Joanna Rutkowska: Qubes OS soll "einfach wie Ubuntu" werden
Die Gründerin von Qubes OS, Joanna Rutkowska, erklärt die grundlegenden Ideen und Konzepte des auf Sicherheit fokussierten Projektes. Außerdem verrät die Entwicklerin im Gespräch mit Golem.de weiter Pläne für Qubes.

Wer ein speziell auf Sicherheit fokussiertes Betriebssystem wie Qubes OS verwendet, bewegt sich in der Regel in einem unsicheren Umfeld oder pflegt zumindest ein gesundes bis übertriebenes Maß an Misstrauen oder Paranoia. Für die Qubes-OS-Gründerin Joanna Rutkowska ist das Alltag. In ihrer Keynote auf der Black Hat Europe vergangene Woche erzählte die Hackerin, dass sie sämtliche Mikrofone aus ihrem iPhone entfernt hat und nur noch mit einem Bluetooth-Headset telefoniert. Der Grund: Sie will die potenzielle Angriffsfläche für das Abhören verringern, indem sie Technologien zweier verschiedener Hersteller verwendet.
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- Neue und versteckte Funktionen für Qubes
Das Beispiel unterstrich ihr in der Keynote vorgestelltes Konzept: Security through Distrusting. In einem Sicherheitssystem einer externen Komponente zu vertrauen (Trust), sei keine gute Idee, weil das letztlich die Sicherheitsbemühungen torpediere. Kein Code sei 100 Prozent vertrauenswürdig, keine Infrastruktur laufe fehlerfrei. Das Trust-System der Industrie skaliere nicht und sei naiv, so Rutkowska.
Vertrauenswürdigkeit ist schwierig
Was sie anstrebe, sei ein vertrauenswürdiges System (Trustworthy), das in einem nicht-vertrauenswürdigen Umfeld eine hinreichend sichere Umgebung bieten könne. Dies wolle sie mit einer Aufteilung der Pflichten, mit Bereichsbildung und letztlich auch mit einem Plan B erreichen.
Zum ersten Punkt gehört nicht nur das erwähnte Aufteilen ihrer Mikrophone-Hardware, hier plädiert Rutkowska unter anderem für Multi-Signaturen, wie sie einige Cryptocoin-Wallets bereits verwenden. Dabei lässt sich eine Komponente erst dann entschlüsseln, wenn drei Personen ihre jeweiligen Schlüssel in den Hut werfen.
Ihre Ideen für einen zustandslosen Laptop (Stateless Systems) gehen in eine ähnliche Richtung: Hier lagern sämtliche Daten auf einer Komponente, alle anderen Komponenten des Laptops kehren jeweils in ihren Ursprungszustand zurück, eine Art permanenter Factory Reset also.
Die Bereichsbildung ist im Grunde das, was Qubes OS bereits praktiziert: dedizierte VMs mit unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen. Läuft dann trotzdem mal etwas schief, hilft ein Backup-Plan, der es sicher ermöglicht, Qubes OS auf einem anderen Gerät zu verwenden, ohne die Malware einzuschleppen.
Von diesen theoretischen Überlegungen sollen natürlich auch die Qubes-Nutzer profitieren. Pläne dafür gibt es reichlich, insbesondere für Nutzer, die nicht dem eingangs erwähnten Typ entsprechen, wie die Qubes-OS-Gründerin Rutkowska im Gespräch mit Golem.de am Rande der Black Hat Europe verriet.
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Neue und versteckte Funktionen für Qubes |
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Es wundert mich fast ein bisschen, dass man die Scheiben von Kraftfahrzeugen noch nicht...
Doch, das war mir schon klar. Aber dazu muss eben Bluetooth aktiviert sein (so wie sie...
...und leider nicht so gut erklärt, was das System eigentlich macht. Vor ein paar Jahren...
Windows macht normale Grafikkartenupdates über den selben Mechanismus wie Windows-Updates...