IT-Sicherheit: Doom auf gehackten Druckern installiert
Weil ein Firmware-Update auf einigen Druckern von Canon fast ohne Absicherung installiert werden kann, haben IT-Sicherheitsexperten dort als Machbarkeitsnachweis das Ballerspiel Doom installiert.

Dass die Konfigurationsoberfläche zahlreicher Drucker auch über das Internet erreichbar ist, ist längst bekannt. Viele sind aber offenbar nicht durch Passwörter abgesichert, sofern der Hersteller dies überhaupt ermöglicht. Das britische IT-Sicherheitsunternehmen Context Information Security hat aber zudem entdeckt, dass einige Drucker über eine nur unzureichend abgesicherte Firmware verfügen. Auf einem Pixma MG6450 von Canon haben sie deshalb das Spiel Doom installiert.
Ein Fehler in der webbasierten Benutzeroberfläche macht den Drucker offen für Angriffe über Cross-Site Request Forgeries. Damit lassen sich auch Drucker angreifen, die eigentlich nur im Intranet oder einem NAT-Netzwerk erreichbar sind, etwa über speziell präparierte Webseiten, die ein Mitarbeiter im gleichen Netzwerk öffnet. Wenn sich die Konfigurationsoberfläche des besagten Druckers nicht durch eine Sperre absichern lässt, kann sich ein Angreifer über eine weitere Webseite problemlos Zugang zum Drucker verschaffen und beispielsweise so lange drucken, bis die Patronen leer sind.
Kaum verschlüsselte Firmware
Noch gravierender sei jedoch, dass die Firmware nicht signiert und nur durch XOR verschlüsselt sei. Innerhalb von 10 Minuten sei die Firmware entschlüsselt worden, so die Forscher. Sie sei zudem deshalb leicht zu modifizieren und wieder so zu verschlüsseln gewesen, dass sie als ordentliches Update vom Drucker akzeptiert wurde. Anschließend konnte auf dem Display des Druckers Doom gespielt werden. Die Farben seien aber nicht perfekt, so die Datenexperten.
Canon hat indes auf die Anfrage der Experten im Juni 2014 reagiert und versprach, die fehlende Funktion durch Updates nachzureichen. Die Updates werden für alle Geräte zur Verfügung gestellt, die nach Mitte 2013 auf den Markt gekommen sind.
Viele verwundbare Drucker im Internet
Die Datenexperten haben ihren Machbarkeitsnachweis am vergangenen Freitag, dem 12. September 2014, auf der IT-Sicherheitskonferenz 44Con in London vorgestellt. Kurz zuvor hatten sie die Shodan-Datenbank bemüht, die verwundbare Geräte sammelt, die über das Internet erreichbar sind. Dort seien etwa 32.000 IP-Adressen vermerkt, die auf möglicherweise verwundbare Drucker hinweisen. Davon hätten sie 9.000 untersucht. Die Datenexperten hätten 1.822 Drucker gefunden, die tatsächlich über das Internet erreichbar waren, und davon hätten 122 eine angreifbare Firmware. Hochgerechnet seien deshalb etwa 2.000 verwundbare Drucker im Internet erreichbar, so die IT-Sicherheitsforscher.
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Das am Ende jeder gelacht hat spricht eher für den Scherz ;) Das Leben zeigt oft genug...
Ne einer der Doom spielen konnte
Klar, es ist bestimmt absolut sinnvoll wenn jeder Mitarbeiter eines Unternehmens erst...
Echt - die Komponente hat es aber in abermillionen Implementierungen geschafft. Viele...