Java-IDE: Oracle will Netbeans an Apache abtreten

Nach der Übernahme von Sun will sich Oracle künftig auch von der Java-IDE Netbeans trennen und diese der Apache Software Foundation übertragen. Das Projekt verliert damit auch zwingend das Copyleft-Prinzip für seinen Code.

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Die Zukunft von Netbeans ist ungewiss.
Die Zukunft von Netbeans ist ungewiss. (Bild: Screenshot: MySchizoBuddy/Wikipedia)

Schlimmstenfalls endet das Projekt der freien Java-Entwicklungsumgebung (IDE) Netbeans in den kommenden Jahren ähnlich wie Openoffice.org. Denn wie die freie Office-Suite, die Oracle mit dem Kauf von Sun übernommen hat, soll auch Netbeans, das ebenfalls aus der Übernahme stammt, an die Apache Software Foundation übertragen (ASF) werden.

Sollte der Vorschlag angenommen werden, müsste die Lizenz von Netbeans zwingend geändert werden. Statt der bisher genutzten Copyleft-Lizenzen CDDL und GPLv2 würde Netbeans dann die freizügige Apache-Lizenz nutzen, die es erlaubt, den Code auch in proprietären Projekten einzusetzen. Im Fall von Openoffice führte dies dazu, dass neuer Code von Openoffice in den GPL-lizenzierten Fork Libreoffice übernommen werden konnte, allerdings nicht andersherum, woraus sich ein klarer technischer Nachteil ergibt.

Neue Beiträge von Externen erwünscht

Für Netbeans existiert zurzeit zwar noch kein derartiger Fork, der zudem eine starke Konkurrenz darstellen würde, es ist jedoch wohl davon auszugehen, dass Oracle kein besonderes großes Interesse mehr an Netbeans hat und die IDE deshalb an die ASF abtreten möchten. Oracle selbst verspricht aber, sich auch künftig weiterhin aktiv an der Entwicklung von Netbeans zu beteiligen.

Darüber hinaus habe Netbeans ebenso eine sehr große und aktive Nutzerbasis, welche unter anderem das zugrundeliegende Framework der IDE für eigene meist interne Entwicklungen weiterverwendet. Dazu gehören Airbus, Boeing, die Nasa oder auch die Nato. Dem Vorschlag zufolge wird davon ausgegangen, dass die Übertragung von Netbeans an die ASF zu weiteren Beiträgen aus dieser Community führen wird. Ob die aber tatsächlich geschieht, muss sich erst noch zeigen.

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