James Webb: Exoplanet LHS 1140 b soll wie ein Schneeball aussehen

Ein Forscherteam hat außerhalb des Sonnensystems einen Planeten entdeckt, der möglicherweise einen Ozean mit gemäßigtem Wasser besitzt(öffnet im neuen Fenster) . Dieser Ozean ist etwa halb so groß wie der Atlantik und soll sich auf dem Exoplanet LHS 1140 b befinden.
LHS 1140 b umkreist einen roten Zwergstern, der etwa ein Fünftel der Größe unserer Sonne hat, in der bewohnbaren (habitablen) Zone. Er befindet sich im Sternbild Walfisch (lat. Cetus), in einer Entfernung von 48 Lichtjahren.
Es seit zudem das erste Mal, dass es Hinweise auf eine Atmosphäre auf einen felsigen oder eisreichen Exoplanet in der bewohnbaren Zone gibt. Entdeckt wurde der Exoplanet mit der Hilfe des Weltraumteleskops James Webb .
LHS 1140 b: Mini-Neptun oder Supererde?
Bei LHS 1140 b handelt es sich um keinen Unbekannten. Der Exoplanet wurde bereits von den Weltraumteleskopen Spitzer, Hubble und Tess untersucht. Bis jetzt war es unklar, ob es sich bei dem Objekt um einen Mini-Neptun (weniger massiv als unser ursprünglicher Neptun, weist aber dennoch neptunische Eigenschaften auf) oder eine Supererde (felsige oder wasserreiche Welt, die größer als unsere Erde ist) handelt.
Mit der jetzigen Untersuchung konnte das Team LHS 1140 b als Mini-Neptun ausschließen. Das vorläufige Ergebnis zeigt, dass dieser Exoplanet eine stickstoffhaltige Atmosphäre wie die Erde besitzen könnte. Dies würde darauf hindeuten, dass der Planet eine wesentliche Atmosphäre bewahrt hat und die Bedingungen schafft, die flüssiges Wasser unterstützen könnten, erklärt das Forschungsteam.
Da der Stern LHS 1140 wenig aktiv zu sein scheint, wird es nicht allzu schwierig werden, die Atmosphäre seines Exoplaneten zu untersuchen - so zumindest die Hoffnung des Teams.
Wie ein Schneeball
Die Masse von LHS 1140 b könnte zu 10 bis 20 Prozent aus Wasser bestehen. Das Team geht davon aus, dass dieser Exoplanet wie ein Schneeball aussieht . Eine Seite des Schneeballs würde dabei immer zu seinem Stern schauen - ähnlich wie bei der Umlaufbahn unseres Mondes. Dadurch könnte die andere Seite des Exoplaneten jedoch nie beobachtet werden.
Die uns abgewandte Seite wäre damit immer einer großen Hitze ausgesetzt. Dies wäre dann der Teil des Schneeballs, der zu einem flüssigen Ozean geschmolzen ist. Die Forschungsgruppe geht laut ihren aktuellen Modellrechnungen von einem Ozean von einem Durchmesser von etwa 4.000 Kilometern aus. Dessen Oberflächentemperatur soll bei 20 Grad Celsius liegen.
Zur Studie
Die Studie wurde am 21. Juni 2024 auf dem Pre-Print-Server Arxiv.org veröffentlicht: Transmission Spectroscopy of the Habitable Zone Exoplanet LHS 1140 b with JWST/NIRISS(öffnet im neuen Fenster) (Transmissionsspektroskopie des Exoplaneten LHS 1140 b in der habitablen Zone mit JWST/NIRISS).



