AVX, PCIe 3.0 und neues QPI
Die Herstellungskosten schlagen sich auch im Preis nieder: Das größte Modell, der E7-8890 v2, kostet für PC-Hersteller 6.841 US-Dollar. Aber nicht alle Ivy Bridge-EX sind so teuer, der Sechskerner E7-4809 v2 liegt mit 1.223 US-Dollar im Bereich bisheriger Xeons mit so vielen Kernen.
Bei den Kernen selbst gibt es die bei einem Ivy-Bridge-Design zu erwartenden Erweiterungen der Befehlssätze. So beherrscht der E7-v2 nun Vektorverarbeitung mit AVX, als neue Schnittstelle gibt es PCI Express 3.0 mit 32 Lanes pro Sockel. Das klingt nach wenig, wird aber durch den ebenfalls überarbeiteten QPI-Bus erweitert, welcher die Sockel verbindet. Das neue QPI 1.1 kann je nach Modell mit bis zu acht GT/s arbeiten.
Zudem gibt es nun pro Sockel acht statt bisher vier Speicherkanäle. Je zwei davon können zudem zusammengeschaltet werden, was effektiv DDR3-2666 entspricht. Als einzelne Kanäle ist Speicher nach DDR3-1600 möglich. Beide Modi werden von den Speichertreibern, Codename Jordan Creek, unterstützt, die sich gegenüber den älteren Xeons nicht verändert haben. Über diese Bausteine können bis zu zwölf DIMMs pro Kanal angesprochen werden, was mit dem noch seltenen 64-GByte-Registered-DIMMs maximal 48 Terabyte RAM für ein Acht-Sockel-System ergibt. So viel Speicher muss dann aber im von Intel Lockstep genannten Modus mit erweiterter Fehlerkorrektur betrieben werden, der schnellere Performance-Modus mit Kanalbündelung kommt höchstens auf halb so viel RAM.
Es kommt bei der Konfiguration eines Systems mit den neuen Xeons also auf den Einsatzbereich an: Manche Anwendungen profitieren von viel Speicher, andere skalieren mit mehr Kernen oder Cache besser. Daher gibt es die E7-v2 auch in so vielen Varianten, 20 Modelle stehen zur Wahl. Ihre Daten finden sich in den Tabellen der Bildergalerie zu dieser Meldung.
Weil sich Anwendungsprofile und Prozessoren so stark unterscheiden, gibt Intel auch verschiedene Werte zum Vorteil der Rechenleistung gegenüber der letzten Generation an. Mindestens doppelt so schnell - bei nur 50 Prozent mehr Kernen - sollen die Server sein, wenn etwa Datenbanken oder Webanwendungen ausgeführt werden.
Bei hochoptimiertem Code mit AVX für Supercomputer ergibt sich eine bis zu dreieinhalbfache Geschwindigkeit. Vor allem die HPC-Branche hat Intel mit einigen der Xeons auch als Zielgruppe, denn stark parallelisierbarer Code kann gut von AVX profitieren. Bei den für Server-CPUs üblichen synthetischen SPEC-Benchmarks ergibt sich laut Intels Messungen quer über alle verschiedenen Tests im Vergleich zur zwei Jahre alten Plattform ein 2,3-mal höheres Tempo. Dell, Fujitsu und HP hat Intel bereits als Hersteller von Servern mit den E7-v2 bestätigt. Die kürzlich von Lenovo übernommene Serversparte von IBM dürfte sicherlich bald dazukommen.
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Ivy Bridge-EX: Intels Xeon E7-v2 mit 15 Kernen und drei Ringbussen |
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Nicht mal da... aber nicht aus Protest, sondern weil Intel ab Sandy Bridge so ein Brett...