Jens Spahn: Nutzer von Corona-Warn-App sollen mehr Infektionen melden

Die Corona-Warn-App soll aktiver genutzt werden, findet Gesundheitsminister Jens Spahn. Seinen eigenen Corona-Infektionsweg konnte er nicht nachvollziehen.

Artikel veröffentlicht am , / dpa
Die Corona-Warn-App auf einem Android-Smartphone
Die Corona-Warn-App auf einem Android-Smartphone (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat dazu aufgerufen, mehr nachgewiesene Infektionen über die Corona-Warn-App zu teilen. Er sei aber weiter dagegen, die Anwendung verpflichtend zu machen, sagte der Minister am 7. November 2020 bei einem virtuellen Kongress der Kommunalpolitischen Vereinigung von CDU und CSU.

Entwickler arbeiteten an Verbesserungen. So soll die App öfter als nur täglich aktualisiert werden. Die Nutzer sollten zudem vom System aktiv ermuntert werden, Infektionen zu melden. Spahn sprach in diesem Zusammenhang von "Nudging", also Anstupsen.

Derzeit haben nach seinen Worten 22 Millionen Menschen in Deutschland die App installiert, 18 bis 20 Millionen Menschen nutzen sie tatsächlich. Mittlerweile seien mehr als zwei Millionen Laborergebnisse über die App übermittelt worden. Jeder Zwang führe zu einer sehr kontroversen Debatte mit dem Risiko, dass man an Akzeptanz verliere, warnte er.

Spahn wundert sich über Datenweitergabe an Internetgiganten

Zugleich wundere ihn, wie bereitwillig die Menschen in Deutschland und Europa Gesundheitsdaten in den Angeboten der Internetgiganten teilten. "Das ist wirklich Überwachungskapitalismus, die machen Kohle mit unseren Daten", sagte Spahn.

Im Überwachungsstaat China würden inzwischen von jedem Neugeborenen die Gen-Daten ausgelesen, sagte er. Kein Verständnis habe er aber, wenn es in Deutschland schon erbitterte Diskussionen gebe, wenn anonymisierte Daten für die Forschung zusammengeführt werden sollen.

Er rätsele weiter, wo er sich selbst mit dem Coronavirus angesteckt habe, sagte Spahn. Er gehöre zu den inzwischen 75 Prozent der positiv Getesteten, bei denen sich der Infektionsweg nicht habe nachvollziehen lassen. Alle Kontakte hätten sich als falsche Spur erwiesen. Er wertete dies auch als Beispiel dafür, dass eine Verstärkung der Nachverfolgung in Gesundheitsämtern allein nicht die Lösung sei.

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Prof.Dau 11. Nov 2020

Ist richtig: Es kann sein, dass dein Kontakt dich: 0 heute infiziert, 1 morgen Sympotme...

honk 09. Nov 2020

Vielleicht weil das inzwischen von der überwiegenden Anzahl an Fachleuten so gesehen...

pommesmatte 09. Nov 2020

Das geht technisch nicht. Die Geräteschlüssel liegen ja nur lokal auf deinem Gerät und...

pommesmatte 09. Nov 2020

Doch, es geht ja darum, dass DU keinerlei Rückschlüsse darauf ziehen kannst, wer der...



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