Stimmt nicht. Stimmt nicht. Stimmt nicht.
Vorurteil 3: Lange, unflexible Arbeitszeiten
Wie bei vielen anderen Stellen für Softwareentwickler ist es auch in der Finanzindustrie mittlerweile üblich, ein Gleitzeitmodell anzubieten. Ich arbeite 80 Prozent. Dabei habe ich keinen fixen Tag frei, sondern nehme mir ab und an ein paar Tage für ein verlängertes Wochenende oder höre schon am Mittag auf zu arbeiten.
Natürlich gibt es Zeiten, in denen es wichtige Arbeit zu erledigen gibt und es nicht möglich ist, frei zu nehmen. Im Großen und Ganzen passiert dies aber eher selten und die unter uns jungen Menschen ach so wichtige Work-Life-Balance kommt nicht zu kurz.
Vorurteil 4: Nur eine Nummer unter vielen
Bei größeren Firmen mit mehreren Tausend Mitarbeitern fühlt man sich schnell wie eine Nummer in einem großen System. Man kennt die Vorgesetzten der Vorgesetzten kaum und hat den CEO höchstens mal im Vorbeigehen gesehen.
Meine jetzige Firma hat etwa 1.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im IT-Bereich. Trotzdem fühlt man sich wie in einer Familie. Man duzt jeden, auch das Business, und jeden, dem man auf dem Gang begegnet. Auf individuelle Bedürfnisse wird eingegangen.
Wenn man sich schlecht fühlt oder gerade eine schwere Zeit im privaten Leben durchmacht, wird man gehört und verstanden. Ich habe das erlebt: In einer für mich schwierigen Zeit nach einer Trennung wurde ich von meinem Vorgesetzten sehr ernst genommen, konnte mir Zeit nehmen, wieder zu mir zu finden und es wurde mir Verständnis entgegengebracht, dass ich gerade nicht so leistungsfähig war.
Und was den CEO angeht, den man nur im Vorgehen kennt: Ich kenne meinen. Er kommt zum Beispiel jedes Weihnachten in verschiedene Abteilungen und wünscht den Mitarbeitenden persönlich frohe Festtage.
Vorurteil 5: Dröge Projekte
Die Bank ist im Wandel, da kleinere Fintech und andere Finanzdienstleister sich schnell entwickeln und neue Produkte und Dienstleistungen anbieten. So entstehen auch bei uns viele neue, auch große Projekte, die Digitalisierung ist im Gange. Von neuen Bankenschnittstellen zu mobilen Bezahlsystemen und einfachen Vorsorgeeinzahlungen via App ist alles dabei.
Die zu entwickelnden Systeme müssen sicher, skalierbar und zuverlässig sein. Mein Team arbeitet für den Bereich Finanzierung und Rating. Von der Erstellung von Finanzierungsanträgen für Hypotheken über Frühwarnsysteme für Zahlungsunfähigkeit bis hin zu der Bewertung ausländischer Banken und ganzer Länder sind viele Systeme vertreten. Diese müssen sehr genau arbeiten und zuverlässig funktionieren.
Die Projekte sind dementsprechend anspruchsvoll und Fehler können zu Reputationsschäden sowie Ertragsausfällen führen. Es erstaunt also kaum, dass man als Mitarbeiter zuverlässig, fokussiert und technisch gut bewandert sein muss, um die Arbeit gut ausführen zu können.
Vorurteil 6: Strenge Kleiderordnung
In unserem Unternehmen kommt es nicht darauf an, wie man sich anzieht. Anzug und Krawatte sind auf keinen Fall ein Muss. Zugegeben: Ich musste schmunzeln, als ich zum ersten Mal einen Mitarbeiter in Birkenstock und kurzen Hosen sah. Offenbar hatte ich zum Thema Kleidung auch Vorurteile.
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ITler in der Finanzbranche: Alles, nur nicht streng und öde |
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Hallo, ich war selber >15 Jahre in der IT tätig und muss Dir in allen Punkten zustimmen...
Dafür muss man dann bei einer Auslagerung / Cloud eben Provider bzw. Service Management...
Moin, das sagt man auch über meine Job bzw. meinen Arbeitgeber. Jedenfalls falls mal...
Das halte ich für ein Gerücht. Wir haben eine Menge Handwerker gehabt, die ein Angebot...