Joint Venture: Telekom gründet Glasfaserplus mit australischer IFM
Durch die Zahlung des australischen Pensionsfonds kann die Telekom auf dem Land einen breiteren Ausbau machen, ohne selbst sofort viel zu investieren.

Die Deutsche Telekom hat das Gemeinschaftsunternehmen Glasfaserplus mit dem australischen IFM Global Infrastructure Fund offiziell verkündet. "Wir sind überzeugt, den perfekten Partner gefunden zu haben", sagte Deutschland-Chef Srini Gopalan am 5. November 2021. Zuvor waren bereits viele Informationen über das 50:50-Joint-Venture bereits öffentlich gewesen.
Der Sitz der Gesellschaft wird in der Region Köln sein. Gopalan betonte, offen für weitere Partnerschaften zu sein, "von kleinen Partnern wie Stadtwerke bis hin zu großen".
Das Joint Venture soll bis 2028 vier Millionen zusätzliche FTTH-Anschlüsse (Fiber to the Home) im ländlichen Raum und in Fördergebieten ausbauen. "Wir werden mindestens 6 Milliarden Euro investieren. Wenn wir mehr Genehmigungen für Trenching und oberirdischen Ausbau bekommen, investieren wir mehr", sagte Gopalan über Glasfaserplus.
Glasfaserplus vermarktet nicht selbst
Mit 900 Millionen Euro erwirbt IFM Global Infrastructure Fund ihren Anteil an der Gesellschaft, in die die Telekom aber noch nicht selbst investiert hat. Dadurch muss die hochverschuldete Telekom zuerst selbst keine weiteren Ausgaben tätigen. Der Konzern hat Schulden in Höhe von insgesamt rund 128 Milliarden Euro.
Die Hälfte der 900 Millionen Euro wird für IFM mit dem Einstieg fällig, die übrigen 50 Prozent werden abhängig vom Ausbaufortschritt des Joint Ventures gezahlt. Die Gesamtbewertung des Joint Ventures aus Sicht des Investors liegt bei 1,8 Milliarden Euro. Die Telekom kann sich nach Ablauf der Ausbauperiode, spätestens nach zehn Jahren, einen Anteil von IFM sichern.
Kyle Mangini, Global Head Infrastructure von IFM Investors, sagte: "Dies ist ein attraktives Investment für IFM Global Infrastructure Fund. Dies wird uns helfen, im Interesse unserer Investoren insbesondere die langfristig in unseren Fonds angelegten Pensionsgelder zu mehren."
Vorbehaltlich der ausstehenden Genehmigung will man ab dem Jahr 2022 Glasfasernetze ausbauen. Glasfaserplus wird der Telekom und Drittanbietern Bitstream Access (BSA) anbieten, aber nicht selbst auf Endkunden zugehen. Im kommenden Jahr will Glasfaserplus über 100.000 FTTH-Anschlüsse bauen, um 2023 das Volumen auf knapp 500.000 Anschlüsse zu erhöhen.
"Durch das Joint Venture werden vier Millionen zusätzliche Haushalte im ländlichen Raum folgen, wodurch sich unser Ziel auf zwölf Millionen Haushalte erhöht", betonte Gopalan.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Die Förderung des Vectoring war richtig, den darauf wird FTTH aufgebaut.