Jingjia Micro JM9: Schnellster chinesischer Grafikchip ist da
Eigenentwicklung statt westliche Technik: Die Jingjia Micro JM9 genannte GPU soll immerhin grob an eine Geforce GTX 1050 heranreichen.

Der chinesische Hersteller Jingjia Micro hat erste Muster seiner JM9-Serie an Grafikchips vom Auftragsfertiger zurückerhalten und frühe Tests erfolgreich abgeschlossen. Medienberichten zufolge soll das selbst entwickelte Design von den theoretischen Daten her mit einer Geforce GTX 1050 vergleichbar sein.
Laut offiziellen Spezifikationen wird eine Rechenleistung von 1,5 Teraflops bei einfacher Genauigkeit (FP32) erreicht. Hinzu kommen eine Füllrate von 32 GPix/s und eine Transferrate von 128 GByte/s, dabei sind 8 GByte Videospeicher und ein PCIe-Gen4-x8-Interface vorhanden. Die 2016 veröffentlichte Geforce GTX 1050 ist grob ähnlich aufgestellt.
Zu den weiteren Eigenschaften der JM9-Chips gehören eine Encoding-Engine für 4K60-Inhalte mit H.265-Codec und passend dazu ein HDMI-2.0-Interface, überdies werden OpenGL 4.0 und Vulkan 1.1 unterstützt. Die Leistungsaufnahme gibt Jingjia Micro mit unter 30 Watt an, was SMICs 14 nm für die neuen GPUs vermuten lässt.
Militär statt Gaming
Die bisherige JM7-Serie wird mit 28 nm produziert und ist von der Performance her weit unter der JM9-Reihe angesiedelt. Kenndaten wie die Option, die GPUs bei sehr niedrigen oder alternativ äußerst hohen Temperaturen zu betreiben, lässt den militärischen Hintergrund von Jingjia Micro erkennen - für Consumer oder gar Gaming sind die Chips nicht gedacht.
Jingjia Micro JM9 | Geforce GTX 1050 | |
---|---|---|
GPU-Takt | 1,5 GHz | 1,455 GHz |
FP32-Perf | 1,5 Teraflops | 1,86 Teraflops |
Füllrate | 32 GPix/s | 46,6 GPix/s |
Bandbreite | 128 GByte/s | 112 GByte/s |
Videospeicher | 8 GByte | 2 GByte GDDR5 |
Interface | PCIe Gen4 x8 | PCIe Gen3 x16 |
Früheren Berichten zufolge soll es auch JM9-Ableger wie JM9231/JM9271 geben, die bis zu 8 Teraflops und 512 GByte/s bei 200 Watt erreichen würden. Vorerst scheint aber nur eine kleinere Variante ihren Tape-out sowie die Validierungs- und Testphase hinter sich gebracht zu haben, alles Weitere gilt es abzuwarten.
Neben Jingjia Micro arbeiten Hersteller wie Birentech und Iluvatar an eigenen Designs, von Innosilicon stammt zudem die Fenghua No.1 GPU auf Basis der PowerVR-BXT-Architektur von Imagination Technologies. Der britische IP-Anbieter ist seit Herbst 2017 im Besitz von Canyon Bridge, einer chinesischen Investorengruppe.
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