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Japan schränkt Export ein: China verliert weitere Lieferanten für Chip-Fertigung

Nach den Niederlanden schließt sich Japan den US-Handelsbeschränkungen an. China verliert den Zugriff auf moderne Maschinen und Chemie zur Halbleiterfertigung .
/ Johannes Hiltscher
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Schon für 14-nm-Chips wie den Ryzen 3 2200G können Chinas Halbleiterhersteller bald keine Maschinen mehr kaufen. (Bild: Fritzchens Fritz, Flickr)
Schon für 14-nm-Chips wie den Ryzen 3 2200G können Chinas Halbleiterhersteller bald keine Maschinen mehr kaufen. Bild: Fritzchens Fritz, Flickr / CC0 1.0

Dass auch Japan sich den US-Handelsbeschränkungen gegen China anschließen wird, sickerte bereits im Januar durch , jetzt wird es konkret: Wie Reuters berichtete(öffnet im neuen Fenster) müssen Unternehmen sich den Export von 23 Produkten für die Halbleiterfertigung künftig genehmigen lassen. Die neuen Regelungen sollen ab Juli 2023 in Kraft treten.

Japanische Firmen stehen zwar weniger im Rampenlicht als etwa das niederländische Unternehmen ASML. Doch ihre Produkte sind in der Halbleiterfertigung teils unersetzlich: Fotolacke und andere Chemikalien kommen fast ausschließlich aus Japan . Außerdem produziert Nikon, neben ASML, DUV-Belichter mit Immersionslithografie(öffnet im neuen Fenster) . Damit fertigt der chinesische Halbleiterhersteller SMIC seine 7-nm-Chips .

Neben Nikon sind Firmen wie Tokyo Electron betroffen, das Maschinen für eine Reihe wichtiger Prozesse in der Halbleiterfertigung liefert, sowie Shin-Etsu Chemicals und Sumco. Beide liefern Silizium-Wafer, die chinesische Hersteller aktuell nur in geringerer Qualität fertigen können.

Keine japanische Technologie fürs Militär

Anders als die USA hält die japanische Regierung ihre Exportbeschränkungen recht vage: So soll für alle betroffenen Produkte künftig eine Exportgenehmigung erforderlich sein, unabhängig vom Ziel. Ausgenommen sind laut Handelsblatt(öffnet im neuen Fenster) "bevorzugte Handelspartner" . Um eine Genehmigung zu bekommen, soll geprüft werden, ob die Anlagen für die Herstellung von Chips für militärische Anwendungen eingesetzt werden könnten.

Damit wolle man, so Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura, "zu Frieden und internationaler Stabilität" beitragen. Dass China nicht explizit benannt wird, hat einen Hintergrund: Die Volksrepublik ist ein wichtiger Handelspartner Japans, auch die Zulieferer der Halbleiterindustrie machen hier beträchtliche Teile ihres Umsatzes. China hingegen fehlen künftig wichtige Maschinen und Material für auch nur halbwegs moderne Halbleiter. So stand das Thema auch beim Treffen der Außenminister(öffnet im neuen Fenster) Chinas und Japans auf der Tagesordnung.


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