Unterschiedliche Systeme werden vergleichbar
Die vollständige Messung des Energiebedarfs an der Steckdose ermöglicht es uns, vollkommen verschiedene Systeme miteinander zu vergleichen. Ein Desktop-Computer mit Ryzen 7 5800X3D etwa lässt sich so mit einem Macbook Air M2 und einem viel leistungsfähigeren System mit Intel Core i9-13900K vergleichen.
Für unseren Vergleich haben wir zwei Notebooks und einige aktuellere Desktop-Systeme durch den Cinebench laufen lassen. Unser Intel-System läuft auf einem Asus Z790 Hero Mainboard mit DDR5-6800 Arbeitsspeicher und aktiviertem XMP-Profil. AMD-Prozessoren haben wir auf einem Asus Crosshair X570 mit DDR4-3600 Arbeitsspeicher ebenfalls mit XMP/DOCP-Profil getestet. Die beiden Notebooks wurden mit angeschlossenem Netzteil und vollem Akku getestet, da dieser in beiden Fällen nicht entfernt werden kann.
Dabei zeigt sich deutlich, wie irreführend ein gewöhnlicher Vergleich wäre. Unser Intel Core i9-13900K schneidet besser ab als ein Ryzen 7 5800X3D, obwohl dieser als besonders effizient bekannt ist und eine geringere TDP hat. Während das Ryzen-System an der Steckdose kaum 200 Watt aufnimmt, sind es bis zu 440 Watt für unseren 13900K-PC. Allerdings ist der Intel-Computer mit seinen 24 Kernen dabei auch mehr als doppelt so schnell. Wer mit beiden Systemen täglich längere Videos bearbeitet, würde mit dem Intel-Rechner über einen längeren Zeitraum sogar deutlich Geld sparen, trotz vermeintlich verschwenderischer High-End-CPU.
Neue Prozessoren sind in der Regel sparsamer
Auch ältere CPU-Generationen schneiden trotz ähnlicher oder sogar geringerer Leistungsaufnahme im Vergleich schlecht ab. Ein Ryzen 2600X wäre heutzutage bei längeren Rendering-Sessions regelrecht verschwenderisch. Am besten schneiden die Notebooks ab. Nicht nur die verbauten CPUs sind auf Effizienz optimiert, auch die restlichen Komponenten werden bei Notebooks anders abgestimmt. Eine Idle-Leistungsaufnahme von 50 Watt ist in diesen Geräten nicht zu sehen, unser Macbook Air schafft sogar weniger als 10 Watt.
Komplizierter ist es, eine schwankende Last zu messen, etwa das Komprimieren eines Zip-Archivs oder die Leistungsmessung einer Grafikkarte über einen Benchmark hinweg. Hierzu muss zum einen die Messung mit einem sehr kurzen Messintervall von bis zu 1.000 Messungen pro Sekunde stattfinden, die in einer CSV-Datei abgelegt werden. Dann rechnen wir per Python-Skript aus, wie viele Joule pro Messintervall benötigt wurden. Am Ende wird die Energiemenge addiert. Einen solchen Vergleich hat Roman "Der8auer" Hartung erst kürzlich in seinen GPU-Benchmarks eingeführt.
Zusammenfassend können wir sagen, dass neuere Prozessoren durch die höhere Geschwindigkeit schlussendlich günstiger im Verbrauch sind, da Rechenoperationen schneller abgeschlossen werden. Notebooks schneiden noch einmal merklich besser ab, insbesondere Apple Silicon macht weiterhin einen positiven Eindruck. Auf Computerspiele lässt sich die Messmethodik nur teilweise übertragen, hier müssen wir zukünftig per Elmor PMD und Framerate-Cap genauer nachsehen.
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Joule statt Watt: Ein faires Verfahren zur Leistungsmessung |
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Ja, tatsächlich zählt am Ende nur das Ergebnis der kompletten Rechenoperationen in einer...
Spiele sind ein eigenes Thema, weil dort ein gewisser Leistungskonsum zur Darstellung...
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