebekämpfung und der Entwicklung Künstlicher Intelligenz." Die beiden geplanten Supercomputer des HLRS und des LRZ werden ebenfalls per Bund-Länderförderung finanziell unterstützt.
Parallel zum Jupiter in Jülich hat die EuroHPC fünf weitere Systeme angekündigt, diese sind allerdings als Petaflops- und nicht als Exaflops-Supercomputer ausgelegt: Der Caspir wird in Irland errichtet, der Daedalus in Griechenland, der EHPCPL in Polen und der Levente in Ungarn.
Das derzeit leistungsfähigste System in Europa und das drittschnellste gelistete weltweit ist der Lumi aus Finnland, er besteht aus Trento-Epcy-CPUs und Instinct-MI250X-Beschleunigern. Dank dieser AMD-Hardware schafft der Supercomputer eine theoretische Rechenleistung von 214 Petaflops, im Linpack-Benchmark sind es 152 Petaflops.
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wofür soll man dann aber eine solche leistung in der hosentasche herumtragen?... ich...
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