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James Webb: Jetstream auf dem Jupiter entdeckt

Mit dem Weltraumteleskop James Webb ist ein Hochgeschwindigkeits-Jetstream auf dem Jupiter entdeckt worden. Er ist so schnell wie ein Hurrikan der Stufe 5.
/ Patrick Klapetz
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Dieses Bild des Jupiters von der NIRCam (Nahinfrarotkamera) des JWST zeigt Details des Planeten im Infrarotlicht. (Bild: NASA, ESA, CSA, et al.)
Dieses Bild des Jupiters von der NIRCam (Nahinfrarotkamera) des JWST zeigt Details des Planeten im Infrarotlicht. Bild: NASA, ESA, CSA, et al.

Ein Forschungsteam hat die Daten der NIRCam (Nahinfrarotkamera) des Weltraumteleskops James Webb ausgewertet. Dabei entdeckten die Wissenschaftler(öffnet im neuen Fenster) einen Jetstream in der unteren Stratosphäre des Jupiters, etwa 40 km über dem Wolkengipfel, der sich über eine Breite von 4.800 km erstreckt. Außerdem bewegt er sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 515 Kilometern pro Stunde fort. Das entspricht etwa der doppelten Geschwindigkeit eines Hurrikans der Kategorie 5 auf der Erde.

In den tiefen Schichten des Gasriesen toben gigantische Stürme, und es gibt dort Ammoniak-Eiswolken. "Obwohl verschiedene bodengestützte Teleskope, Raumsonden wie Juno, Cassini und das Hubble-Weltraumteleskop der Nasa die sich verändernden Wettermuster des Jupitersystems beobachtet haben, hat Webb bereits neue Erkenntnisse über Jupiters Ringe, Satelliten und seine Atmosphäre geliefert" , erklärte die Astronomin Imke de Pater laut einer Pressemitteilung der Raumfahrtbehörde Nasa(öffnet im neuen Fenster) .

Weitere Jupiter-Beobachtungen sollen folgen

"Wenn die Stärke dieses neuen Jets mit diesem oszillierenden Stratosphärenmuster zusammenhängt, könnten wir erwarten, dass sich der Jet in den nächsten zwei bis vier Jahren erheblich verändert - es wird sehr spannend sein, diese Theorie in den kommenden Jahren zu testen" , sagte Leigh Fletcher von der University of Leicester (Großbritannien).

Das Weltraumteleskop James Webb wurde im Juli 2022 auf den Gasriesen Jupiter gerichtet. Der Planet wurde in einem Abstand von zehn Stunden mit vier verschiedenen Filtern aufgenommen. Jeder dieser Filter kann Veränderungen kleiner Merkmale in verschiedenen Höhen der Jupiteratmosphäre erkennen.

Einen Tag nach der jüngsten Webb-Beobachtung wurde auch Hubble auf den Jupiter gerichtet. Die ergänzenden Beobachtungen bestimmten den Grundzustand der äquatorialen Atmosphäre des Jupiters. Außerdem wurde die Entwicklung konvektiver Stürme im Äquator beobachtet, die nicht mit dem Jet in Verbindung stehen. Jupiter soll zukünftig noch öfters von den Weltraumteleskopen beobachtet werden.

Zur Studie

Die Studie wurde am 19. Oktober 2023 im Fachmagazin Nature Astronomy veröffentlicht: An intense narrow equatorial jet in Jupiter's lower stratosphere observed by JWST(öffnet im neuen Fenster) (Ein intensiver schmaler äquatorialer Jet in der unteren Stratosphäre des Jupiters, beobachtet von JWST).


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