Vom Padawan zum Meister
Nach eigenen Aussagen hat Stephan Raaf wie viele andere IT-Experten sein damaliges IT-Hobby zum Beruf gemacht. "Das hat eben angefangen mit Spielereien an Konsolen und PCs", erzählt er. "Später habe ich eine erste schulische Ausbildung samt Fachabitur zum IT-Kaufmann absolviert."
Trotz erfolgreichen Abschlusses konnte er allerdings erst einmal nicht direkt in der Branche anfangen. Er hatte zwar drei Jahre schulische Ausbildung hinter sich, aber keine praktische Arbeitserfahrung. Deshalb entschied er sich, zusätzlich noch einmal den Beruf Fachinformatiker für Systemintegration zu lernen.
Nach zwei Ausbildungen und vielen theoretischen und praktischen Stunden entschied er sich schlussendlich aber gegen ein weiteres Studium im Informatikbereich. Schließlich hatte er nach den vielen Jahren mittlerweile genug Erfahrung gesammelt.
"Man muss nicht immer ein Zertifikat vorlegen", sagt Raaf. Allerdings sollte der Wille, sich in neue Dinge selbstständig einzulernen, da sein. So lernte er nach und nach wichtige Elemente des Admin-Alltags: etwa Microsofts Exchange Server, Powershell-Scripting sowie Virtualisierung mittels Citrix und VMWare zu verstehen und anzuwenden.
Arbeit und Freizeit trennen
Die eigene Passion ist für Raaf auch nicht immer gut. "Ich konnte noch nie sehr gut Berufliches von Privatem trennen. Schließlich habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt er. Das bereitete gerade bei seinem vorherigen Beruf als "Admin für alles" Probleme. Die BWI achtet darauf, dass Teammitglieder rechtzeitig in den Feierabend gehen. Da kann es auch passieren, dass dies zu einer direkten Anweisung der Vorgesetzten wird.
Das ist nicht immer leicht für Raaf, der für seine Themen und die IT brennt. Denn der Systems Engineer sieht für sich selbst oft weiteres Entwicklungspotenzial. Er könnte sich sogar eine Zukunft im Bereich der IT-Security vorstellen, die für ihn ein sehr wichtiger und immer weiter wachsender Sektor ist. "Security muss ein wichtiger Teil der heutigen IT sein", sagt er. "Man muss darin wirklich Geld investieren und qualifizierte Mitarbeiter einstellen".
In Deutschland gibt es da für ihn noch Verbesserungspotential. Als Beispiel nennt der Experte einen Vorfall in einem Landkreis, bei dem durch einen Hacking-Angriff Covid-19-Fallzahlen nicht gemeldet werden konnten. "So etwas dürfte heute eigentlich nicht mehr passieren". Deshalb sieht Raaf den Schutz gegen solche Angriffe als ein primäres Ziel. An dieser Stelle dürfe nicht gespart werden.
Weiterentwicklung in der IT ist wichtig
"Jeder gute IT-Experte kann sich in eine bestimmte Richtung entwickeln. Das muss nicht unbedingt Security sein.", sagt Raaf. Das gilt auch für angehende IT-Profis und Quereinsteiger. Die BWI legt etwa viel Wert auf die Ausbildung im eigenen Hause. So werden die Mittel zur Verfügung gestellt, um Weiterbildungen und teils sehr teure Zertifikatslehrgänge zu organisieren, die sich auch Raaf niemals privat leisten würde.
Das Unternehmen bietet zudem ein eigenes duales Masterprogramm in den Studiengängen IT-Management, Big Data und Business Analytics sowie digitales Projektmanagement an. Typischerweise werden dabei Studium und praktische Arbeit - dann etwa während der vorlesungsfreien Zeit - miteinander verbunden.
Zudem werden jährlich diverse Ausbildungsplätze im IT-Bereich angeboten. Dazu zählen bekannte Fachrichtungen wie IT-Systemelektroniker, Fachinformatiker für Systemintegration und Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Aber auch Abwandlungen dieser Berufe sind wählbar: Fachberater für Softwaretechnik oder integrierte Systeme. Für Berufseinsteiger besteht die Möglichkeit, ein duales Bachelor-Studium für Wirtschaftsinformatik bei der BWI zu starten.
"Unser Ziel ist es, selbst auszubilden, damit wir von Anfang an das Fachpersonal mit den benötigten Fähigkeiten direkt an Bord haben", sagt Raphaela Lorsbach, Kommunikationsmanagerin bei der BWI. "Entsprechend ist es wichtig, Auszubildende und Studierende zu übernehmen und in feste Teams zu integrieren."
Das sollte zumindest das Ziel sein.
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IT-Systemhaus der Bundeswehr: Vom "Admin für alles" zum Spezialisten |
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Also ich habe ehemalige Studienkollegen, die sich da mal vor wenigen Jahren beworben...
Hatte hatte auch mal so einen Fall. Chef war kein ITler, mischte sich aber überall ein...
Man kann fast alles durch Weiterbildung erreichen nur bist du nicht automatisch ein...