Jugend hackt: Wo Teenager mal eben CSS an einem Tag lernen
Ein Wochenende lang wenig Schlaf, dafür viel Club-Mate, unzählige Raspberry Pis und 140 code-begeisterte Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren: Wir waren da, wo "Außenseiter-Nerds" die Insider sind.

44 Stunden lang haben die 140 programmierbegeisterten Jugendlichen an nichts anderes als an ihre Projekte gedacht - sie tragen Namen wie Fuck Boarders, Privacy Patch, 18-5088 oder Querschläger. Und jetzt, am letzten Tag des Hackathons, sollen diese vorgestellt werden. Aufgeregt besprechen drei Jungs noch schnell: "Wie sollen wir bei unserer Präsentation einsteigen?" "Stellst du uns vor?" "Nein! Ich mache das besser". Gleich geht es für sie auf die Bühne des Kulturzentrums Wabe, wo sie den rund 400 Zuschauern im Saal und fast 4.000 Leuten im Stream der Rocketbeans erklären, was sie am vergangenen Wochenende bei Jugend hackt gemacht haben.
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Bereits zum zweiten Mal hat der Hackathon in Berlin stattgefunden. Von Freitag bis in die späten Stunden des Samstags arbeiten die Jugendlichen an kleinen Hardware- und Softwareprojekten unter dem Leitsatz "Mit Code die Welt verbessern". Dabei müssten die Jugendlichen nicht unbedingt die Welt revolutionieren, erklärt Paula Glaser vom Organisatorenteam Golem.de, sondern ganz alltägliche Dinge hacken. Und das machen sie auch mit Hilfe von Open Data, viel Technik, 48 Mentoren als Unterstützern und Kreativität.
Haltung entwickeln
"Es geht auch darum, eine Haltung zu Code zu entwickeln", sagt Glaser. Deswegen arbeiten die Jugendlichen nicht nur an ihren Softwareprojekten, sondern bekommen in Vorträgen und kleinen Workshops von aus der Hackerszene bekannten Persönlichkeiten wie Starbug eine Menge beigebracht - es ist wie eine Art Miniversion des Chaos Communication Camps.
Und so kommt es vor, dass am Sonntag "ein kleiner Lockenkopf auf der Bühne steht und bei der Präsentation sagt: 'Joa, da hab ich an einem Tag CSS gelernt', und du denkst dir nur so: 'What? Wie lernen die bloß so schnell?'", erzählt Glaser. "Die Jugendlichen sind hier nicht die Außenseiter-Nerds, sondern können Gleichgesinnte treffen, die Technik quasi genauso leben."
Den Präsentationsauftakt machen Birk und Ruth mit ihrem selbst gebauten Lichtfelddisplay, das je nach Blickwinkel die Nyancat oder ein Einhorn anzeigt. Umgesetzt haben sie es mit einem Displayaufsatz aus rund 300 Linsen und einer veränderten Darstellung der Inhalte auf dem Display.
Kurz darauf wird es deutlich politischer: Jeremy und Jacob versuchen mit ihrem Projekt 18-5088 zu veranschaulichen, welche Daten durch die am Freitag beschlossene Vorratsdatenspeicherung gesammelt werden. Etwa ein- und ausgehende Anrufe und SMS protokollieren sie und bereiten sie grafisch in einer Web-App auf. Überhaupt ist die Vorratsdatenspeicherung unter den Jugendlichen an dem Wochenende ein vieldiskutiertes Thema. Einige werden auch aktiv: Eine Gruppe aus Köln ist bereits am Freitagmorgen angereist, um sich dem Protest vor dem Bundestag anzuschließen.
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