Jim Keller: AMDs CPU-Chefarchitekt ist weg
Er verantwortete einst den Athlon, den Athlon XP, den Athlon 64 und zwei Apple-Prozessoren: Jim Keller, AMDs bisheriger CPU-Kern-Chef, hat das Unternehmen verlassen. Zuletzt arbeitete Keller an der Zen-Architektur, erste Chips sollen Ende 2016 erscheinen.

AMD hat bestätigt, dass Jim Keller das Unternehmen am 18. September 2015 verlassen hat. Keller war 2012 von Apple zu AMD gewechselt, um dort die Prozessorarchitektur Zen mit zu entwickeln. Andrew Prairie, Director Corporate Communications bei AMD, sagte Golem.de, Jim Keller habe seine Arbeit an dem Projekt abgeschlossen und suche neue Herausforderungen. Ein solches Vorgehen ist in der CPU-Branche und besonders für Jim Keller üblich, allerdings etwas abrupt, nicht per Pressemitteilung verkündet und damit überraschend.
Keller arbeitete bis 1998 beim Prozessorhersteller DEC und entwickelte dort den Alpha-Chip mit. Nach dem Aufkauf durch Compaq wechselte Keller zu AMD und zeichnete maßgeblich für das Design der K7- und der K8-Architektur verantwortlich. Erstere vermarktete AMD als Athlon und gewann damit unter anderem das Rennen um den ersten Prozessor mit 1-GHz-Takt. Später folgten verbesserte Versionen wie der beliebte Thunderbird mit integriertem statt externem L2-Cache und der darauf basierende Athlon XP. In den Folgejahren waren diese Chips besonders bei Spielern populär, da sie zumeist schneller rechneten als ähnlich teure Pentium-4-Prozessoren.
Erst Hammer, dann Äpfel und Zen
Auf Basis der K7-Technnik entwickelte AMDs Prozessor-Team unter Keller die 64-Bit-fähige K8-Architektur, Codename Hammer. Verkauft wurden die Chips als Athlon 64 und Athlon 64 FX, zu den Verbesserungen zählten unter anderem größere sowie schnellere Caches und erstmals ein im Prozessor integrierter Speichercontroller. Nach einigen Firmenwechseln und Aufkäufen ging Keller 2008 zu Apple und arbeitete an den iPhone-Prozessoren A4 und A5. Vier Jahre später wechselte Keller zurück zu AMD und bekleidete ab August 2012 erneut die Position des Prozessorkern-Chef-Architekten.
Statt die gefloppte Bulldozer-Technik weiterzuentwickeln, startete Kellers Team am Reißbrett neu - heraus kam Zen. Die neue Architektur verzichtet auf die Modul-Idee und nutzt stattdessen Simultaneous Multithreading - also das, was Intel Hyperthreading nennt. Verglichen mit Excavator soll Zen die Leistung pro Takt um 40 Prozent steigern, darauf basierende Chips sollen dank 14-nm-FinFET-Technik deutlich effizienter sein als aktuelle FX-Prozessoren. Da Keller seine Arbeit am Project Zen längst abgeschlossen hat, wundert es wenig, dass er AMD verlassen hat - interessant wird, wo es ihn hinzieht.
Zen-Chips sollen 2017 für Umsatz sorgen
Bisher sprach AMD offiziell von 2016, wenn es um den Veröffentlichungstermin von Zen-basierten Prozessoren ging. Der Hersteller sagte Golem.de, an der Roadmap habe sich nichts geändert. Allerdings erwartet AMD, dass die Chips erst 2017 das volle Jahr für Umsatz sorgen werden und somit frühestens im zweiten Halbjahr 2016 eingeführt werden dürften.
Kellers Position wird vorerst Mark Papermaster übernehmen, der zugleich als Technikchef (CTO) fungiert und ebenfalls zuvor bei Apple arbeitete.
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Selbst wenn Zen doppelt so schnell ist, wie nen aktueller i7, werden die Leute Intel...
Kann man nicht vergleichen. Wenn man sich mal die Billanzen von AMD der letzten 10 Jahre...
Ich hatte ne Phenom ii x4 auf 3,8ghz übertaktet. Der Unterschied zu meinem Intel xeon war...