IT-Standorte: Wie kann Leipzig Hypezig bleiben?
Leipzig hat es geschafft, sich nach der Wende von einer wirtschaftlich schwachen Stadt zu einem IT-Standort zu entwickeln. Dabei kommen der Stadt ihre gute Lage, Infrastruktur und erträgliche Lebenshaltungskosten zugute. Allerdings sollte sie sich nicht zu sehr darauf ausruhen.

Dass Leipzig mal zu "Hypezig" werden sollte, konnte nach der Wende noch niemand ahnen: In den ersten zehn Jahren nach der Wiedervereinigung verließen rund 90.000 Menschen die Stadt, im Jahr 2000 lag die Arbeitslosenquote bei etwa 20 Prozent, Leipzig lag nach dem Mauerfall wirtschaftlich am Boden. Mittlerweile ist jedoch scheinbar aus dem Nichts ein starker Software-Cluster entstanden. Unternehmen aus dem Bereich Softwareentwicklung wie Spreadshirt, Nextbike oder die für Quizduell bekannte Appsfactory sitzen hier. Besonders viele junge Leute kommen in die Stadt, insbesondere aus der für die Tech-Branche relevanten Altersgruppe von 25 bis 29 Jahren.
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Dafür gibt es gute Gründe: zunächst einmal die Lage und Infrastruktur. Die Stadt hat mit dem Bahnhof ein echtes Zentrum, von dem alle Straßenbahnen abgehen und selbst entlegene Gebiete gut erreichbar sind. Die S-Bahn verbindet zudem die Dörfer und Kleinstädte in der Umgebung mit dem Leipziger Zentrum. Auch sonst kann man sich dort gut fortbewegen, vor allem im Vergleich zu anderen großen Städten wie Berlin. Das kompakte Layout gibt Fußgängern, Radfahrern und dem ÖPNV relativ viel Raum. Viele Punkte in der Stadt sind in einer halben Stunde mit dem Fahrrad erreichbar. Die sehr guten Universitäten und Forschungseinrichtungen liegen mitten in der Innenstadt.
Da Leipzig bis zum Zweiten Weltkrieg sehr wohlhabend war und deutlich mehr Einwohner hatte als die jetzigen rund 600.000, stehen in der Stadt großzügige Gründerzeitwohnungen zur Verfügung. Deswegen ist das Wohnen vielerorts noch vergleichsweise günstig. Vergleichsweise, weil der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter (je nach Größe der Wohnung zwischen 6,30 und 7,50 Euro) immer noch unter dem von Berlin (11 bis 14,20 Euro), Hamburg (11,20 bis 12,80 Euro) oder München (17,20 bis 26,70 Euro) liegt.
Und noch, weil sich in beliebten Stadtvierteln wie Gohlis und Plagwitz oder im Stadtteil Schleussig schon andeutet, in welche Richtung es künftig gehen könnte - nämlich in Richtung 10 Euro und mehr pro Quadratmeter. Im Zentrum werden mitunter schon jetzt mehr als 17 Euro verlangt. Das wird sich eher noch verschärfen, denn die Stadt kommt mit dem Wohnungsbau dem Zuzug nicht hinterher. Zwischen 2013 und 2017 sind 50.000 Einwohner dazugekommen, gebaut wurden aber nur 6.000 neue Wohnungen. Andererseits gibt es viel Potenzial zum Nachverdichten in der Innenstadt, zum Beispiel am Bayrischen Bahnhof.
Attraktiv macht Leipzig auch das kulturelle Angebot: Rund um die alten Backsteinfabriken der ersten industriellen Revolution sind Kieze mit Kunst, Kultur, Bars, Clubs und Restaurants entstanden. Die Stadt ist grün und im nahen Umland gibt es einige Seen. Leipzig bietet Menschen unter 30, der Generation Y der IT-Entwickler, also gute Voraussetzungen. Das haben auch IT-Unternehmen gemerkt.
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IT-Unternehmen finden in Leipzig Mitarbeiter |
https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Leipzig-bleibt-auf-Millionen-fuer-Unterhaltsvorschuss...
das sollte sicher ein scherz sein, oder? wohnraum ist in hamburg, egal wo, SEHR TEUER.
das ist nicht übertrieben, das ist lächerlich. wie auch so einige andere beschriebene...
Für mich nicht nachvollziehbar. Ich habe damals gar nicht gewusst, wer in den...
https://mobile.twitter.com/77LoM77/status/1156431571236392960 Lieber Hartz IV als in eine...