Jahre hinter Waymo: Tesla gibt Rückstand bei autonomem Fahren zu

Ashok Elluswamy, verantwortlich für künstliche Intelligenz und selbstfahrende Systeme bei Tesla, räumte in einem Interview ein: "Wir liegen vielleicht ein paar Jahre hinter Waymo zurück." Das berichtet Electrek(öffnet im neuen Fenster) .
Diese überraschende Einschätzung steht im deutlichen Kontrast zu den häufig optimistischeren Aussagen von Firmenchef Elon Musk. Während Musk regelmäßig betont, dass kein anderes Unternehmen Tesla im Bereich der Autonomie nahekomme, zeigt Elluswamys Aussage wohl ein realistischeres Bild.
Unterschiedliche Strategien im Autonomie-Wettlauf
Tesla und Waymo verfolgen grundverschiedene Ansätze. Während Tesla bisher nur ein Fahrerassistenzsystem der Stufe 2 anbietet, bei dem der Fahrer permanent aufmerksam bleiben muss, betreibt Waymo seit Jahren Robotaxi-Dienste mit Autonomiestufe 4, bei der das Fahrzeug selbstständig navigiert.
Auf die Frage nach den Unterschieden zwischen beiden Ansätzen betonte Elluswamy den Kostenvorteil der Tesla-Lösung. Die Kostenunterschiede erklären sich teilweise durch die unterschiedliche Sensortechnologie. Tesla setzt ausschließlich auf Kameras, während Waymo zusätzlich teurere, aber präzisere Lidar-Sensoren verwendet. Obwohl die Lidar-Kosten in den vergangenen Jahren deutlich sanken, verbrauchen diese Sensoren mehr Energie als kamerabasierte Systeme.
Ein weiterer entscheidender Faktor liegt in den Produktionsvolumina. Tesla fertigt über eine Million Fahrzeuge jährlich, Waymo dagegen nur einige hundert. Waymo nutzt zudem Basisfahrzeuge von anderen Herstellern und rüstet diese nachträglich mit eigener Technik aus.
Tesla plant, im kommenden Monat einen ersten autonomen Fahrdienst in Austin, Texas, zu starten - ausgerechnet in einer Stadt, in der Waymo bereits seit Anfang des Jahres ähnliche Dienste anbietet. Für dieses Pilotprojekt will Tesla reguläre Kundenfahrzeuge einsetzen, allerdings mit speziell für einen begrenzten Stadtbereich optimierter Software und zusätzlicher Fernüberwachung.
Waymo führt aktuell etwa 250.000 bezahlte Fahrten pro Woche in fünf verschiedenen Märkten durch und erweitert kontinuierlich sowohl seine Abdeckung als auch seine Fahrzeugflotte. Tesla wird mit zunächst nur mit 10 bis 12 Fahrzeugen in den Markt eintreten .



