Rückgang insbesondere bei IT-Dienstleistungen
Auch in anderen Wirtschaftszweigen wie dem Tiefbau, der Energieversorgung oder der Versicherungswirtschaft gab es zuletzt einen erhöhten Stellenbedarf für IT-Fachkräfte, wenn auch insgesamt auf einem eher geringen Niveau. In 25 von 88 Wirtschaftszweigen stieg die Zahl offener Stellen für IT-Arbeitskräfte gegenüber dem Jahr 2023.
In 56 Wirtschaftszweigen, also in der deutlichen Mehrheit, nahm die Zahl der offenen Stellen für IT-Arbeitskräfte hingegen ab. Der stärkste Rückgang zeigte sich im Wirtschaftszweig IT-Dienstleistungen, der Branche, in der mit 40,9 Prozent der größte Anteil der IT-Fachkräfte tätig ist. Im Jahresdurchschnitt 2024 wurden in diesem Bereich 5.821 Stellen weniger ausgeschrieben als im Vorjahr - ein Rückgang um 31,6 Prozent.
Besonders stark betroffen waren laut IW "IT-Experten" . Mögliche Gründe für den Rückgang könnten dem Institut zufolge sein, dass Unternehmen IT-Kompetenzen von externen Dienstleistern zunehmend ins eigene Unternehmen oder ins Ausland verlagern.
Ebenfalls ein deutlicher Rückgang an offenen Stellen für qualifizierte IT-Arbeitskräfte zeigte sich in der Automobilbranche. Zwischen 2023 und 2024 sank die Zahl offener Stellen um mehr als ein Drittel (minus 36,8 Prozent) auf etwa 2.000 offene Stellen. Dies spiegele die aktuelle Krise der Automobilwirtschaft wider, erklärte das IW.
Zusammenhang mit KI noch nicht zu belegen
Ein Zusammenhang zwischen dem Rückgang offener Stellen und dem Einsatz von KI lasse sich derzeit nicht eindeutig belegen. Aktuelle Umfragen zeigten, dass Unternehmen eher mit einem steigenden Bedarf an IT-Fachkräften durch KI rechneten. Perspektivisch rücke KI-Kompetenz stärker in den Fokus, während Routineaufgaben zunehmend automatisiert würden.
Trotz des starken Rückgangs der Nachfrage nach qualifizierten IT-Arbeitskräften bleibt ein Fachkräfteengpass: Im Jahresdurchschnitt 2024 konnten rechnerisch mehr als 13.500 offene Stellen in IT-Berufen nicht besetzt werden. Besonders groß war der Mangel an Experten der Informatik: 6.920 Stellen bleiben zuletzt unbesetzt. Damit konnten sieben von zehn (69,9 Prozent) offenen Stellen rechnerisch nicht besetzt werden.



