Jetzt bundesweit verfügbar: Cell Broadcast soll die Bürger besser warnen

Vodafone, Telefónica und Telekom haben die Frist zur bundesweiten Bereitstellung von Cell Broadcast eingehalten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz sprach von einem wichtigen Schritt.

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Bevölkerung wird per SMS vor Katastrophen gewarnt.
Bevölkerung wird per SMS vor Katastrophen gewarnt. (Bild: Patrick T. Fallon/AFP/Getty Images)

Das Warnsystem Cell Broadcast (CB) steht nach Auskunft der Mobilfunkbetreiber bundesweit zur Verfügung. Man sei bereit, hieß es laut der Deutschen Presse-Agentur dpa am 23. Februar 2023 von Vodafone, Telefónica (O2) und von der Deutschen Telekom. "Kein anderes System erreicht im Notfall so viele Menschen in einem Gefährdungsgebiet", sagte Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) teilte mit, es sei "ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes erreicht".

Die Netzbetreiber waren verpflichtet, das Warnsystem bis dato zu implementieren und überall in Deutschland bereitzustellen. Diese Frist wurde den Angaben zufolge eingehalten.

In diesem Jahr führten die Netzbetreiber weitere Tests durch. Es seien Ergebnisse gesammelt und Optimierungen vorgenommen worden, sagte ein Telekom-Sprecher. Die Kosten für den Betrieb bekommen die Betreiber vom Staat erstattet. Ausgelöst werden die Warnmeldungen von den für Katastrophenfälle zuständigen Landesbehörden.

Vodafone habe die Gerätehersteller aufgefordert, das Speichern und erneute Anzeigen von Warnmeldungen zu verbessern. Am Warntag im Dezember 2022 hatten einige Verbraucher die Nachricht zunächst weggeklickt und fanden sie später, als sie sie lesen wollten, nur schwer wieder. Die Hersteller hätten zugesichert, dies durch Anpassungen im Menü zu verbessern, hieß es von Vodafone.

"Cell Broadcast bringt einen großen Zusatznutzen bei kleinen Kosten", sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Maik Außendorf. Er bemängelte allerdings, dass das System erst jetzt in Deutschland eingeführt worden sei. "Andere EU-Staaten waren da viel schneller: Cell Broadcast hätte viel früher in Deutschland implementiert werden müssen."

Eins-zu-viele-Nachrichten

Nach jahrelanger Blockade entschied sich Deutschland im Jahr 2021, für die Warnung vor Katastrophen künftig Cell Broadcast zu nutzen. Die Einführung wurde erst nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 im Westen Deutschlands nach langer Diskussion durch Bund und Länder beschlossen.

Anders als über die Apps Katwarn oder Nina sollen mit Cell Broadcast Menschen in einer bestimmten Region zuverlässiger gewarnt werden können.

SMSCB, häufiger Cell Broadcast genannt, sind Eins-zu-viele-Nachrichten. Sie sollen sich in wenigen Sekunden für ein gesamtes Land oder begrenzt auf bestimmte Gebiete aussenden lassen.

Die Telefone müssen nicht in einem bestimmten Netz registriert sein, um diese Nachrichten zu empfangen. Warnungen mit der höchsten Priorität lösen einen Alarm aus, auch wenn das Telefon stummgeschaltet ist, indem der Lautlos-Modus übergangen wird. Für das CB-Warnsystem werden außerdem spezielle Warntöne des Telefons abgespielt. Cell Broadcast ist als unidirektionaler Dienst im Katastrophenfall auch bei überlasteten Netzen verfügbar.

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