Raumsonde: Was will Juno beim Jupiter?
Woraus bestehen die verschiedenfarbigen Wolkenbänder in der Atmosphäre des Jupiters? Hat der Gasplanet einen Kern? Wie ist er entstanden? Antworten auf diese Fragen soll die Mission Juno geben: Die Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa kreist seit einigen Tagen um den größten Planeten unseres Sonnensystems.

Mit dem Chef sollte man es sich tunlichst nicht verscherzen. Das gilt vor allem dann, wenn er der Chef von allem ist. Entsprechend war es den Römern nicht wohl, wenn es blitzte und donnerte. Das war, so glaubten sie, ein deutliches Zeichen dafür, dass der Chefgott Jupiter zürnte.
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Seinem Rang als Göttervater entsprechend gebührte Jupiter auch der größte Planet des Sonnensystems. Den zu erforschen, ist die Aufgabe der Raumsonde, die dieser Tage bei Jupiter eingetroffen ist. Allerdings: Dem Göttervater auf seine Blitzbündel zu schauen, geziemt sich nicht. Der umgibt sich deshalb mit einem angemessenen Schutzschild, der der Sonde ihre Aufgabe reichlich erschwert.
Jupiter ist doppelt so schwer wie alle anderen Planeten zusammen
Seinem Namensgeber entsprechend ist Jupiter riesig: Sein Durchmesser am Äquator ist etwa zwölf Mal so groß wie der der Erde, seine Masse entspricht etwa dem 318-Fachen der Erdmasse und knapp dem 2,5-Fachen der Masse aller anderen sieben Planeten zusammen. In seiner Atmosphäre, deren Zusammensetzung noch nicht geklärt ist, gibt es helle Zonen und dunkle Bänder, die sich unterschiedlich schnell um den Planeten bewegen.
In den weißen, beigen oder braunen Bändern toben immense Stürme. Der markanteste ist der große rote Fleck auf der Südhalbkugel, dessen Durchmesser doppelt so groß ist wie der der Erde. Stilecht gibt es auch Blitze auf Jupiter, und diese können 1.000-mal stärker sein als auf der Erde.
Das Magnetfeld reicht fast bis zum Saturn
Hinzu kommen andere Entladungen: Der größte Planet unseres Sonnensystems hat auch das stärkste Magnetfeld im Sonnensystem. Es ist 10- bis 20-mal so stark wie das der Erde, und es empfängt einen Besucher schon lange, bevor der in eine Umlaufbahn um den Planeten eintritt: Auf der Seite, die der Sonne zugewandt ist, reicht es 5 bis 7 Millionen Kilometer weit in das Weltall.
Auf der Rückseite reicht es noch viel weiter: Durch die Wechselwirkung mit dem Sonnenwind wird es bis auf 700 Millionen Kilometer gestreckt und erreicht fast die Umlaufbahn des Saturn. Das starke Magnetfeld erzeugt Strahlungsgürtel aus elektrisch geladenen Teilchen.
Jupiter hat Ringe
Wie sein Nachbar hat auch der Jupiter Ringe. Anders als die Ringe des Saturn, die aus Eis bestehen und im Sonnenlicht gleißen, sind die Ringe des Jupiter unauffällig. Sie bestehen aus Staubteilchen und sind deshalb kaum zu sehen. Entsprechend blieben sie lange unentdeckt: Die ersten Bilder lieferten die Voyager-Sonden, die den Planeten 1979 passierten.
Wie es unter den Wolken und im Innern des Planeten aussieht, ist aber unklar - durch die Wetterunbilden lässt sich das von der Erde aus nicht erkennen. Das ist eine der Aufgaben des Raumfahrzeuges. Da seine Aufgabe geradezu olympische Ausmaße hat, brauchte es auch einen angemessenen Namen.
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Wer ist Juno? |
Was soll ein Schelm böses bei dem Bild denken?
badumtss
Der Artikel ist echt Klasse, dickes Lob an den Autor. Golem braucht definitiv mehr...
Wow ich muss sagen das ist beeindruckend. Auch wenn es nur durch die Gravitation vom Jup war.