Was meint Gartner mit Hyperautomatisierung?
Die Rundum-sorglos-Automatisierung - oder wie Gartner es nennt, Hyperautomation - soll "möglichst viele Prozesse schnell identifizieren, überprüfen und automatisieren". Bei näherer Betrachtung empfiehlt Gartner hier aber letztlich auch nur eine agilere Entscheidungsfindung und die Beschleunigung von Geschäftsprozessen. Wie das mit der "Hyperautomatisierung" zusammenhängt, weiß wohl nur Gartner - und geht da auch nicht ins Detail. Denn wer will schon automatisierte Geschäftsentscheidungen für das eigene Unternehmen?
Mit der "Total Experience" wird es esoterisch
In zumindest sprachliche Nähe von Metaphysik und Esoterik bringt sich Gartner mit seinen Trends für das noch neue Jahr bei der sogenannten ganzheitlichen Erfahrung (Total Experience, TX). Die Marktforscher und Analysten verstehen darunter, die Konzepte von Customer Experience (CX), Employee Experience (EX), User Experience (UX) und den ohnehin schon schwammigen Begriff Multiexperience (MX) zusammenzudenken.
Dazu heißt es: "Das Ziel von TX ist es, das Vertrauen, die Zufriedenheit, die Loyalität und die Fürsprache von Kunden und Mitarbeitern zu stärken." Hauptsache, alle fühlen sich gut und alle sind zufrieden. Zugegeben: Es ist sicher sinnvoll für ein Unternehmen, wenn Kunden und Angestellte zufrieden mit ihm sind. Einfach neue Schlagwörter zu erfinden, ist aber keine nützliche Entscheidungshilfe.
Sinnvoll: Privacy-Enhancing Computation (PEC) und Cybersecurity Mesh
Zwei der von Gartner ausgemachten angeblichen Trends sollten zwar ebenfalls Selbstverständlichkeiten statt neue Trends sein, sind als Tipps aber auch unabhängig vom Jahr 2022 nützlich: Privacy-Enhancing Computation (PEC) und Cybersecurity Mesh.
Zu Privacy-Enhancing Computation (PEC) heißt es etwa: "CIOs müssen jeden Vertrauensverlust der Kunden aufgrund von Datenschutzvorfällen vermeiden." Angesichts der nahezu alltäglichen Datenverlustskandale der vergangenen Jahre lässt sich Gartner hier fast ausschließlich zustimmen.
Das PEC-Prinzip setzt laut Gartner allerdings darauf, "Daten sicher zu teilen, zusammenzuführen und zu analysieren, ohne die Vertraulichkeit oder den Datenschutz zu beeinträchtigen". Doch statt einfach immer mehr Daten zu horten und damit vermeintlich sicher zu arbeiten, wäre es im Sinne der Datensparsamkeit und mit Blick auf einen möglichen Vertrauens- und Datenverlust wohl hilfreicher, schlicht auf die Datensammelei zu verzichten. Dann kann auch nichts verlorengehen.
Mit dem Cybersecurity Mesh beschreibt Gartner letztlich sehr oberflächlich eine "integrierte Sicherheitsstruktur und -haltung zum Schutz aller Vermögenswerte, unabhängig vom Standort". Auch das sollte spätestens nach fast zwei Jahren Pandemie und Homeoffice eigentlich kein neuer Trend für das neue Jahr mehr sein, sondern längst gelebte Praxis.
IMHO ist der Kommentar von Golem.de [IMHO = In My Humble Opinion (Meiner bescheidenen Meinung nach)]
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Datenverwaltung und Remote-Arbeit als Trend? |
Bei uns im Unternehmen ist mittlerweile auch vieles auf Kubernetes umgezogen. Hat einiges...
Ich seh das schon deutlich anders als du. Ich arbeite bei SAP und empfinde die Hälfte die...
Das ist meiner Meinung nach, falsch. Unsere neu gebaute Kubernetesplatform loest sehr...
Das Problem an 3D ist ja im Wesentlichen dass man entweder ne Brille aufhat (VR) und das...