Italien: Wettbewerbsstrafe von 102 Millionen Euro für Google
Google soll seine Maps App in Android Auto gegenüber anderen Anbietern bevorzugt haben. Italien geht nun dagegen vor.

Google soll in Italien eine Wettbewerbsstrafe von 102 Millionen Euro zahlen, weil der Internet-Konzern eine App für Elektrofahrzeuge nicht in seine Plattform Android Auto aufgenommen hat. Google habe damit seine eigene Karten-App Google Maps bevorteilt, entschied die Kartellbehörde AGCM. Google verstoße damit gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union und habe seine marktbeherrschende Stellung missbraucht.
Bemängelt wird durch die Behörde die Nichtaufnahme einer App des Energiekonzerns Enel. Diese zeigt Ladestationen für Elektroautos an und lässt Nutzer zudem Säulen buchen und für den Strom bezahlen. In Google Maps könne man zwar nur nach Ladestationen suchen und sich dorthin leiten lassen, räumte die AGCM am Donnerstag ein. Aber Google könnte in Zukunft in seinen Kartendienst auch Bezahlfunktionen integrieren. Ein Google-Sprecher sagte der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, man sei mit der Entscheidung nicht einverstanden und werde weitere Schritte prüfen.
Android Auto bringt ausgewählte Apps von einem angeschlossenen Smartphone mit dem Google-Betriebssystem auf den Bildschirm der Infotainment-Anlage im Fahrzeug. Dazu gehören unter anderem Chatdienste wie Whatsapp sowie viele Musik- oder auch Podcast-Apps.
Die Wettbewerbshüter wiesen Google zudem an, nicht nur Enel, sondern auch anderen Entwicklern ähnlicher Apps für die Lade-Infrastruktur von Elektroautos die nötigen Software-Werkzeuge für die Entwicklung von Anwendungen für Android Auto zur Verfügung zu stellen. Die Einhaltung dieser Vorgabe soll von einem speziellen Aufseher überwacht werden. Die Behörde ermittelte bereits seit 2019 nach einer Beschwerde von Enel. Bei dem Verfahren dürfte es sich um das erste Wettbewerbsverfahren gegen Google in der EU handeln, das explizit das System Android Auto in den Fokus nimmt.
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