Italienische Raumfahrtagentur: ASI zeigt erste Bilder des Dart-Einschlags

Erste Bilder des Augenzeugen: Der italienische Satellit Light Italian Cubesat for Imaging of Asteroids (LICIACube) hat erste Bilder vom Aufprall des Impaktors Dart auf dem Asteroiden Dimorphos zur Erde geschickt. Er war nur rund knapp 57 Kilometer vom Geschehen entfernt.
Die Bilder, die die italienische Raumfahrtagentur Agenzia Spaziale Italiana (ASI) veröffentlichte(öffnet im neuen Fenster) , zeigen Dimorphos vor und nach dem Aufprall von Dart . Deutlich sind Helligkeitsunterschiede sowie eine Wolke aus aufgewirbeltem Material zu erkennen.
LICIACube(öffnet im neuen Fenster) war zusammen mit dem Impaktor Double Asteroid Redirection Test (Dart) Ende November vergangenen Jahres gestartet . Rund 11 Millionen Kilometer mussten die Raumfahrzeuge zu dem Asteroiden zurücklegen. Am 11. September wurde der kleine Satellit von Dart getrennt.
Luke und Leia beobachteten Dart
Der Cubesat verfügt über zwei Kameras: Leia und Luke. Leia - eine Abkürzung für LICIACube Explorer Imaging for Asteroid - nimmt Bilder mit höherer Auflösung in schwarz-weiß auf. Luke (für: LICIACube Unit Key Explorer) ist eine Weitwinkelkamera, die Farbfotos macht. Diese sollen laut ASI eine Multicolor-Analyse des Asteroiden ermöglichen.

Außer von LICIACube wurde der Einschlag von Dutzenden von Teleskopen weltweit beobachtet. Zudem will die Europäische Raumfahrtagentur (European Space Agency, Esa) in zwei Jahren die Sonde Hera zu Dimorphos schicken und dort vor allem dem Krater vermessen, den Dart hinterlassen hat.
Dimorphos hat einen Durchmesser von nur 160 Metern und umkreist den Asteroiden Didymos, der einen Durchmesser von 780 Metern hat. Ziel der Dart-Mission war, durch den Aufprall die Umlaufbahn von Dimorphos zu verändern. Auf diese Weise könnte künftig auch ein Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde so abgelenkt werden, dass er an ihr vorbeifliegt.

Wenn Dart erfolgreich war, verkürzt sein Einschlag die Umlaufbahn von Dimorphos um etwa ein Prozent. Dann braucht er laut Nasa in Zukunft zehn Minuten weniger, um Didymos einmal zu umrunden. Das soll von den Teleskopen auf der Erde verifiziert werden.
LICIACube verfügt über begrenzte Übertragungskapazitäten. Deshalb wird es voraussichtlich einige Wochen dauern, bis der Satellit alle Bilder des Aufpralls zur Erde übertragen hat.



