Japan Industrial Partners: Toshiba wird verkauft

Mit der größten Privatisierung in der Wirtschaftsgeschichte Japans findet Toshiba einen neuen Eigner. Das Traditionsunternehmen ist nur 15,3 Milliarden US-Dollar wert.

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Logo Toshibas am Hauptsitz des Konzerns in Tokia im Juni 2022
Logo Toshibas am Hauptsitz des Konzerns in Tokia im Juni 2022 (Bild: KAZUHIRO NOGI/AFP via Getty Images)

Toshiba wird ein Übernahmeangebot einer Gruppe unter Führung von Japan Industrial Partners (JIP) annehmen. Das hat die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei am 23. März 2023 erfahren. Der Wert der Übernahme wird auf rund 2 Billionen Yen (15,3 Milliarden US-Dollar) geschätzt. Laut Financial Times handelt es sich um die größte Privatisierung in der Wirtschaftsgeschichte Japans.

Japan Industrial Partners ist ein Fonds, der ein Konsortium aus 20 Unternehmen anführt, darunter die Finanzdienstleistungsgruppe Orix, Chubu Electric Power und den Chiphersteller Rohm. Der Beschluss wurde am Donnerstag in einer Vorstandssitzung gefasst. JIP wird voraussichtlich ein Übernahmeangebot machen und Toshiba privatisieren, hat Nikkei aus dem Unternehmen erfahren.

Die Zustimmung könnte das Ende einer achtjährigen Krise des Konzerns bedeuten, die einen Bilanzskandal, konkrete Überlegungen zur Insolvenz und einen Notverkauf des Bereiches für Flash-Speicher, Semiconductor Fabrication Plant, der jetzt als Kioxia bekannt ist, umfasste. Die Insolvenz seiner US-Atomenergiesparte Westinghouse Electric im Jahr 2017 hatte 9 Milliarden US-Dollar Verluste erzeugt. Im September 2017 konnte ein Konsortium unter Führung des US-amerikanischen Finanzinvestors Bain den Bieterwettstreit um die Speicherchip-Sparte von Toshiba für sich entscheiden. Der Kaufpreis lag bei 2 Billionen Yen (15,7 Milliarden Euro).

Effissimo Capital Management anonym bei öffentlichen Auftritten

Durch die Aufnahme neuer Kapitalgeber im Jahr 2017 änderte sich die Aktionärsstruktur von Toshiba erheblich, weil aggressive ausländischer Aktivistenfonds hinzukamen. In den vergangenen Jahren war Toshibas größter Anteilseigner Effissimo Capital Management, ein in Singapur ansässiger Fonds, über den wenig bekannt ist und der von japanischen Managern geführt wird. Bei öffentlichen Auftritten stellen Repräsentanten des Hedge Fonds Effissimo Capital Management sich nicht namentlich vor.

Im Februar 2022 wurde der Plan vorgelegt, Toshiba in zwei Teile aufzuteilen, was eine Mehrheit der Aktionäre jedoch ablehnte.

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