Jeff Bezos: Amazon-Chef spendet fürs Klima
Amazon-Chef Jeff Bezos kündigt an, 10 Milliarden US-Dollar an Projekte zu spenden, die den Klimaschutz voranbringen. Kritiker merken an, dass Amazon seine Geschäfte mit der fossilen Industrie immer weiter ausbaut und sogar Klimawandelleugner mitfinanziert.

"Der Klimawandel ist die größte Bedrohung für unseren Planeten", schreibt Amazon-Chef Jeff Bezos in einem Instagram-Post, in dem er ankündigt, 10 Milliarden US-Dollar seines Privatvermögens für den Klimaschutz zu spenden. Der Bezos Earth Fund soll Wissenschaftler, NGOs und Aktivisten finanzieren.
Viel mehr ist bislang nicht bekannt. Aber wenn Bezos seine Ankündigung wahr macht, dürfte es die mit Abstand größte Spende sein, die in Sachen Klimaschutz jemals jemand getätigt hat. Doch es gibt nicht nur Lob für Bezos' Ankündigung. Denn Amazon, die Firma, der Bezos sein riesiges Vermögen zu verdanken hat, wurde zuletzt häufig von Klimaschützern kritisiert.
Kritiker verweisen auf Amazons Ölgeschäfte
Die Amazon-Mitarbeiter für Klimagerechtigkeit, eine Gruppe, die zuletzt häufiger für entsprechende Schlagzeilen gesorgt hat, lobt Bezos zwar für seine Spende, verweist aber gleichzeitig auf die kritischen Punkte wie etwa Amazons Geschäfte mit der Ölindstrie oder Spenden an Klimawandelleugner.
Ölunternehmen zeigten zuletzt großes Interesse daran, ihre Datenverarbeitung in die Cloud zu verlagern, und nutzen Machine-Learning-Technologien, um die Suche und Förderung von Öl zu optimieren. Amazon betreibt für das Geschäft mit der Öl- und Gasindustrie eine eigene Abteilung seines Cloudservices.
Trotz aller Beteuerungen zum Klimaschutz hat Amazon diese Geschäfte zuletzt noch deutlich ausgeweitet, wie die Journalistin Maddie Stone für Vice recherchiert hat. Schätzungen zufolge verdienen Cloudanbieter schon heute Milliarden durch Verträge mit den Ölkonzernen.
Amazon und Google spenden an Thinktank von Klimawandelleugnern
Im vergangenen Jahr deckte eine Recherche der New York Times auf, dass Amazon für eine Veranstaltung des Competitive Enterprise Institute spendete. Der Thinktank gehört zu den lautesten Stimmen in der US-Politik, die den wissenschaftlich klar erwiesenen Zusammenhang zwischen Treibhausgasemissionen und der Klimaerhitzung abstreiten.
Normalerweise müssen derartige Thinktanks ihre Finanzen nicht offenlegen und tun dies üblicherweise auch nicht. Ob Amazon zu den regelmäßigen Spendern gehört, ist daher nicht bekannt. Doch im Rahmen eines Galadinners listete das Competitive Enterprise Institute die Spender der Veranstaltung auf, demnach überwies Amazon eine Spende an den fragwürdigen Thinktank. Auch Google war auf der Veranstaltung präsent. Sowohl Amazon als auch Google erklärten dazu, dass sie nicht mit allen Positionen des Instituts übereinstimmen.
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Man darf aber nicht vergessen dass es trotzdem nicht perfekt ist. Durchs spenden bekommt...
Nicht in den USA und eigentlich auch nicht in Europa. Alleine das "Einzahlen" kostet...